46

188 11 2
                                    

"Mama, was tust du hier?", fragt Federico ein bisschen genervt. "Ich wollte mit euch sprechen." Als Fede eine unwillige Geste macht fügt sie leise hinzu: "Bitte es ist wichtig." "Na gut", brummt er resigniert. Er setzt sich gegenüber seiner Mutter. Ich weiß nicht wirklich was ich tun soll. Véronica fragt mich: "Könntest du uns bitte allein lassen?" Ohne Widerrede stampfe ich die Treppen hoch. In meinem Zimmer nehme ich endlich und nach vielen Tagen mein Tagebuch. Ich muss den ganzen Frust aufschreiben sonst platze ich noch.

*Federico*

Was will Mamá mir sagen? Das sie es zu meinem besten getan hat? Ich will keine Ausreden hören. Meine Mutter holt tief Luft: "Fede...Schatz ich weiß dass ich einen schlimmen Fehler gemacht habe, in dem ich dir verschwiegen habe dass du einen Vater und eine Schwester hast. Aber ich...ich konnte nicht anders." Ich unterbreche sie: "Doch Mamá. Du konntest sehr viel anders machen." "Das war nicht so einfach", sie seufzt schwer. "Ich habe deinen Vater über alles geliebt, doch dann kam María und er hat mich verlassen. Ich konnte den Gedanken nicht verkraften für ihn nur eine 'Affäre' gewesen zu sein. Es ging nicht. Als er mich dann verließ haben wir den Kontakt abgebrochen. Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht dass ich schwanger war. Dies fiel mir erst viel später auf. Ich wollte es Germán nicht erzählen, da ich sowieso sicher war dass es ihm egal wäre", traurig blickt sie mich an. "Ich hoffe dass du mir irgendwann verzeihen kannst..." Ihre Augen füllen sich mit Tränen, als sie sich dann wieder beherrscht sagt sie sanft und liebevoll: 'Wenn du hier wohnen willst akzeptiere ich deine Entscheidung." Ich nicke. Sie sieht mich enttäuscht an: "Dann habe ich dich wohl verloren." Ich stehe auf und laufe zu ihr hinüber. Anschließend nehme ich sie in den Arm. "Nein Mamá, du hast mich nicht verloren. Ich verzeihe dir, aber ich möchte hier wohnen um meine Familie besser kennenzulernen. Mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Verstehst du mich?", frage ich unsicher. Ich verstehe Mamá Standpunkt tatsächlich. Germán war damals wohl ein arroganter Macho der meine Mutter nur ausnutzte. Es fällt mir aber trotzdem schwer die ganze Sache zu vergessen.

Mamá streicht sich eine braune Haarsträhne hinters Ohr und lächelt mich an: "Ja ich verstehe dich und akzeptiere deine Entscheidung. Ich liebe dich Federico." "Ich dich auch Mamá", antworte ich gerührt. Trotz allem gehört sie zu den Menschen die mir am meisten bedeuten.

*Violetta*

Hmm vielleicht sollte ich mal León anrufen und fragen wie es ihm geht. Ich nehme mein weißes iPhone und wähle seine Nummer.

"Hallo?", fragt León. "Hey. Ich bins", antworte ich. "Oh hallo Süße. Ist etwas passiert?", fragt er. "Eigentlich rufe ich an um zu erfahren wie es die geht. Wegen dem Unfall und so." Er antwortet ein bisschen deprimiert: "Eigentlich alle bestens. Nur der Arm will nicht was ich will. Ich kann weder Gitarre noch Klavier spielen!", klagt er.

Ich beruhige ihn: "Wenigstens kannst du singen. " "Jaaa aber das ist nicht das gleiche! Ohne Begleitung klingt meine Stimme so...sol leer. Keine Ahnung"

Ich lächele: "Ich liebe deine Stimme auch so. Sie ist wundervoll." León lacht : "Du magst es also wenn ich singe?" "Ja und wie" "Okay dann singe ich dir etwas vor".

Ich lausche seiner Stimme während er 'Te esperaré' singt. Nachdem er zu Ende gesungen hat fragt er: "Und?"
"Wundervoll", schwärme ich. Als wir schließlich nach einer Weile das Telefonat beenden, höre ich den Wagen meines Vaters vor dem Haus. Ich laufe zum Fenster und sehe ihn mit einer Frau aussteigen. Plötzlich küssen sie sich! Die Frau hat eine Kapuze auf dem Kopf, trotzdem kommt sie mir bekannt vor. Ist das etwa...?!

Wahre Liebe ❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt