Ein Fehler

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Klaus kam mir plötzlich immer näher bis ich seinen Atem spüren konnte. Erst als er seine Augen schloss erkannte ich, was er vorhatte. Klaus wollte mich küssen!

Damit hatte ich um ehrlich zu sein nicht gerechnet. Zuerst war ich mir nicht ganz sicher, ob ich es wollte. Kurz musste ich auch an Damon denken. Wieso sollte aber Damon hinter meinem Rücken mit Elena knutschen dürfen, aber ich nicht? Er wollte mich nicht mehr? Schön! Ich will ihn auch nicht mehr, ich kann auch ohne Damon Spaß haben.

Schließlich schloss auch ich meine Augen und näherte mich ihm an woraufhin wir uns küssten. Wir lösten uns wieder voneinander, und ich schmunzelte leicht. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass das soeben wirklich passiert ist.

„Was ist so lustig?", fragte Klaus mich grinsend. „Nun ja...", ich füllte mein leeres Glas auf und trank einen großen Schluck, „Ich hatte heute mit so ziemlich allem gerechnet, aber definitiv nicht hiermit." Ich begann zu lachen. Eventuell könnte das am Alkohol liegen.

„Was soll ich sagen. Die Welt ist voller Überraschungen." Klaus neigte seinen Kopf um in meine Richtung zu schauen und starrte mich stumm an. Auch ich schaute in seine tiefen, grünen Augen und er begann zu schmunzeln. Ich bin mir sicher, dass wir beide an das gleiche dachten.

„Wieso führen wir unser Gespräch nicht zuhause in meinem Schlafzimmer fort?"

Nach wenigen Minuten waren wir bereits in der Suite, in seinem Schlafzimmer, dank des Vampspeeds. Im Handumdrehen zogen wir uns aus, woraufhin er mich an die Wand presste und von oben nach unten meinem Körper küsste. Ich stöhnte leise, woraufhin ich mich dazu entschied, selbst die Initiative zu ergreifen. Diesmal schubste ich ihn an die Wand und auch ich war diejenige die ihn küsste, was Klaus ein wenig überraschte. Dennoch schien er das ganze zu genießen.

Klaus mochte es aber anscheinend die Kontrolle zu haben, da er mich im Anschluss im Vampspeed in das Bett schubste und wir unsere erotischen Handlungen dort fortführten.

Ich hatte schon vieles verrücktes erlebt, aber nichts konnte die vergangene Nacht übertreffen. Wer hätte gedacht, dass ich mit dem Urhybriden, der meine beste Freundin töten wollte, schlafen würde. Um ehrlich zu sein war mir in diesem Augenblick alles und jeder um mich herum egal, zur Abwechslung dachte ich auch einmal nur an mich. Und ja, der Sex war hervorragend!

Am nächsten Morgen war mir die vergangene Nacht jedoch etwas unangenehm und ich fragte mich, ob ich das nicht vielleicht bereuen würde. Da ich als erste aufwachte band ich die Decke um meinen Körper und stand auf um meine Sachen zu nehmen und das Zimmer zu verlassen. Ich versuchte bereits so leise wie möglich zu sein, Klaus schaffte es dennoch plötzlich vor der Tür zu stehen, bei der ich vorhatte das Zimmer zu verlassen.

„Wohin des Weges, willst du etwa jetzt schon gehen?", fragte er mich grinsend.

„Hör zu Klaus. Das... war ein Fehler, ok? Es war ein Fehler mit dir zu schlafen." „Ich bitte dich, ein Fehler? Gestern hast du nicht so gewirkt als wäre das ein Fehler gewesen", schmunzelte er nun.

„Klaus, das ist nicht witzig", beschwerte ich mich. Es kann doch nicht sein dass er die ganze Zeit am Lachen war. „Nein, natürlich nicht. Aber eins verstehe ich nicht, wieso du die Decke um dich herum gebunden hast, obwohl ich doch schon alles gesehen habe."

Ein leichtes Lächeln konnte ich mir leider nicht verkneifen, wodurch ich nervös wurde. Ich wollte es mir nicht anmerken lassen, weshalb ich beschloss sofort den Raum zu verlassen. „Ich gehe jetzt."

