14. "Heul doch"

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Jenny und Lexi fuhren in Jennys Pick-up, denn der Weg war doch etwas länger. Es war noch nicht ganz dunkel, die Jungs schienen heute früher Schluss gemacht zu haben als die letzten Tage.

Jenny fand einen Parkplatz in der Nähe und die beiden jungen Frauen liefen auf die Bar zu, deren Name Liam an Jenny geschrieben hatte. Auf dem Gehweg lag ein kleiner Stein, den Jenny wegkicken wollte, allerdings stolperte sie dabei über ihre eigenen Füße und konnte sich gerade noch fangen, bevor sie den Boden geküsst hätte.

Lexi brach in schallendes Gelächter aus, während sie Jennys Arm festhielt, um ihr noch Stabilität zu geben. Jenny guckte den Stein, der unschuldig hinter ihr auf dem Boden lag, böse an und lief weiter.

"Was kannst du eigentlich? Weder essen, noch laufen.", brachte Lexi nach Luft schnappend hervor, sie lachte immer noch.

"Ach, halt doch deine Klappe.", murmelte Jenny, konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Außerdem war das gar nicht meine Schuld. Der Stein lag da so doof. Der lebt bestimmt und mag mich nicht. Der ist von selber hochgesprungen und hat mich zum Stolpern gebracht.", sagte Jenny dann mit erhobener Nase.

Sie waren bei der Bar angekommen und wollten eintreten, allerdings hatte Jenny ihre Nase noch oben und lief deswegen beinahe gegen den Türrahmen. Lexi brüllte vor Lachen, als sie beide in die Bar stolperten.

Jenny verschränkte trotzig ihre Arme vor der Brust und schnaubte. "Die Welt ist gegen mich."

Lexi bekam fast keine Luft mehr, so sehr lachte sie. Das machte natürlich ein paar neugierige Blicke auf sie aufmerksam, unter anderem die vier Jungs, die etwas weiter hinten an einem Tisch saßen. Sie tauschten amüsierte Blicke aus. Jenny erkannte sie zuerst, sie lief schmollend zu dem Tisch, während Lexi ihr kichernd hinterherkam.

"Achtung, Stufe.", warnte Lexi Jenny, die ihr daraufhin nur lachend ihren Mittelfinger präsentierte. Lexi lachte noch immer, als sie bei dem Tisch ankamen.

"Ich bin nicht blind.", stellte Jenny dann klar.

"Erzähl das dem Türrahmen.", erwiderte Lexi grinsend, wofür Jenny sie in die Seite knuffte.

"Was ist denn bei euch schief?", fragte Louis schmunzelnd. Er rutschte noch etwas zu Harry, um auf der Bank noch ein bisschen mehr Platz zu lassen. Auf der anderen Bank gegenüber saßen Liam und Niall. Lexi sah das sofort und ließ sich grinsend neben Louis fallen.

"Jenny ist inkompetent.", fasste sie zusammen, was die Jungs lachen ließ.

Harry hatte Lexis Blick bemerkt, der kurz an Liam hängen geblieben war, bevor sie sich ohne zu zögern neben Louis gesetzt hatte. Somit war Jenny nämlich gezwungen, neben Liam zu sitzen. Hatte Lexi gewusst, dass Niall, Louis und Harry das so geplant und dann gehofft hatten, dass Jenny dort sitzen würde? Oder war sie selber auch der Ansicht, dass Liam und Jenny nebeneinander gehörten? Liam hatte über den Eifer der anderen nur die Augen verdrehen können, obwohl er sich nun sehr freute, dass Jenny neben ihm sitzen würde.

Jenny nahm dann wirklich neben Liam Platz und schnaubte. "Die Welt ist heute gegen mich. Erst muss ich mit Lexi durch hunderte Läden rennen und dann haben sich Eis, Steine und Türrahmen gegen mich verschworen.", beklagte sie sich.

"Heul doch.", kicherte Lexi.

Jenny nahm sie beim Wort und hängte sich gespielt heulend auf Liams Schulter. Alle lachten, Liam eingeschlossen, der Jenny gespielt tröstend, aber sanft über den Rücken streichelte.

"Was für Läden?", fragte Louis an Lexi gewandt.

"Klamotten. Es ist unglaublich, was für Hässlichkeiten an Kleidern es gibt. Ich will doch nur ein einziges hübsches.", seufzte Lexi frustriert.

Jenny hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet. "Heul doch.", erwiderte sie grinsend, woraufhin alle am Tisch in Gelächter ausbrachen.

Als dann jeder sein Getränk und eine Kleinigkeit zum Essen vor sich stehen hatten, prosteten sie einander zu. "Auf die Türrahmen.", sagte Louis grinsend und Jenny verdrehte schmunzelnd ihre Augen.

"Die haben's nicht verdient.", stellte sie dann fest und nahm einen Schluck ihrer Cola.

Alle anderen hatten etwas Alkoholisches bestellt, außer Liam, der für seine Solidarität mit Jenny von den Jungs aufgezogen wurde. Jenny allerdings hatte ihn angegrinst, weshalb er den Spott seiner Freunde gut wegstecken konnte.

"Ich bin schließlich mit dem Auto unterwegs, da geht das eben nicht.", meinte Jenny schulterzuckend.

"Trinkst du dann nie Alkohol?", fragte Harry mit schief gelegtem Kopf. Eigentlich würde es zu Jenny passen, auch ab und zu durch den Alkohol die Kontrolle zu verlieren.

"Naja, ich trinke nur dann etwas, wenn ich sicher weiß, dass ich nicht mehr Auto fahren muss. Wenn ich bei meinen Eltern bin, oder bei meinem Bruder. Da bleibe ich halt immer eine Weile. Oder manchmal wenn ich hier bei Lexi bin.", erklärte sie und nickte Lexi zu, die breit grinste. "Das möchte ich bestätigen. Du verträgst nichts."

Jenny schob ihre Unterlippe vor und die Jungs lachten los. "Wirklich?", fragte Louis nach und Lexi erzählte von ihrem Geburtstag vor drei Jahren, als Jenny in Los Angeles gewesen war.

"Du wolltest mit deinem Baby Gassi gehen. Mit einem gottverdammten Auto! Du warst so kurz davor, ihm eine Leine umzubinden. Und dann hast du oben drauf geschlafen. Nicht auf der Ladefläche, nein, ganz oben. Ohne Decke, du kannst von Glück reden, dass es nicht geregnet hat oder so."

Jenny streckte ihr die Zunge heraus. "Das hier ist LA, da geht das. Und lass mein Baby in Ruhe."

"Du und dieses Auto... Das ist echt eine unendliche Liebesgeschichte.", bemerkte Harry grinsend und Jenny lachte auf.

"Ich sollte ihm einen Namen geben.", überlegte sie und runzelte konzentriert ihre Stirn.

"Oh, bitte nicht.", stöhnte Lexi und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Daraufhin hagelte es Vorschläge, wie Jenny ihr Auto nennen könnte, aber keiner stellte Jenny zufrieden.

"Bleib doch einfach bei Baby, wenn nichts anderes passt.", sagte Liam, dem nichts mehr einfiel.

Jenny schürzte ihre Lippen, dann seufzte sie. "Na schön, dann bleibe ich bei Baby."

Louis, Harry und Niall warfen sich mehr oder weniger unauffällig Blicke zu und grinsten. Jenny schien die aber nicht zu bemerken, sie war damit beschäftigt, sich zwei Pommes in den Mund zu schieben. Liam verdrehte seine Augen, Lexi grinste kurz.

Sie merkte, dass Liam wohl Jenny mochte, denn die drei Jungs zogen ihn ununterbrochen damit auf. Und sie erinnerte sich an Jenny, die lächelte, während sie mit Liam schrieb.

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Jenny und ihr Baby xD
Und Jenny und Liam? ;)

Whirlwind [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt