Nach dem die Aufnahme endete war nur mein und Johns atmen und das brummen der Klimaanlage in dem menschenleeren Gang in St. Barts zu hören. Die Worte der Nachricht, durch Rebeccas Stimme in meinen Geist eingebrannt, decodierten sich praktisch von selbst, das mussten sie auch denn meine Aufmerksamkeit lag auf der Tatsache das er sie geschlagen hatte, diese Geräusche in dieser Abfolge ließen keinen anderen Schluss zu.
Kalte Wut pochte durch meinen Körper, wie hatte er es wagen können. Dafür würde er bezahlen, ich konnte geduldig sein wenn ich es musste, egal wie lange es dauerte ich würde einen Weg finden ihm zu verdeutlichen was es hieß zu verletzen was mir gehörte. Ihr schmerzerfülltes Keuchen klang mir immer noch in den Ohren, was hatte sie nur dazu getrieben sich ihm zu wiedersetzen?
Zu einem war ich stolz gewesen, die Entschlossenheit in ihrer Stimme zu hören als sie sich geweigert hatte einen Teil der Nachricht vorzulesen, trotz ihrer Angst. Doch zum anderen machte mir dieses Verhalten Sorgen, es war dieselbe Tollheit die sie im Angesicht mit Hannah gepackt hatte.
John sah mich an, auch er war wütend, gut, der Arzt war kein zu unterschätzender Mitstreiter. „Hast du deine Waffe dabei?"
*
(13.05.2015 – Parr, England)
Die Fahrt zu Rebeccas Elternhaus schien die längste Fahrt in meinem Leben zu sein, ich hatte schnell begriffen das Moriarty nicht Rebeccas ersten Fall an meiner Seite meinte als er die Nachricht verfasst hatte, die Bank war nicht bedeutungsvoll genug, es ging um mehr als das und war dieses kleine Haus nicht der Schauplatz der größten Tragödie in ihrem Leben gewesen? Was mehr konnte sich eine Dramaqueen wie Jim wünschen?
„Wir hätten Mycroft oder Greg informieren sollen" murmelte John, ich hatte ihn fahren lassen, ich konnte mich nicht auf die Strecke konzentrieren. Meine Gedanken rasten tausend Stundenkilometer pro Sekunde in meinem Kopf umher, auf der Suche nach Antworten, Theorien und Szenarien. Mein übervoller Geist beschwor die schlimmsten der wahrscheinlichen Ausgänge für diese Aufgabe herauf. Ich schüttelte meinen Kopf um die Bilder loszuwerden, das würde uns nicht weiterbringen.
„Solange er die Oberhand hat müssen wir seine Regeln befolgen" gab ich Zähne knirschend zu, erst wenn ich wusste das Rebecca sicher war, würde ich dafür sorgen das er Begriff das ich zwar auf der Seite der Engel stand aber keinesfalls einer von ihnen war. Für ihn war ich eine Art Ritter, er sollte es besser wissen, ich würde keinerlei Reue oder Abscheu spüren wenn ich sein Blut an meinen Händen hatte.
„Du weißt welchen Fall er dich lösen lassen wird?" die Antwort auf diese Frage war mehr als offenkundig. Sie war nicht nur ein Traum für mich, nein sie brachte sogar ihren eigenen ungelösten Fall zu ihrer Entführung mit, Moriarty musste umhergetanzt sein. Wieder etwas das ihr genommen wurde, hatte ich nicht geschworen das ich nicht zulassen würde dass es zu so etwas kam. Ich hatte seinerzeit, als ich die Kette für sie stahl, die Finger davon gelassen dieses Verbrechen zu lösen, wissend das sie nicht bereit dafür war. Das es ihre Entscheidung sein musste aber nun war ihr diese Wahlmöglichkeit genommen worden.
*
Das Auto war kaum zum Stehen gekommen als ich auch schon auf dem halben Weg zur Tür war, John rief mir nach zu warten, vorsichtig zu sein aber ich hörte nicht hin, was wenn wir ein Zeitlimit hatten? Jede Sekunde zählte, außerdem musste ich wissen ob sie in diesem Haus war oder nicht. Die Stelle wo mein Herz sein sollte fühlte sich leer an seit sie verschwunden war. Die Haustür war wie erwartet unverschlossen. Vorsichtig öffnete ich sie, im Falle es gab eine Sprengfalle oder eine andere seiner Überraschungen. Aber es war nichts zu sehen oder zu hören.
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Wie ein Sprung in die Themse dein Leben verändern kann
FanfictionRebecca hatte mit ihrem Leben abgeschlossen, sie konnte nicht mehr. Verlust, Gewalt und Selbsthass waren zu viel für sie geworden, doch in den Augenblicken die ihre letzten sein sollten wurde sie gerettet, wortwörtlich.