"Die zwei sind ja mal richtig cool drauf.", stellte Louis fest, als die vier Sänger sich auf den Weg ins Studio machten, wo sie an ihren Liedern arbeiten würden.
"Ja, aber Jenny ist nochmal spezieller als Lexi, finde ich.", sagte Niall. Es stimmte, Jenny war ein ganz eigener Mensch. Es gab niemanden, an den sie einen erinnerte, sie war nicht wie jemand anderes. Sie lebte komplett nach ihrem eigenen Kopf.
"Aber irgendwie auch ein krasser Zufall, dass sie ausgerechnet da an der Straße stand.", sagte Liam und Harry legte ihm einen Arm um die Schultern. "Oder Schicksal. Wir wissen alle, dass sie dir im Kopf herumspukt."
Liam seufzte, als Harry ihm grinsend zuzwinkerte, machte sich aber nicht die Mühe, irgendetwas zu bestreiten. Er hatte ihnen bereits gesagt, dass er oft an Jenny und an die Nacht auf der Straße dachte.
"Stimmt, da war ja was! Na, freust du dich, sie wiedergesehen zu haben?", fragte jetzt auch Louis mit einem spöttischen Grinsen.
Niall lächelte Liam aufmunternd an. Er verstand Liam besser, er war schließlich dabei gewesen. Auch er dachte an diese Nacht, es war einfach ein unvergessliches Erlebnis. Und Jenny war jemand, den man nicht einfach so vergessen konnte. Liam hatte einfach zuerst etwas darüber gesagt und deshalb machten sich jetzt die anderen über ihn lustig, dass er Jenny nicht vergessen konnte.
"Wieso hast du sie denn nicht nach ihrer Nummer gefragt?", fragte Harry, woraufhin Liam nur mit den Schultern zucken konnte. Er war sich nicht sicher gewesen, ob sie das wollte. Sicher, sie schien die Jungs okay zu finden, aber er wusste nicht, ob sie unbedingt Kontakt halten wollte. Er traute sich einfach nicht, sie zu fragen.
"Na, vielleicht haben wir ja Glück und das wird noch. Sie ist ja auch erstmal hier.", meinte Harry dann und Liam seufzte leise. "Ich wäre mir da nicht sicher. Wer weiß schon, wann sie wieder weiterfährt, sie ist unberechenbar." Das hatten sie sofort gelernt.
Lexi hatte viel erzählt, sie schien sehr viel zu reden. Es waren auch Geschichten dabei, über Jenny und sie, wie Jenny aus heiterem Himmel einfach auftauchte und irgendwann einfach verschwand, nur eine Whatsapp-Nachricht hinterließ sie Lexi, damit die wusste, dass Jenny weg war. Jenny hatte dazu gesagt, dass sie oft einfach den Drang bekam, weiterzufahren, woanders zu sein, etwas Neues zu sehen. Sie war einfach ruhelos. Aber gerade dieses Stürmische, Spontane an Jenny faszinierte Liam.
Die Nacht wurde lang, sie saßen lange im Studio, probierten herum, sangen und hörten sich an, was sie bis jetzt fabriziert hatten. Musik zu machen, war für die vier Sänger immer wieder ein großes Geschenk. Dass sie das beruflich machen konnten, dass sie so vielen Menschen damit Freude bringen konnten, das war ihr größter Traum, den sie voll auslebten.
Irgendwann schafften sie es dann aber nicht mehr, ihr Gesang wurde etwas schläfrig und denen, die nicht sangen, fielen die Augen zu. Also ließen sie es gut sein, das Studio wurde aufgeräumt, sie quatschten noch kurz mit ihren Produzenten, die immer mit dabei waren, dann machten sich alle auf den Weg nach Hause, um dort wie erschlagen ins Bett zu fallen.
Liam stellte sich keinen Wecker, er wollte lange schlafen, schließlich waren die Nächte im Studio immer sehr erschöpfend. Er wachte erst gegen Mittag auf und blieb dann noch eine Weile im Bett liegen.
Nach dem Ende der Tour hatten sie etwas freie Zeit gehabt, um wieder mehr mit der Familie und Freunden machen zu können, aber mittlerweile saßen sie wieder an ihrem Album, es musste eben weitergehen. Aber sie waren jetzt glücklicherweise schon eine Weile dabei, sodass sie eine gefestigte Fangemeinde hatten. Sie durften es nun also etwas entspannter angehen als die Jahre zuvor.
Liams Gedanken wanderten zu dem Tag zuvor, als sie Jenny und Lexi getroffen hatten. Er erinnerte sich an ihre grauen Augen, die fröhlich geleuchtet hatten, als sie die Jungs erkannt hatte. Sie hatte sich gefreut, sie zu sehen, anders konnte Liam sich das nicht erklären. Sie nach ihrer Nummer zu fragen, könnte also auch einfach nur freundschaftlich sein.
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...