42. "Nichts Ernstes"

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Kurz nach dem Frühstück am nächsten Tag mussten die Jungs dann auch schon wieder aufbrechen, es ging fürs erste zurück nach London. Liam war nicht glücklich damit, Jenny hier in Atlanta zurückzulassen, solange ihr Auto noch nicht wieder repariert war, aber Jenny überredete ihn, dass es okay war.

"Hey, ich komme klar. Ich komme seit Jahren klar. Außerdem sollte mein Baby ja heute fertig werden. Also mach dir verdammt nochmal keine Sorgen, sondern beweg deinen Hintern hier weg."

Liam verdrehte seine Augen, musste aber doch lächeln. Sie hatte ja recht.

Der Abschied fiel ihm dann aber nochmal schwer, sie hatten noch immer nicht geredet. Nach dem Auftritt waren sie alle erschöpft gewesen und vor dem Frühstück war keine Zeit gewesen. Hoffentlich würde er bald zurück nach Amerika kommen. Oder Jenny nach London.

Er schaute zu, wie Jenny die anderen Jungs umarmte, mit ihnen redete, lachte. Sie war unbeschwert und fröhlich. Genau, wie Jenny immer gewesen war, seit sie ihn und Niall aufgegabelt hatte. Ungebunden und frei. Würde er das zerstören, wenn sie wüsste, was er für sie empfand? Würde es sie verändern?

"Hey, guck nicht so. Da krieg ich ja Alpträume von. Und normalerweise sind meine Träume von dir alles andere als schlecht."

Liam verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke und räusperte sich. Er hörte Jennys leises Lachen in seinem Ohr, als ihre Arme sich um ihn schlangen.

"Danke", flüsterte sie leise, dann legten ihre Lippen sich an seine Wange.

"Ich schreibe dir", versprach sie noch, dann löste sie sich von ihm, schubste ihn dezent zu den anderen. Sie winkte, während die Jungs das Hotel verließen und ihr Auto einstiegen, was sie zum Flughafen bringen würde.

Als sie dann weg waren, schulterte sie ihren randvollen Rucksack und machte sich auf den Weg. Wohin genau, wusste sie nicht, aber sie lief in die Richtung der Werkstatt, hoffte, dass sie ihr Baby heute wiederbekommen würde. Es war seltsam, dass sie es nicht einfach so zur Verfügung hatte. Dieses Gefühl kam erst jetzt in ihr auf, was sie wunderte. Gestern hatte sie ihr Baby nicht so vermisst.

Nur kurz darauf wurde sie dann aber erlöst, die Werkstatt rief an, um Bescheid zu sagen, dass ihr Auto fertig war und wieder gefahren werden konnte. Euphorisch kam sie dort an und begrüßte ihr Baby mit einer kleinen, liebevollen Streicheleinheit über die Motorhaube.

Nach einem kurzen Gespräch und der Bezahlung saß Jenny dann wieder in ihrem Pick-up und fuhr erleichtert die Straßen entlang. Sie schrieb sofort an Liam, dann an ihre Freunde und verfasste auch einen Blogeintrag. Ihr Abenteuer konnte ungehindert weitergehen.

~~~

Zwei Tage später schrieb Jenny einen Eintrag über ihre Fahrten in Georgia. Ja, sie wollte nach Europa hinüber, aber im Moment wollte sie noch nicht hier weg. Sie tuckerte mit ihrem Pick-up von Ort zu Ort, schoss Fotos, schaute sich ihre Umgebung an, redete mit den Einwohnern. Genau das, was sie immer tat.

Aber trotzdem war da etwas in ihr, das fürchtete, dass sich bald etwas ändern würde. Irgendetwas war auf dem Weg zu ihr und es machte Jenny ein bisschen Angst, weil sie keine Ahnung hatte, was da auf sie zukam.

In näherer Zukunft kam jedoch nur ein langes Telefonat auf sie zu. Jenny hob ihr klingelndes Handy hoch und sah Lexis Namen auf dem Bildschirm. Sie nahm ab und wurde direkt von einem Wortschwall überfallen.

"Na, immerhin hebst du noch ab. Du hast mich lange nicht mehr angerufen, ich hab mir schon fast Sorgen gemacht. Und nein, kurze Nachrichten ab und zu sind nicht genug. Wie geht's deinem Baby?"

Whirlwind [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt