(01.09.2015 – London, England)
„Das ist der dritte Anruf Heute" sagte Becca, es sollte wohl beiläufig klingen, besonders da sie eine Karte zog als wäre nichts gewesen aber ich sah in ihren großen blauen Augen das sie jedes Mal mit sich kämpfte nicht das Telefon an sich zu reißen um mit dem guten Doktor zu sprechen.
„Du hast mitgezählt" sagte ich ebenso non-charmant, meinen Zug spielend.
„Offenkundig" das coole Grinsen welches sie als Untermalung für das Stadtbekannte Motto meines Bruders ausgewählt hatte wurde schnell zu einem frechen Lachen als ich sie entnervt ansah.
Ich würdigte dieser Aussage keine Antwort. Auch weil es nichts Gutes bringen würde mit ihr über John Watson und seine Versuche des Kontaktaufbaus zu sprechen, das wussten wir Beide. Auch das ich zwangsläufig nicht um dieses Gespräch herum kommen würde war uns bewusst.
Wir waren keine Goldfische.
*
„Du betrügst" warf ich meinem Gegenüber entrüstet vor als er erneut gewann.
„Wie bitte schön könnte man beim Uno betrügen" sagte er mit einem Gesichtsausdruck der einem zum knurren brachte, diese glatte Arroganz war furchtbar „erleuchte mich"
„Keine Ahnung" musste ich zugeben aber nicht weniger überzeugt fügte ich an was ich ganz sicher wusste „Aber du tust es"
Ungerührt mischte er die Karten bevor er sie zurück in ihre Packung steckte.
„Dann sollten wir wohl etwas anderes tun um uns zu unterhalten" ja das stimmte, ich konnte nur so oft beim Kartenspielen verlieren bevor ich meinen guten Ruf verlor.
„Wir könnten zwei Wahrheiten und eine Lüge spielen" die selbe Begeisterung für dieses einfache Spiel packte mich wie an dem Tag an dem ich es Sherlock vorschlug. Es war ein Teil meiner Vergangenheit, dem Teil der nicht durch von Drogen verursachte Erinnerungslücken zerfressen war.
„Und das wäre Fair?" na wenigstens lehnte er es, anders als sein Bruder nicht sofort ab, auch wenn ich zugeben musste das er wahrscheinlich wie jener denselben Vorteil hatte.
„Warum ist John der einzige der es mit mir spielen will ohne vorher Stunden zu diskutieren?" ich fragte mehr um zu argumentieren als wahrhaft meinen Willen durchzusetzen, manchmal war der Weg das Ziel.
„Wahrscheinlich weil er der schlechteste Lügner der Welt ist."
„Das stimmt nicht" sagte ich entrüstet aber mit einem Grinsen kämpfend, die Art des Eismannes war zuweilen die eines lästernden Waschweibes, wenn auch mehr durch kalte passiv aggressive Kommentare ausgelebt.
„Ja du hast recht" da musste ein Haken sein „da wärst ja immer noch du" wusste ich es doch, er sah mich wieder so an und ich konnte nicht anders.
Ich warf ein Kissen, direkt in sein Gesicht.
„Sehr Erwachsen" meinte er ungerührt. Da ich soeben den gefährlichsten Regierungsbeamten des Landes mit einem Kissen angegriffen hatte tat ich das nächst logische, zumindest meiner Meinung nach.
Ich streckte ihm die Zunge heraus.
Sein Lachen war ein so unerwarteter Klang das ich für einen Moment kaum wusste wie ich reagieren sollte, gut das er Beschäftigt war, sonst wäre er wohl Zeuge des wohl goldfischichsten Gesichtsausdruck der Gesichte geworden.
Doch sobald ich begriff stieg ich zufrieden mit ein, mein Plan Schrägstrich Idee Schrägstrich Versuch war also ein voller Erfolg.
Ein Punkt für mich.
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Wie ein Sprung in die Themse dein Leben verändern kann
FanficRebecca hatte mit ihrem Leben abgeschlossen, sie konnte nicht mehr. Verlust, Gewalt und Selbsthass waren zu viel für sie geworden, doch in den Augenblicken die ihre letzten sein sollten wurde sie gerettet, wortwörtlich.