Ein Tag ohne Jungs

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Es war nicht schwer zu übersehen, dass er eifersüchtig war. Fand ich jetzt nicht unbedingt schlecht. Immer noch saßen alle in meinem Zimmer und versuchten mir irgend wie etwas gutes zu tun, doch meine Kopf- und Halsschmerzen wurden durch das viele reden und zuhören nicht besser. Im Gegenteil. "Ich will ja nicht böse sein, aber könnt ihr bitte gehen? Ich penn' lieber weiter, bevor mein Kopf explodiert." Alle zeigten viel Verständnis und gingen. Ich versuchte wieder zu schlafen, aber es ging irgendwie nicht. Ich fühlte mich total müde, aber konnte nicht schlafen. Ein scheiß Gefühl. Ich lag also in meinem Bett, starrte die Decke an und dachte an nichts. Ich hatte das Gefühl, dass ich stundenlang so da lag. Ich hasse krank sein. Ich hörte, wie die Jungs sich auf den Weg machten und die Tür fiel ins Schloss. Also war ich jetzt allein. Was macht man, wenn man allein ist und krank ist? Richtig, man sucht sich ne Packung Eis und löffelt sie aus. Nebenbei schaute ich etwas fern, wodurch ich aber noch stärkere Kopfschmerzen bekam. Als ich wieder auf mein Handy starrte, war es bereits 23 Uhr. Krass, wie lang ich jetzt doch noch wach war. Ich beschloss mich wieder in mein Bett zu legen. Diesmal klappte das auch besser, als beim letzten Versuch und ich war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen. 

Mein Handy riss mich aus meinem Schlaf. Ohne die Augen zu öffnen, nahm ich an. "Hallo?" murmelte ich verschlafen. "Morgen. Kannst du mich rein lassen? Schlüssel vergessen." Rewi. Natürlich. "Ernsthaft? Wie spät ist es?" "Um elf. Hab bei Felix gepennt." "ja ok." Langsam bewegte ich mich aus dem Bett und ging zur Tür. Ich riss sie auf und rannte ins Bad. Von dem schnellen aufstehen und laufen wurde mir schlecht und ich übergab mich. Rewi hielt meine Haare. Guter Bruder. Erschöpft setzte ich mich neben das Klo und stützte mein Gesicht in meine Hände. Rewi setzte sich neben mich. Schweigend saßen wir da, während mein Kopf dann auf seiner Schulter lag. "Machst du mir nen Tee?" Er nickte nur und stand auf. Ich ging ebenfalls in mein Zimmer. Trotz der Übelkeit schien es mir heute besser zu gehen als gestern. Ich hatte nicht mehr ganz so schlimme Kopfschmerzen und meinem Hals ging es auch besser, danke dem Eis. Mein Tee kam. "Danke." "Wie gehts dir heute?" "Besser als gestern. Mein Kopf steht nicht mehr kurz vor einer Explosion. Ich denke am Freitag bin ich wieder fit." "Sehr gut. Übrigens haben wir ein Auto gemietet, mit dem wir hin fahren." Ich nickte. Ich fühlte mich irgendwie total eklig, also beschloss ich duschen zu gehen. Es fühlte sich an, als würde ich die Bakterien abspülen. Ich trocknete mich ab und machte meine Haare trocken. Ich ging in die Küche und aß mal was richtiges. Gutes Gefühl etwas im Magen zu haben. Das nichts tun war ganz schön anstrengend, weswegen ich mich entschied fern zu sehen und begab mich ins Wohnzimmer. Zum Glück lief Greys Anatomy. Mädchenserie wuhuuu. Ein Tag voller Ruhe und ohne Jungs. Auch mal gut.

Life is what you make it. (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt