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Warum bin ich so dumm? Wieso verletze ich den Menschen den ich am meisten liebe und mich selbst? León ist alles was ich brauche und bedeutet mir mehr als alles andere auf der Welt. Anstatt das Glück zu genießen dass er mich liebt tue ich uns beiden ununterbrochen weh...ich bin so unbeschreiblich idiotisch. Federico klopft an meine Tür und kommt herein. „Hey", sagt er sanft. Traurig lächele ich ihm zu. Er fragt: „Ist wohl nicht dein Tag? Ich meine unter anderem auch den Zeitungsartikel...ich habe ihn heute Morgen gelesen." Er weiß es also auch schon, super. „Federico du musst mir glauben...ich war betrunken...ich weiß nicht was in mich gefahren ist." Er lächelt mich süß an und bemerkt: „Aber du würdest doch nie im Leben Alkohol trinken...was war denn los?" Ich seufze schwer: „Ich weiß auch nicht...ich war total verletzt weil León mich abgewiesen hatte und wollte den Schmerz ertränken" Fede sieht mich sehr besorgt an während ich ihm dies sage. „Ich weiß dass ich schon klinge wie diese deprimierten Teenager ohne Zukunft aber ich verspreche dir dass es nie wieder vorkommt." Fede lächelt wieder aufmunternd: „Ich glaube dir Vilu." Ich nehme seine Hand und sehe ihn erleichtert an: „Danke Federico. Danke für alles was du für mich tust, ohne dich hätte ich es echt schwer." „Ich habe dich nun mal unendlich lieb Violetta...komm her", sagt er und umarmt mich. „Die Umarmung hat gut getan Fede...du bist der beste Bruder den man sich wünschen kann..." „Ichweiß", antwortet er spaßeshalber. Ich stehe auf und nehme meine Tasche vom Drehstuhl. Federico fragt: „Wo willst du denn hin?" Ich antworte: „Ich muss mich bei Diego für das ganze Theater entschuldigen..." Fede sieht mich lachend an: „Ich denke nicht dass es ihn allzu sehr gestört hat." Ich verpasse ihm einen Schlag auf den Hinterkopf und sage: „Er hat sich geändert!" „Das kann ja sein aber vielleicht haben sich seine Gefühle nicht verändert", kontert er selbstsicher und ernst. Ich gehe einfach weil ich es mir nicht anhören will.

Als ich die Straße zu Diegos Haus überquere kommt mir León auf seinem Motorrad entgegen. Hinter ihm sitzt ein Mädchen und klammert sich fest an ihn...mein Herz setzt für eine Sekunde völlig aus. Dann gehe ich aufgelöst weiter. Er soll nicht sehen wie sehr ich seinetwegen leide. Vor Diegos Villa bleibe ich kurz stehen. Was wenn er sauer ist wegen meiner Aktion? Wenn ich so einen guten Freund verliere weil ich eine Idiotin bin? Ich hole tief Luft und drücke kurz auf die Klingelun warte. Nach kurzer Zeit höre ich Diegos Stimme „Hallo hier ist Diego Domínguez?" „Hey ich bin es, Violetta", flüstere ich leise in die Sprechanlage. Die Tür geht praktisch sofort auf und Diego steht in ihr.„Hallo Vilu geht's dir auch wirklich gut?", fragt er während er mich genau mustert. Ich nicke schnell: „Ja es ist alles in Ordnung, wirklich. Ich wollte mich nur bei dir entschuldigen", füge ich peinlich berührt hinzu. Fragend hebt er eine Augenbraue. „Na ja, wegen der ganzen Sache im Club...das musste bestimmt beschämend für dich gewesen sein...und bedanken wollte ich mich auch noch dass du meine missliche Lage nicht ausgenutzt hast, du weißt schon...Außerdem hast du mich nach Hause gebracht...Dankeschön." Er ruft: „Nein du warst auf keinen Fall Schuld an der ganzen Sache. Ich habe dich schließlich überredet mitzukommen und habe dich nicht aufgehalten so viel zu trinken. Entschuldigung Violetta." Ich lächele ihn an:„Vergessen wir das ganze okay?" Er nickt: „Also ich bin dafür!" Wir umarmen uns und er sieht mir in meine Augen. Er hat sehr schöne Augen, doch keiner hat Augen wie León...so sanft und liebevoll...ich wollte nicht mehr an ihn denken!!! „Willst du noch reinkommen?", fragt Diego einladend. Ich lächele: „Klar gerne...also wenn du nichts vor hast" Er hält mir lachend die Tür auf.

Sein Zimmer ist echt mega cool eingerichtet. Die Wände sind braun-weiß und mit vielen Postern behängt. Die meisten davon stellen verschieden Gitarristen dar. Es gibt aber noch solche die verschiedene Tänzer darstellen...wow. An einer der Wände hängen 5 unterschiedliche Gitarren...sie sehen ziemlich wertvoll aus. „Diego? Woher hast du die Gitarren?", frage ich interessiert. „Sie sehen sehr wertvoll aus" Diego sieht mich mit leerem Blick an: „Sie sind das einzige was von meinem Vater geblieben ist...ich spiele jeden Tag darauf." Oh da habe ich wohl das falsche Thema angespielt. Ich beiße mir nervös auf die Unterlippe und entschuldige mich: „Tut mir leid Diego...ich wusste nicht dass..." „Nein alles in Ordnung, er ist an Lungenkrebs gestorben weil er viel geraucht und getrunken hat...Trotzdem war er ein guter Vater und wir hatten eine enge Verbindung zwischen uns. Aber lass uns über etwas anderes reden...hättest du etwas dagegen wenn ich dir meinen neuen Song vorspiele?"

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