Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren stieg ich aus dem Polizeiwagen aus, Lestrade konnte ich später danken, falls ich es nicht vergaß, auch egal. Der Polizist schien auch einzusehen das er nichts weiter von mir erfahren würde und fuhr weiter.
An der Position des Türklopfers konnte ich schon von dem Bürgersteig ausmachen das John das Haus nicht verlassen hatte. Meine Füße, zwar immer noch halb taub vor kälte trugen mich rasch die siebzehn Stufen nach oben. Ich sicherte erneut meinen Griff und öffnete dann die Tür des Wohnzimmers.
"Sherlock schon zurück" begrüßte mich mein Mitbewohner ohne von seiner Zeitung aufzusehen, erst als ich nicht antwortete sah er zu mir, seine Augen wurden groß als er das Mädchen in meinen Armen erblickte "Gott Sherlock was ist passiert?" seine Stimme war voller Schock und Dringlichkeit.
Ohne zu antworten ging ich an ihm vorbei und legte sie vorsichtig auf das Sofa, das reichte anscheinend aus um auch wieder Leben in den Arzt zu bringen. Dieser Stand auf, sah die Fremde an und erfasste die Situation mit der Bereitschaft eines Armeedoktors.
"Okay wir müssen sie warm bekommen." Stellte er das offensichtliche fest aber bevor ich ihn deshalb zurechtweisen konnte sprach er auch schon weiter „Geh in mein Zimmer und hol aus meinen Schrank alle Decken die du finden kannst". Ich tat wie mir geheißen wurde, zum Glück wusste ich genau wo sich die geforderten Gegenstände befanden.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, war John gerade dabei sie aus ihren nassen Sachen zu befreien. Ich sah reflexartig zur Decke, es kam mir aus irgendeinem Grund nicht richtig vor sie dabei anzusehen, John war Arzt und half ihr aber ich wusste das sie wahrscheinlich, anders als die Frau, nicht so gesehen werden wollte.
Als er damit fertig war, zog er sich seinen Pullover, unter dem er noch ein T-Shirt trug, aus um ihn ihr anzuziehen. Das konnte ich aus dem Augenwinkel ausmachen und anhand der Schatten an der Decke, die seinen Bewegungen folgten. Danach konnte ich meinen Blick wieder senken.
"Bald wird dir wieder warm" sagte er zu unserem Gast und strich ihr dabei gedankenverloren eine Strähne ihres feuchten Haares aus dem Gesicht. Sie hatte die gleiche Wirkung auf Ihn wie auf mich. Ich wusste nicht ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
Ich räusperte mich, da John meine Anwesenheit dem Anschein noch nicht bemerkt hatte, und trat an Ihn heran "Hier sind die Decken". Er nahm sie mir dankbar lächelnd aus der Hand und wickelte unsere Unbekannte darin ein. Als er damit fertig war setzte er sich auf den niedrigen Tisch neben dem Sofa und sah mich an.
"Ich nehme an du hast die Einstichstellen und die anderen selbstzugefügten Verletzungen gesehen" seine Ellenbogen ruhten auf seinen Knien und er schien zu überlegen was passiert sein konnte und wie wir in diese Situation kamen.
"Ja ich habe sie schon auf der Brücke bemerkt" gab ich ihn noch einen weiteren Anhaltspunkt, tatsächlich setzte er ihn passend ins Bild, ich war beinah stolz darauf wie schnell der Soldat denken konnte, nun da wir so lange schon zusammenwohnten.
"Dann nehme ich an du hast sie aus dem Wasser gefischt" deshalb war ich nur beinah stolz, als würden meine nassen Sachen und der zustand unseres Gastes eine andere Schlussfolgerung zulassen.
"Offenkundig" gab ich deshalb nur als gewohnt emotionslos ausgesprochene Antwort. Doch das war John gewohnt deshalb nickte er nur knapp und besah sich dann erneut meines Transports."Gut dann ziehst du dir am besten etwas trockenes an und setzt dich anschließend vor den Kamin" ich sah zu unserem Gast aber der Blick des Arztes sagte mir das er aufpassen würde, ich vertraute ihm deshalb tat ich wie mir geraten worden war.
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Wie ein Sprung in die Themse dein Leben verändern kann
FanfictionRebecca hatte mit ihrem Leben abgeschlossen, sie konnte nicht mehr. Verlust, Gewalt und Selbsthass waren zu viel für sie geworden, doch in den Augenblicken die ihre letzten sein sollten wurde sie gerettet, wortwörtlich.