"Lexi!", rief Jenny begeistert und schloss ihre Arme um sie.
"Na, du Wirbelwind? Hätte ja fast nicht gedacht, dass du es noch hierher schaffst." Die beiden jungen Frauen lösten sich voneinander, dann drehte Lexi sich zu den Jungs um.
"Ihr seid die Auto-Typen, richtig?", fragte sie dann grinsend. Verwirrt nickten die Jungs, für Lexi waren sie das wohl.
Jenny grinste. "Ist schon eine Steigerung, vorher wart ihr die Schnulzen-Typen."
"Hmpf.", machte Louis beleidigt, was Jenny und Lexi nur lachen ließ. Lexi hatte braune, kurze Haare, die ihr in die Stirn fielen, sie trug ein normales Shirt und einen luftigen, kurzen Rock. Ihre braunen Augen leuchteten warm und freundlich.
"Also, wie sieht's aus? Ich habe Hunger. Kommt ihr auch mit?", sagte Lexi dann und guckte die Jungs fragend an, die Blicke tauschten, mit den Schultern zuckten und dann grinsend nickten.
"Klasse. Ich will nur nicht zu lange laufen, ich habe nicht viel geschlafen letzte Nacht.", sagte Jenny, was ihr einen amüsierten Blick von Lexi einbrachte.
"Stimmt, du warst ja gestern noch unterwegs. War er süß?", fragte Lexi.
Jenny verdrehte ihre Augen und die Jungs zogen die Augenbrauen hoch. "Süß schon. Aber stinklangweilig. Bin abgehauen, als er eingeschlafen ist. Der Weg von ihm hierher war weit, deswegen war ich so lange wach.", berichtete Jenny knapp, was Lexi lachen ließ.
"Das sieht dir ähnlich, einfach abhauen. Was, wenn er ein nettes Frühstück mit dir geplant hatte?"
"Dann hätte er besser sein sollen.", antwortete Jenny lediglich schulterzuckend, griff nach einer kleinen Tasche auf der Rückbank und schloss dann ihren Pick-up. Die Jungs und Lexi tauschten Blicke aus, dann brachen sie in Gelächter aus. Jenny schien Ansprüche zu haben.
"Ganz ehrlich, Jenny. Bist du jemals nicht direkt danach abgehauen?", fragte Lexi kichernd.
Jenny tippte sich mit einem Finger ans Kinn, als müsste sie überlegen. "Kann ein- oder zweimal vorgekommen sein. Dann muss es aber schon gut gepasst haben.", grinste sie und hängte sich ihre Tasche um. Lexi schüttelte ihren Kopf, lachte aber.
Gut gelaunt machten die sechs sich dann auf den Weg, um irgendwo ihr Mittagessen zu finden. Sie suchten sich einen kleinen Imbiss aus, in dem nicht viel los war und der etwas abgelegen von den Mittelpunkten der Stadt lag, denn die Jungs wollten nicht riskieren, dass Jenny und Lexi in irgendwelche seltsamen Theorien verwickelt wurden. Jenny und Lexi winkten zwar ab und meinten, dass sie das nicht stören würde, aber die vier bestanden darauf. Also hatten sie sich hier hingesetzt und ihr Essen bestellt.
"Kommt das oft vor, dass Leute, die mit euch durch die Gegend laufen, in sowas reingezogen werden?", fragte Lexi und nahm einen Schluck von ihrer Cola.
"Ab und zu.", meinte Niall und schob sich eine Pommes in den Mund.
"Kommt immer drauf an, wer einen so alles sieht.", erklärte Liam noch.
"Aber so riesig wird das doch wohl normalerweise nicht, oder?", meinte Lexi ungläubig.
"Es kommt immer drauf an, das kann man vorher nie wissen.", wiederholte Louis schulterzuckend, was Lexi nur ihren Kopf schütteln ließ.
„Manche Leute haben echt kein eigenes Leben.", murmelte sie.
Die anderen lachten und Jenny klopfte ihr auf die Schulter. "Kann ja nicht jeder ein so unabhängiges Leben führen wie du.", grinste sie und bekam dafür Lexis Zunge zu sehen.
"Bevor ich dich kennengelernt habe, dachte ich, ich wäre schon sehr unabhängig.", meinte Lexi, Jenny nahm eine Pommes zwischen ihre Lippen und zwinkerte ihr zu.
"Unabhängigkeit wäre von Zeit zu Zeit mal ganz angenehm...", bemerkte Harry nachdenklich, die anderen drei Jungs nickten zustimmend.
"Habt ihr einen so krassen Zeitplan?", fragte Jenny nach, wobei sie ihren Kopf schief legte. Ihr fiel eine Haarsträhne ins Gesicht, die sie kurz böse anguckte und dann zur Seite pustete. Niemand hatte wirklich darauf geachtet, weil Louis bereits antwortete, nur Liam hatte es gesehen und lachte leise. Jenny sah zu ihm und schnitt ihm eine Grimasse, bevor sie Louis zuhörte.
Liam hatte Jenny nie vergessen können. Er wusste nicht, was an ihr ihm immer im Kopf hängen geblieben war, aber sie hatte etwas, dass es ihm nicht erlaubte, sie zu vergessen. Und jetzt, wo er sie wiedersah, merkte er, dass es ihre unfassbare Leichtigkeit war. Sie war unbeschwert sie selber, sie war fröhlich, begeistert und witzig und das alles mit einer unglaublichen Leichtigkeit bei allem, was sie tat.
Liam bewunderte sie dafür, er selber machte sich viel zu oft Sorgen, was morgen passieren könnte, was die Zukunft bringen würde, was er unbedingt noch zu erledigen hatte. Jenny war frei davon, sie machte sich keine Sorgen um die Zukunft, sie lebte voll und ganz im Augenblick und ließ sich das von nichts und niemandem kaputt machen.
Aber neben Jenny als Person war ihm noch im Gedächtnis geblieben, dass keine Situation hoffnungslos war. Man konnte mitten im Nirgendwo an einer einsamen Straße hocken, aber man durfte nicht die Hoffnung aufgeben, dass es noch Rettung gab. Jenny hatte das gesehen. Liam und Niall waren davon überzeugt gewesen, dass sie schieben mussten, dass niemand kommen würde, dass sie das Konzert verpassen würden, dass das alles eine riesige Enttäuschung sein würde. Und dann war Jenny aufgetaucht, hatte mit ein paar Handgriffen ihr Auto aufgeladen und sie gemütlich nach Atlanta gebracht. Und sie war dabei immer die Ruhe in Person gewesen, sie hatte gute Laune, sie hatte Spaß dabei gehabt. Es gab immer Hoffnung, keine Situation war wirklich ausweglos.
"Sekunde, du schläfst echt in deinem Pick-up?" Liam tauchte aus seinen Gedanken wieder auf, als Louis etwas fassungslos diese Frage stellte.
Jenny lachte los, Niall grinste breit, Liam stieg mit ein. Sie hatten Harry und Louis erzählt, dass Jenny in ihrem Auto lebte, aber so richtig geglaubt hatten sie es ihnen nicht.
Lexi schnaubte und schmunzelte. "Glaub mir, mich hat das auch überrascht. Wir haben uns getroffen, ich habe ihr angeboten, dass sie bei mir pennen kann und da sagt die einfach: Nö, ich schlafe auf meiner Rückbank, danke. Und dann macht die das. Ohne zu klagen, ohne Rückenschmerzen. Am nächsten Morgen steht die topfit bei dir auf der Matte und schüttelt dich aus den Federn, um sonstwohin zu fahren. Ich habe echt gedacht, ich gucke nicht richtig."
Jenny lachte noch immer und zuckte mit den Schultern. "Alles andere ist mir viel zu umständlich. Meine Rückbank ist super bequem. Ich weiß gar nicht, was ihr alle für Probleme habt." Jenny war echt eine Person für sich.
"Du würdest deinen Pick-up gegen nichts auf der Welt eintauschen, oder?", fragte Liam nach und Jenny nickte heftig. "Ich liebe dieses Auto."
"Was machst du, wenn er mal kaputt geht?", fragte Niall und Jenny starrte ihn geschockt an.
"Was für eine Horrorvorstellung! Heulen. In dem Wrack weiterleben. Ich lasse mein Baby nicht alleine.", sagte sie trotzig. Alle lachten los über die Vorstellung, wie Jenny in einem Autowrack leben würde.
"Dann lass uns hoffen, dass dein Baby irgendwo kaputt geht, wo du nicht vollkommen alleine im Nirgendwo bist.", meinte Lexi.
"Lass uns hoffen, dass mein Baby niemals kaputt geht.", korrigierte Jenny und Lexi stimmte ihr lachend zu.
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Sooo, was halten wir von Lexi? Und von Liams Gedanken zu Jenny? ;)
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...