Jenny wachte auf, als die Sonne in ihr Auto auf die Rückbank schien. Der Stoff vor dem Fenster war ein Stück weit offen und ließ die Sonne hindurch. Jenny seufzte und ließ die Sonne eine Weile auf ihr Gesicht scheinen, dann blinzelte sie gegen das Licht an. Sie setzte sich auf und streckte ihren Rücken. Wie immer hatte sie keine Schmerzen und auch die wenigen Stunden Schlaf rächten sich noch nicht in Form von endloser Müdigkeit bei ihr.
Sie sah aus dem Fenster und grinste. Sie hatte einen Parkplatz fast direkt bei Lexi vor der Haustür gefunden.
Jenny holte eine kleine Wasserflasche aus ihrem Mini-Kühlschrank heraus und nahm ein paar Schlücke. Die Flaschen konnte sie im Sommer in LA nicht einfach so im Auto haben, das Wasser wurde viel zu warm. Also hatte sie immer etwas in ihrem kleinen Kühlschrank.
Jenny holte einen kleinen Handspiegel aus ihrem Rucksack und musterte sich kurz darin, bevor sie sich Seife heraussuchte und neue Klamotten in ihren Rucksack warf. Sie hatte mit Lexi abgemacht, dass Jenny dort heute duschen durfte, damit sie nicht erst noch irgendwo zu einer öffentlichen Dusche fahren musste. Also schulterte Jenny ihre Tasche und hüpfte aus dem Auto.
Sie klingelte bei dem Schild, auf dem Lexis Nachname stand und wurde kurz darauf durch den Summer hereingebeten. Jenny nahm immer zwei Stufen auf einmal und kam grinsend bei Lexi an, die mit verschränkten Armen und noch im Schlafanzug in der Tür stand.
"Sei wenigstens so nett und lass dir Zeit beim Duschen, damit ich noch vernünftig aufwachen kann.", murmelte Lexi statt einer Begrüßung und verschwand wieder in ihrem Zimmer.
Jenny lachte leise, sie kannte Lexi gut genug. Sie steuerte also direkt zielsicher das Bad an und ließ dort ihren Rucksack fallen. Als Jenny unter dem Wasserstrahl stand, ließ sie sich Zeit, wie Lexi sie gebeten hatte, und dachte etwas nach. Sie war jetzt seit ein paar Tagen hier in Los Angeles. Wann wollte sie weiter?
Sie erinnerte sich an ihre Arbeit bei Seattle vorher und lächelte. Es hatte ihr Spaß gemacht, in der Werkstatt zu arbeiten, an den Autos zu werkeln und sie wieder zum Laufen zu bringen. Der Job hatte ihr für einige Zeit genug Geld gebracht, darum musste sie sich also im Moment keine Gedanken machen. Es war ungemein praktisch, dass sie keine Miete zahlen musste, sie musste nur ihr Auto in Schuss halten.
Als sie so darüber nachdachte, tauchte wieder die letzte Nacht in ihrem Kopf auf. Sie war mit den vier Sängern am Strand gewesen, im Wasser, und hatte sie anschließend nach Hause gebracht. Sie hatte mit Liam geredet. Sie sah sein Gesicht vor sich und grinste. Er musste wissen, dass er nicht schlecht aussah, das wurde ihm doch mit Sicherheit öfter mal gesagt oder geschrieben, aber trotzdem hatte sie die Röte in seinem Gesicht gesehen, als sie sich angeschaut hatten.
Er hatte sie genauso interessiert gemustert, was Jenny grinsen ließ. Sie fand sich selber nicht übermäßig hübsch, sie sah eben so aus, wie sie aussah und sie war zufrieden damit. Sie hatte aber festgestellt, dass ihr Selbstvertrauen und ihre fröhliche Art vielen Typen gefiel, sie fand immer jemanden, der Interesse an ihr hatte, wenn sie das wollte. Leider manchmal auch, wenn sie das nicht wollte...
Schmunzelnd dachte sie an die Autofahrt zum Strand, an Louis' direkte Frage nach ihrem Sexleben in ihrem Auto. Die Jungs waren schon irgendwie ganz cool drauf. Und sie führten auch kein ganz normales Leben wie jeder andere. So eine Band war oft auf Tour, sie hatten Auftritte überall in der Welt, das wusste Jenny. Das war es auch, weshalb sie sich für das Leben der vier interessierte, es war einfach besonders.
Als sie gesehen hatte, dass Liam ihr auf Instagram gefolgt war, hatte sie sich wirklich gefreut. Sie mochte die Jungs schon von ihrem ersten Treffen her und mit ihnen essen zu gehen, war auch super gewesen. Vielleicht hatte sie gerade neue Bekanntschaften gemacht. Vielleicht würden sie sich ab und zu sehen, wenn sie durch die USA tourten oder so. Jenny hielt das jedenfalls für eine gute Idee.
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...