Nachdem die Gruppe die Bar verlassen hatte, waren sie schnell zu dem Entschluss gekommen, dass sie noch etwas durch das nächtliche Los Angeles laufen könnten.
"Nachts laufen ja nicht mehr so viele Leute herum, da geht das schon.", hatte Harry gesagt, als Lexi nachfragte, ob das denn nicht, wie vor ein paar Tagen auch, zu riskant wäre.
Sie kamen an einem Fluss an, dem Los Angeles River, der sehr zentral durch die Stadt floss. Eine lange Brücke führte darüber und Lexi hüpfte begeistert darauf zu.
"Der Blick von dieser Brücke aus bei Nacht ist super schön!", versprach sie, sodass ihr die anderen schnell folgten.
Jenny ging etwas langsamer, sie kannte den Blick bereits, Lexi mochte diese Brücke gerne und kam hier dementsprechend öfter mal nachts vorbei.
Sie kamen in der Mitte der Brücke an und lehnten sich auf das Geländer. Jenny stand mit ausdruckslosem Gesicht hinter den anderen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
"Okay, du hast recht, das sieht schon echt schön aus.", sagte Harry, der sich begeistert umsah. Los Angeles hatte bei Nacht eine faszinierende Atmosphäre. Man sah die Hochhäuser in der Downtown von LA. Überall die vielen Lichter, die sich auch in dem kleinen Strom aus Wasser spiegelten, wirkten wie aus einer anderen Welt. Wenn der Fluss mehr Wasser führte, also nicht gerade im Spätsommer, dann war es noch schöner.
Jenny räusperte sich. "Ich gehe schonmal etwas weiter.", sagte sie knapp, zögerte noch kurz, als die vier Jungs sich verwundert zu ihr umdrehten, dann eilte sie davon, von der Brücke herunter.
"Was hat sie denn?", fragte Liam verwirrt an Lexi gewandt, die bloß ihre Schultern hob und grinste.
"Frag sie doch selber.", meinte sie und machte eine Kopfbewegung in Jennys Richtung, die mittlerweile das Ende der Brücke erreicht hatte.
Niall, Louis und Harry grinsten nun ebenfalls breit und Niall gab ihm einen kleinen Schubs gegen die Schulter. "Mach schon."
Liam setzte sich in Bewegung und folgte Jenny zögerlich. Und wenn sie alleine sein wollte? Dann würde sie ihm das sagen, so einfach, sagte Liam sich selber. Was sollte schon schief gehen?
Jenny stand neben einem der Pfosten, die das Ende der Brücke markierten und hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. Sie sah hoch, als sie Liam näherkommen hörte. Sie sagte nichts, als er bei ihr anhielt, sah ihn einfach nur an.
"Ist alles okay?", fragte Liam vorsichtig.
Jennys verspanntes Gesicht wurde weicher. Liam war so unsicher, wenn er mit ihr redete, was sie unglaublich niedlich fand. Sie nahm das als größeres Kompliment wahr, als alle Typen zusammen, die sie schon heiß genannt hatten. Sie schien etwas anderes in ihm auszulösen.
"Ja, alles okay.", antwortete sie.
"Glaube ich dir irgendwie nicht."
Jenny sah hoch in Liams braune Augen und wusste, dass sie ihm nichts vormachen konnte.
"Es ist okay, wenn du mit mir nicht darüber reden willst, sag mir nur, wie ich dir helfen kann."
Jenny konnte nicht verhindern, dass ihr Mund sich ein wenig öffnete und sie ihn groß anstarrte. Wann war jemals jemand so respektvoll mit ihr umgegangen? Sie spürte ein sanftes Kribbeln in ihrem Magen, ignorierte es aber.
Ein Windstoß kam und Jenny zog den Kopf ein. Sie hätte eine Jacke mitnehmen sollen. Es wurde langsam Herbst. Sie rieb sich über die Arme und senkte ihren Blick.
Sie schaute aber sofort wieder hoch, als sie sah, dass Liam sich bewegte. Er zog sich seine Jacke aus und hielt sie in ihre Richtung.
"Ach Quatsch, das passt schon, es war nur..."
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...