17. "Na, ihr Turteltäubchen?"

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"Wie war das damals wirklich, beim X-Factor?", fragte Jenny. Liam zog eine Augenbraue hoch, was genau wollte sie jetzt wissen?

"Naja, ihr wart vier spätpubertierende Jungs auf einem Haufen. Ich weigere mich zu glauben, dass es da nie Stress gab, auch wenn das im Fernsehen natürlich nicht gezeigt wird."

Liam lachte auf, Jenny grinste ihn schief an. "Naja, wie du gesagt hast, wir haben immerzu auf einem Haufen gehockt, wir haben ja auch zusammen gewohnt in der Zeit. Und jeder Mensch hat so seine Macken, mit denen man klarkommen muss."

Jenny kicherte und nickte. "Was ist deine?", fragte sie.

Liam hob seine Schultern. "Man selber merkt das ja nicht immer. Aber ich habe zum Beispiel zu der Zeit nie einen Löffel benutzt." Jenny zog ihre Augenbrauen hoch und sah ihn verwirrt an.

"Ich weiß nicht ganz, warum, aber ich mag es nicht, Löffel zu benutzen. Ich fühle mich oft unwohl dabei. Das wird besser, je älter ich werde, mittlerweile benutze ich Löffel."

Liam war etwas rot im Gesicht, es war ihm immer etwas unangenehm, darüber zu sprechen. Eine Angst vor Löffeln war schon etwas außergewöhnliches. Jenny dachte aber gar nicht daran, sich über ihn lustig zu machen. Sie hatte ihm von ihrer Angst erzählt und er war interessiert, aber nicht spöttisch gewesen, da würde sie ihn jetzt nicht vor den Kopf stoßen.

"Wie hast du denn dann gegessen? So Sachen wie Müsli?", fragte sie.

"Mit einer Gabel.", antwortete Liam ihr schlicht.

Jenny schmunzelte. "Kreativ."

"Niall hat mir mal heimlich beim Frühstück meine Gabel gegen einen Löffel ausgetauscht, das habe ich erst gemerkt, als ich schon Cornflakes drauf hatte. Harry schwört, dass er noch nie etwas Seltsameres gesehen hat als jemanden, der einen Löffel geschockt schreiend durch die Küche schmeißt.", erzählte Liam.

Jenny lachte auf. "War Niall immerhin so anständig, und hat den Löffel samt Cornflakes aufgeräumt?", fragte sie.

"Ja, tatsächlich. Ich habe mich geweigert. Niall hat die ganze Zeit gelacht, während er die verschüttete Milch aufgewischt hat."

Jenny lachte. "Das kann ich mir vorstellen. Benutzt du immer noch eine Gabel für Cornflakes?"

Liam zuckte mit den Schultern. "Oft ja. Heute würde ich mich vor einem Löffel nicht mehr so erschrecken, aber sie sind mir immer noch suspekt.", erklärte Liam und Jenny lächelte ihn an. "Na, die Invasion der Löffel steht in näherer Zukunft wahrscheinlich eher nicht an."

Liam lachte auf und nickte. "Zum Glück."

Liam schüttelte kurz seinen Kopf, in seinem Kopf schwirrten die Erinnerungen von vor ein paar Jahren herum. Jenny sah ihm das an und konnte ein liebevolles Lächeln nicht verhindern. Warum bekam sie ein warmes Gefühl im Magen, wenn sie ihn ansah?

"Und wenn du Louis fragst, dann war ich ein schrecklicher Mitbewohner." Jenny lachte, guckte aber verwirrt zu ihm hoch.

"Louis und ich sind nicht besonders gut klargekommen in der ersten Zeit. Mittlerweile haben wir viel dazugelernt und gewisse Dinge am anderen zu schätzen gelernt. Ohne den Chaoten wäre es mittlerweile echt langweilig.", gab Liam zu und grinste unschuldig.

Jenny kicherte und widerstand kurz dem Bedürfnis, ihren Kopf auf seine Schulter zu legen und sich an ihn zu schmiegen. Sie mochte es, ihm zuzuhören. "Das sind oft die besten Freundschaften. Die, in denen man voneinander lernt.", sagte sie, Liam stimmte ihr zu.

"Aus der Zeit kommt auch noch dieses Vorurteil, dass ich langweilig und viel zu vernünftig bin. Zu der Zeit war ich das einfach.", erzählte Liam weiter und Jenny schmunzelte. "Ich weigere mich, zu glauben, dass du jemals langweilig warst."

Liam errötete, wusste keine vernünftige Antwort darauf. Jenny bemerkte seine Verlegenheit lächelnd. Sie brauchte nicht unbedingt eine wörtliche Antwort, sie fand seine Reaktionen auf ihre Worte ausreichend süß.

"Na, ihr Turteltäubchen?"

Das war es dann wohl mit ihrer angenehmen Zweisamkeit. Louis legte grinsend jeweils einen Arm um die beiden. Liam würde ihm am liebsten eine verpassen, hielt sich aber zurück und verdrehte nur die Augen.

Jenny lachte und schubste Louis dann mit ihrer Schulter von sich weg. Das ließ der nicht auf sich sitzen, sodass die zwei sich lachend gegenseitig knufften und pieksten.

Niall legte einen Arm um Liams Schultern und lächelte ihn an. Liam erwiderte es und legte seinen Arm ebenfalls um den blonden Iren. Langsam machten sie sich dann auf den Weg nach Hause, Lexi wurde von Jenny im Auto mitgenommen.

"Viel Spaß morgen bei eurem Auftritt.", wünschte Jenny den Jungs, als sie sich alle zur Verabschiedung umarmten. Die vier bedankten sich brav und Louis wünschte Jenny einen schönen Tag, auch wenn sie ihre vier Lieblingssänger nicht sehen würde.

"Na, das werde ich wohl gerade so noch überleben.", meinte Jenny trocken.

~~~

Liam saß am nächsten Tag hinter der Bühne mit seinem Handy in der Hand. Jenny hatte ihm gerade ihre Handynummer über Instagram geschickt mit der Anmerkung, dass das so einfacher sei. Also speicherte Liam ihre Nummer ab und schickte ihr direkt eine Nachricht über WhatsApp.

Nach einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass er noch etwas Zeit hatte und öffnete Jennys Blog. Er wollte den Anfang mal lesen, wollte wissen, wie sie mit diesem Leben begonnen hatte. Niall kam dazu und setzte sich zu ihm, schielte auch auf sein Handy.

"Du hast dich echt verknallt, oder?", fragte er dann und Liam biss sich auf die Lippe. Aber es zu leugnen hatte wenig Sinn, Niall konnte er nichts vormachen. Also nickte Liam leicht, ohne Niall anzusehen.

"Finde ich gut. Jenny ist klasse und wenn du mich fragst, dann seid ihr zwei sehr süß zusammen. Meinen Segen habt ihr.", lachte Niall und Liam grinste ihn an.

"Danke, Nialler", erwiderte er lachend und drückte ihn an sich.

Nach dem Auftritt, als das Adrenalin wieder zurückging, dachte Liam oft an Nialls Worte und an Jenny. Ob er sie vielleicht morgen wiedersehen könnte?

Das allerdings stellte sich als schwierig heraus, da sie ein Meeting hatten und dann im Studio waren, bis es dunkel wurde. Liam kam erschöpft bei sich zuhause an und warf sich in der Küche auf einen Stuhl. Noch kurz etwas essen, ein bisschen lesen und dann schlafen, das klang doch nach einem vernünftigen Abend.

Dieser Plan wurde allerdings komplett ausgehebelt, als Liam gerade erst fertig mit dem Abendessen war. Sein Handy gab einen Ton von sich und Liam schaute seufzend, wer denn jetzt noch etwas von ihm wollte.

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Ja, wer kann denn das am Handy sein?
Niall shippt #Jiam ja jetzt schon xD

Danke übrigens für mittlerweile über 1k Reads, ihr seid die besten ❤️ Lasst mir Kommentare und Feedback da, wenn ihr wollt, ich würde mich freuen :)

Whirlwind [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt