Risiko

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„Ich geh mir einen Drink holen. Und damit meine ich einen richtigen", meinte nun Stefan und verließ uns. Gerne hätte ich ihn abgehalten, ich wollte nämlich nur ungern alleine bei Klaus sein.

„Was ist los mit dir? Du sprichst noch kaum. Gestern warst du noch ganz anders drauf."

Da war sie. Die Unterhaltung, die ich nicht führen wollte.

„Warum gehst du mir aus dem Weg?", fragte mich Klaus. Wir saßen an der Bar, Stefan war gerade weg und ich konnte dieser unangenehmen Situation nicht entlaufen. Er schaute zu mir, mein Blick blieb aber bei meinem Glas stehen und ich überlegte, ob ich den gesamten Drink auf einmal austrinken sollte, damit ich ein wenig besser fühlen würde.

„Ich gehe dir nicht aus dem Weg." Ohne ihm auch nur einen Blick zu schenken trank ich das volle Glas mit nur einem Schluck aus, wobei ich die Augen zukneifen musste.

„Doch, das tust du."

Mir war das alles so unangenehm! Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich weiß nicht was das zwischen uns ist oder ob ich das überhaupt wollte.

„Vielleicht sollte ich schauen was Stefan treibt"

„Warte! Ich hab hier was für dich", sagte er noch bevor ich aufstehen konnte. Ich schaute auf seine Hände, welche zu seiner Hosentasche wanderten. Klaus holte ein kleines Schmuckkästchen raus.

„Den hier habe ich aus dem viktorianischen Zeitalter, ich habe ihn von der Königin höchstpersönlich erhalten." Er öffnete das Schmuckkästchen, darin befand sich ein wunderschöner, goldener Ring, welcher für sein Alter ausgesprochen gut erhalten war.

„Bisher habe ich noch niemanden gefunden, der es würdig ist, ihn zu tragen. Der Ring ist etwas besonderes. So wie du." Klaus schaute mir in die Augen, woraufhin ich nervös wurde. Ich verstummte förmlich, was hätte ich sagen sollen?

Zärtlich nahm er meine Hand um mir den Ring an den Finger anzustecken. So kannte ich Klaus gar nicht. So ruhig und zärtlich, mit voller Vorsicht. Ich spürte seine warme Hand unter meiner, während er mit der anderen Hand schließlich den Ring an meinen Finger ansteckte. Er passte sogar.

„Der Ring ist wunderschön", staunte ich. „Nicht schöner als du."

Hatte er das gerade wirklich gesagt? Bevor er sehen konnte wie ich rot anlief beschloss ich nach draußen zu gehen und mir genau wie Stefan etwas frische Luft zu besorgen. Die Nervosität überkam mich förmlich und ich wusste nicht wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Aus diesem Grund beschloss ich zu fliehen.

„I-Ich...ich muss jetzt raus", stammelte ich nervös vor mich hin.

Auf dem Weg nach draußen betrachtete ich weiter den antiken Ring. Ein hellblauer Juwel befand sich in der Mitte, welcher umhüllt war von glänzendem Gold. Der Ring war wunderschön. Ich konnte zwar nicht glauben, dass ich nun wirklich einen Ring einer Königin besaß, jedoch bedeutete mir die Geste dahinter viel mehr. Mochte mich Klaus wirklich? Die viel wichtigere Frage war wohl eher ob ich ihn mochte. Oder versuchte ich nur Damon mit ihm zu vergessen? Das alles verwirrte mich.

Ich ließ mich zu sehr ablenken von dem Ring, da sobald ich meinen Kopf richtete, ich Elena und Stefan sich umarmend entdeckte. Was machte Elena schon wieder hier?! Und wenn sie hier war dann musste Damon auch irgendwo sein.

Ich konnte nicht glauben dass die beiden wirklich die Dreistigkeit besaßen hier aufzutauchen, nachdem sie Stefan und mir so hinter den Rücken gefallen sind. Von ihrer Dummheit mal ganz zu schweigen, wenn Klaus sieht, dass Elena noch am Leben ist, dann sind wir alle tot. Ich konnte nicht glauben, dass Damon das zuließ.

Zuerst dachte ich Elena würde Stefan nur umarmen, nun entdeckte ich aber eine Spritze in ihrer Hand, wahrscheinlich gefüllt mit Eisenkraut. Jetzt erkannte ich, was sie vorhatten. Ihr lächerlicher Plan würde aber nicht aufgehen. Nicht mit mir!

Wäre ich kein Vampir, wäre ich sicherlich zu spät gewesen. Durch meine schnelle Reaktionszeit und den Vampspeed konnte ich sie aber zum Glück aufhalten. Ich riss ihr die Spritze aus der Hand.

„Verschwindet hier!", schrie ich sie wütend an. Ich spürte wie meine Adern unter den Augen hervorstachen. Elena erschrak und kippte beinahe nach hinten, sie machte immer mehr Schritte rückwärts um Abstand von mir zu nehmen. Anscheinend hatte sie mich kaum wiedererkannt.

„Juliet?", gab Elena leicht zögerlich wieder. Sie schaute mir verwirrt, aber auch verängstigt in die Augen. „Elena, ihr verschwindet hier besser und lasst euch nie mehr blicken, hast du das verstanden?", sagte ich etwas ruhiger in einem ernsten Ton. Elena schüttelte den Kopf. „Nein. Ich lass euch nicht zurück. Nicht nochmal. Ihr müsst wieder nach Mystic Falls. Juliet, wir sind doch beste Freunde."

Ich hätte lachen können. Beste Freunde fallen sich nämlich nicht so in den Rücken. Wie konnte mir das Damon nur antun? Auch noch mit meiner sogenannten besten Freundin?

Jetzt geht es aber um wichtigeres. Elena musste hier sofort weg, ansonsten hätten wir ein ernsthaftes Problem wenn Klaus sie entdecken sollte. Und da ich genau weiß wie stur Elena ist hatte ich keine andere Wahl als es ihr so zu verklickern.

„Verdammt Elena, du müsstest tot sein! Du bist dran Schuld, dass Klaus keine Hybriden mehr erschaffen kann und wenn er das herausfindet, sind wir alle Geschichte."

„Du musst jetzt verschwinden", sagte nun Stefan zu ihr.

Erneut schüttelte sie den Kopf. Wie konnte Elena nur so stur sein?! "Ich werde euch beide nicht zurücklassen."

„Das musst du aber, da wir gar nicht zurück wollen! Verstehst du das nicht Elena, es hat keinen Sinn. Nichts wird mehr sein wie es war, wir wollen dich nicht hier haben. Die Juliet die du kanntest ist tot", erklärte ich. Nun verstummte sie.

Aus dem nichts vernahmen wir nun Lärm von drinnen. Ein Tisch ist anscheinend umgeschmissen worden. Ich brauchte nicht lange um zu verstehen. Elena war niemals alleine hier. „Damon", erkannte ich.

Im Vampspeed eilte ich zurück in die Bar und beobachtete, wie Damon am Boden lag.

„Du wirst nicht mehr so lustig sein wenn du tot bist", sagte Klaus während er von einem Stuhl ein Bein abriss um es als Pfahl zu benutzen.

War Damon nun völlig durchgedreht? Wofür verärgerte er Klaus, es ist doch offensichtlich dass Klaus ihn ohne mit der Wimper zu zucken töten würde! Das durfte ich aber nicht zulassen. Auch wenn er es verdient hätte für das, was er mir angetan hatte.

Ich hatte nur eine Möglichkeit. Es war keine Zeit mehr Klaus aufzuhalten. Ich müsste es jetzt drauf ankommen lassen, auch wenn ich dabei sterben könnte.

Im Vampspeed sprintete ich vor zu Damon und Klaus, dabei stellte ich mich genau vor Damon, so dass nicht er den Pfahl abbekommen würde, sondern ich. Klaus war ein Urvampir, seine Reflexe wären schnell genug gewesen um zu stoppen, sobald er mich sieht. Die Frage wäre nur, ob er mich verschonen würde, oder mein Leben an dieser Stelle beenden würde.

Hey, ich weiß ich habe lange nichts mehr veröffentlicht. Ich bin jetzt wieder dabei etwas zu schreiben :)

Bound Love - The Vampire DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt