Liam spürte Jenny in seinen Armen, als er aufwachte. Das kannte er, diese Situation hatte er schon öfter erlebt. Aber diesmal war es anders. Normalerweise war Jenny noch am gleichen Tag wieder weg, spätestens am nächsten. Aber jetzt war sie hier. Und sie würde nicht gehen.
"Diesmal kommt weder jemand rein, noch gibt es feste Frühstückszeiten, oder?" Liam grinste, als er ihren Atem an seiner Haut spürte.
"Wir haben alle Zeit der Welt", erwiderte er murmelnd.
"Gut", hörte er Jenny nuscheln, dann schmiegte sich ihr Körper enger an seinen, ihre Finger spielten sinnlos an seinem Shirt herum.
Liam wollte am liebsten explodieren vor Liebe. Liebe. Konnte es wirklich sein, dass er hier mit Jenny seine Liebe gefunden hatte? "Liebst du mich?", fragte Liam leise in den Raum hinein.
Jenny löste sich etwas von ihm, um sich auf der Matratze abzustützen und ihn anzulächeln. "Ja", flüsterte sie. "Ich habe es nicht für möglich gehalten, so für jemanden zu empfinden, aber das tue ich."
Liams Herz klopfte so schnell, dass er beinahe anfing, sich Sorgen zu machen. Jennys Hand glitt über seinen Oberkörper und dann strichen ihre Finger mit sanften Bewegungen durch seine verwuschelten Haare.
"Und du?", fragte sie. "Liebst du mich?"
Liam lächelte sie breit an. "Ja. Mit ganzem Herzen."
Jennys Lächeln wurde eine Spur trauriger. "Mit allen Einzelteilen davon?", fragte sie.
Liam schüttelte schmunzelnd seinen Kopf. Er verstand, warum sie das fragte. "Du hast die Einzelteile wieder zusammengefügt, sie geheilt. Und dafür liebe ich dich noch mehr, als jemals zuvor."
Jenny atmete erleichtert aus und strahlte ihn an. Liam fand, dass sich das alles alleine schon für dieses Grinsen gelohnt hatte. Dann allerdings wurde das noch übertroffen, denn Jenny beugte ihren Kopf leicht in seine Richtung. Liam kam ihr sofort entgegen, ihre Finger spielten noch immer in seinen Haaren herum. Und dann küsste sie ihn.
Vorsichtig bewegten sich ihre Lippen gegen seine, unschuldig. Es war das erste Mal, dass sie sich so küssten, ruhig und friedlich, als wäre es normal, als würden sie das jeden Morgen tun. Der Gedanke, dass es genau so sein könnte, ließ Liams ganzen Körper kribbeln. Er könnte schwören, dass er auf Jennys Lippen schmeckte, wie sehr sie ihn vermisst hatte, wie sehr es ihr leidtat und wie glücklich sie jetzt gerade war.
Jenny löste sich kurz, damit sie beide nach Luft schnappen konnten. "Liam...", wisperte sie dann leise, bevor sie ihre Lippen erneut zu einem sanften Kuss verband.
Wie Jenny seinen Namen aussprach – voller Vorsicht und gleichzeitig mit absoluter Sicherheit – schickte eine Gänsehaut über seinen ganzen Körper. In diesem Moment hatte er nicht den Hauch eines Zweifels, dass sie beide es schaffen konnten, trotz aller Hindernisse und Risiken. Denn Liebe war stärker als das alles.
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"Ich muss gleich los, Besprechungen für die Terminplanung und so...", sagte Liam und kratzte sich am Nacken.
Jenny verstand sofort, warum er das so sagte. Sie konnte da nicht mitkommen. Das wäre bestimmt auch nicht sonderlich unterhaltsam. Also zuckte sie mit ihren Schultern. "Ich hab noch nicht viel von London gesehen, vielleicht ändere ich das mal."
"Guck nicht alles ohne mich an, morgen habe ich Zeit."
Jenny grinste breit und nickte. "Versprochen", lachte sie und küsste Liam sanft auf die Lippen. "Wo musst du hin? Ich bringe dich. Und wenn du früh genug schreibst, hole ich dich sogar wieder ab. Wie zur Schule früher." Jenny lachte los, während Liam versuchte, beleidigt zu gucken.
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...