In ihrem Kopf hämmerte jemand vorne gegen ihre Stirn. Mit einem verdammt großen Hammer. Und ohne Pause. Jenny knurrte, als sie sich aufsetzte.
"Fuck", fluchte sie und fasste sich an die Stirn. Sie kramte eine Wasserflasche hervor und trank sie in einem Zug leer. Sie ließ sich zurückfallen und stöhnte. Das hier würde sie umbringen. Sie zwang sich, eine Tablette gegen die Schmerzen zu nehmen, dann legte sie sich wieder hin, um weiterzuschlafen.
Als sie wieder wach war, hatten die Kopfschmerzen abgenommen und sie konnte sich bewegen, ohne dass sich ihr Magen umdrehte. Und prompt schalteten sich auch ihre Gedanken wieder ein.
Sie ging den Abend durch und stellte fest, dass sie sich an alles erinnern konnte. Das war doch schon gut.
Oder auch nicht, denn ihr schoss das Gespräch mit dem Fremden im Club wieder durch den Kopf. Hatte sie Liam wirklich als den besten Typen, der ihr jemals begegnet war, bezeichnet? Wie albern, dachte sie sich. Sie schob den Gedanken, dass es stimmte, weit weg.
Sie würde ihn nicht vergessen können. Jedenfalls nicht, wenn sie sich öfter sahen und miteinander schrieben. Aber der Gedanke, das nicht mehr zu tun, bescherte ihr ein kurzes Ziehen in der Brust. Was zur Hölle war nur falsch bei ihr?
Jenny verdrehte ihre Augen und zog ihren Laptop hervor. Sie brauchte Ablenkung. Sie tippte ein paar Worte für ihren Blog über ihre Reise gestern bis hierher, dann ging sie ins WLAN des Cafés, vor dem sie geparkt hatte, und klickte sich durch Videos auf YouTube. Sie widerstand erfolgreich der Versuchung, sich Videos der Jungs anzugucken. Sonst wäre das mit der Ablenkung für die Katz.
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Am nächsten Tag fuhr Jenny nach Phoenix weiter, Liam hatte ihr geschrieben, dass sie dort angekommen waren und mittags ein Interview hatten. Jenny gondelte gemütlich durch die Stadt und stellte ihr Auto irgendwo in den äußeren Stadtteilen an der Straße ab. Sie sah sich um und schlenderte ein bisschen durch die Gegend, kaufte sich ein Eis.
Sie beobachtete lange Zeit die Menschen, die an ihr vorbeiliefen, manche gemütlich, andere hektisch. Eine Mutter lief ihrem Kind hinterher, das Ziel war eindeutig der kleine Hund eines älteren Herren. Die Mutter entschuldigte sich sofort bei ihm aber er winkte lachend ab, während das Kind den Hund streichelte, der die Aufmerksamkeit sichtlich genoss. Jenny lächelte, sowas zu sehen, machte sie glücklich.
Ihr Handy meldete sich, es war Liam, der sie fragte, wo sie war, sie wären jetzt fertig. ‚Louis hat eine Überraschung für dich', schrieb Liam noch, was Jenny verwunderte.
Jenny schaute sich um und entdeckte eine kleine Bar ein paar Meter weiter. Es war nicht viel los hier, sodass die Jungs keine große Gefahr laufen sollten. Sie schickte Liam ihren Standort. Kurz darauf bestätigte er das als Treffpunkt und sie ließ sich gegen die Rückenlehne der Bank fallen, auf der sie saß.
Sie musste nicht allzu lange warten, bis sie die Stimmen der Jungs hören konnte. Dann ertönte Nialls markantes Lachen und Jenny blinzelte. Sie wäre hier fast eingeschlafen. Sie rührte sich nicht, als sie die vier näher kommen hörte. Dann öffnete sie ihre Augen und blickte direkt in vier grinsende Gesichter.
"Na klasse", grummelte sie und seufzte theatralisch. Die Jungs lachten.
Jenny stand auf und bekam direkt von Louis ein schwarzes Shirt ins Gesicht gehalten. Es hatte einen etwas beißenden Geruch, eindeutig nach Tieren. "Und jetzt zum Vergleich", verkündete Louis und zog Jenny in eine Umarmung. "Ich stinke nicht wie ein Affe."
Jenny verstand und prustete los. Die anderen stiegen mit ein. "Hast du das echt nur für mich nicht gewaschen? Wie nett von dir."
Louis grinste und nickte.
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...