„Du hast da was vergessen", rief er plötzlich, als ich den Raum bereits verlassen hatte. Ich drehte mich zu ihm und entdeckte meinen BH, der an seinem Zeigefinger hing. Während ihn das amüsierte, lief ich rot an und trampelte zurück um mir meinen BH zu schnappen.

„Gib das her!", riss ich es Klaus aus der Hand und verschwand nun endgültig aus seinem Zimmer. Sein Schmunzeln konnte ich bis in den Flur hören. Ich betrat mein Zimmer, schloss die Tür zu und zog mir meine Kleidung an.

Nur wenige Minuten später klopfte Stefan an der Tür und kam herein. Seinem Blick nach zu urteilen wusste er genau was letzte Nacht passiert war.

„Jetzt schau mich nicht so an", sagte ich genervt. Er lief erst durch das Zimmer herum und setzte sich anschließend zu mir aufs Bett. „Wie schau ich dich denn an?"

„Du weißt genau was ich meine, Stefan. Sei nicht so nachtragend, nicht zu mir. Du weißt was passiert ist, wir haben es beide gesehen. Damon ist Geschichte, ich kann machen was ich will", rechtfertigte ich mich und deutete dabei auf das Ereignis an, bei dem sich Damon und Elena küssten. Ich durfte es nicht laut sagen, da Klaus alles hören könnte.

„Juliet, der äußere Schein trügt. Du weißt nicht was passiert ist." Er meinte anscheinend Damon und Elena, aber ich wusste genau was ich gesehen hatte und das reicht mir. Ich konnte es nicht glauben dass er die beiden in Schutz nahm, obwohl Elena doch auch seine Freundin ist beziehungsweise war.

„Stefan, es reicht. Ich bin fertig damit. Lass mich einfach in Ruhe, ok?", sagte ich etwas lauter. Ich wollte davon nichts mehr wissen, Stefan erinnerte mich nur unnötig an Sachen, die ich längst vergessen wollte.

„Nein, ich werde dich nicht in Ruhe lassen, weil ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Ich bitte dich Juliet, du hast mit dem Mörder deiner Familie geschlafen und nimmst ihn auch noch in Schutz!"

Ich verstummte. Mir lief ein Schaudern über den Rücken, da ich einen Flashback hatte, als er meine Eltern erwähnte. Wie Klaus sie vor meinen Augen getötet hatte und dabei auch noch lachte.

„Du hast Recht. Du...du hast Recht. Wie konnte ich nur so dumm sein?", ich fasste mir an den Kopf und erkannte erst jetzt, wie rücksichtslos mein Handeln war, „Stefan, was habe ich getan? Ich...nein, das war ein Fehler. Das..."

„Hey, beruhige dich erst mal. Ich hätte das nicht sagen sollen, das war mein Fehler", unterbrach mich Stefan. Wie konnte ich das gestern nur zulassen? Und ich Idiotin nahm ihn auch noch in Schutz und behauptete er sei kein Monster.

Klaus hatte mir alles genommen was ich liebte. Nur seinetwegen war ich nun ein Vampir, nur deinetwegen stehe ich nun da ohne Familie oder Freunde.

Klaus klopfte nun an der Tür und trat herein. Ich fragte mich, ob er uns reden hören hat.

„Ich hoffe doch, dass ich nicht störe. Kommen wir gleich zur Sache."

„Nein warte, warum sind wir eigentlich noch bei dir? Wir hatten unseren Spaß, deine Hybriden waren ein Fehlschlag. Willst du nicht mal nen Schlussstrich ziehen?", unterbrach ihn Stefan.

„Ich mag es nicht wenn du so mit mir redest, Stefan. Vergesst nicht, wir hatten eine Abmachung. Ich brauche euch noch. Los macht euch fertig, wir fahren nach Chicago."

„Warum, was...was wollen wir dort?", ich konnte ihm kaum in die Augen blicken. „Wir treffen uns mit meiner Lieblingshexe. Wenn uns jemand mit unserem Hybridenproblem noch helfen kann, dann sie."

Dass wir zu einer mächtigen Hexe fahren würden, die Klaus mit seinen Hybriden helfen könnte bereitete mir etwas Sorgen. Was wenn Klaus erfährt, dass der Fluch nicht vollständig gebrochen ist? Er könnte vor Wut all unsere Freunde umbringen.

Bound Love - The Vampire DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt