Smoky Mountains

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Stefan und ich ketteten Ray mit in Wolfswurz getränkten Ketten an die Wand, an der sich auch eine Dartscheibe befand. Etwas Dart spielen würde uns sicherlich Spaß bereiten. Wobei ich bezweifelte, dass Stefan tatsächlich an der ganzen Sache Spaß hatte. Sicherlich täuschte er es nur vor.

Wir tauchten zusätzlich ein paar Dartpfeile in Wolfswurz ein, um damit auf Ray zu zielen.

„Ich wette um einen Drink mit dir, dass ich auf seinen Hals zielen werde", meinte ich zu Stefan.

„Ich wette, dass du es nicht schaffst. Hast du das überhaupt schonmal gemacht?" Dabei verschränkte Stefan die Arme und lehnte sich mit seiner Hüfte leicht an den Tisch an.

„Als ich klein war und meine Familie noch am Leben war, hatten wir sowas zuhause. Ich war gut, ob ich es immer noch bin finden wir gleich heraus." Ich zielte auf Rays Hals und schenkte seinem verängstigten Gesichtsausdruck kaum Beachtung.

Dass meine Familie tot war, hatte ich förmlich verdrängt. Ich dachte nicht mehr drüber nach, schließlich konnte ich sowieso nichts mehr dran ändern. Für mich spielte es keine Rolle mehr.

Ich warf den Pfeil ab, allerdings traf ich nicht seinen Hals, sondern die Stirn. „Das ging ja mal sowas von daneben", meinte Stefan zu mir. Ray schrie vor Schmerz auf, allerdings hatte er sich das durch seine Sturheit selbst zu verdanken.

„Mach's doch besser." „Keine Sorge, das werde ich." Selbstsicher zielte Stefan auf den Hals und traf tatsächlich auch. „Du schuldest mir jetzt einen Drink", gab er lässig von sich.

„Ihr beide scheint ja ziemlich viel Spaß zu haben", sagte Klaus nun. Ich neigte meinen Kopf leicht schief und betrachtete Ray, aus dem das ganze Blut nur so hinausströmte und der die ganze Gegend mit seinem Geschrei unterhielt.

„Ich weiß nicht, irgendwie tut er mir auch ein bisschen Leid", sagte ich, ohne es Ernst klingen zu lassen. Stefan ging ein paar Schritte nach vorn um zu sehen, ob Ray nun vielleicht nachgeben würde.

„Ray, Sie können das ganze sofort beenden, indem Sie mir sagen, wo sich Ihr Rudel bei Vollmond sammelt."

„Ich kann nicht", antwortete dieser schweren Atems.
„Ich weiß, ich weiß, Sie leben nach einem Ehrenkodex, aber Klaus wird nicht zulassen, dass wir damit aufhören, solange Sie es uns nicht erzählen."

Schließlich gab Ray doch nach und rückte den Ort heraus, an dem sich sein Rudel befinden würde. In den Smoky Mountains sollten sie sein. Nach all der Zeit würde Klaus wohl endlich einen Schritt näher an seinen Hybriden dran sein.

„Nehmt ihm die Ketten ab und legt ihn auf den Billardtisch. Okey, es ist ein Prozess in drei Schritten", sagte er letzteres zu Ray, „Jetzt kommt der erste Schritt. Ich will, dass du von meinem Handgelenk trinkst."

„Ich habe dir bereits gesagt, wo du das Rudel findest. Was willst du noch von mir?", fragte er wiederum verängstigt. Ich muss schon zugeben, dass ich froh war, kein Werwolf zu sein, sonst würde ich womöglich genau so enden. Obwohl, es würde keinen Unterschied machen, schließlich bin ich sowieso schon längst tot.

„Hast du überhaupt zugehört, was ich gesagt habe? Ich habe große Pläne für dich." Klaus holte aus seiner Hosentasche ein kleines Messer heraus und schnitt sich damit ins Handgelenk, woraufhin er es an Rays Mund presste. So war er gezwungen sein Blut zu trinken, Klaus würde ihn dann umbringen et voilà, sobald er wach ist, hat Klaus seinen ersten Hybriden.

„Er wird mir später noch dafür danken", schmunzelte Klaus. Nun ja, das bezweifelte ich persönlich etwas. Wölfe und Vampire sind ja schließlich nicht die besten Freunde und ich denke nicht, dass jeder gern freiwillig stirbt.

Bound Love - The Vampire DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt