Auf dem Weg blödelten Felix und ich nur rum. Wir liefen ein Stück hinter Simon und Taddl, die sich regelmäßig umdrehten, weil wir so laut lachten. Gerade ging es um frühere Unfälle, die lustig wären, wenn sie gefilmt worden wären. "Einmal bin ich die Treppe hoch gefallen. Hängen geblieben und ernsthaft die Treppe hoch gefallen." Wieder fingen wir beide total an zu lachen. "Das hätte ich zu gern gesehen" lachte Felix. Zum Glück waren wir heute nicht mit den Boards, sondern liefen. Ich krümmte mich vor lachen und musste aller drei Meter stehen bleiben. "Hier haben wir die Kichererbsen Dner und Flo." sagte nun auf einmal Simon und hielt seine Kamera auf uns. Langsam beruhigte ich mich wieder. Tränen hatten sich in meinen Augen gesammelt, die ich nun weg strich. Taddl stand neben mir und lachte auch leicht mit uns. Ich nahm seine Hand und lächelte ihn an. "Ohoooo das neue Youtubetraumpaar? Man weiß es nicht." lachte Simon und hielt die Kamera auf uns. Wir beide machten nur irgend eine Grimasse, weswegen Felix schon wieder total anfing zu lachen und ich direkt mit einstimmte.
Im Restaurant hatten wir uns dann wieder komplett beruhigt und genossen unser Essen. Es war schön auch mal in kleiner Runde unterwegs zu sein. Ich genoss meinen Salat mit Putenstreifen, die mir aber meistens von Felix geklaut wurden, weswegen ich leicht sauer auf ihn war. Hallo? Er klaut mir hier das beste vom Salat! "Weißt du jetzt, wann genau du nach London musst?" fragte Simon und drückte somit meine Stimmung. Ich nickte leicht. "Am 14. November muss ich weg." Stille trat ein. Ich wusste nicht wieso, aber manchmal wollte ich einfach nicht gehen. Nach so einem lustigen und schönen Abend war ich mir nicht mehr sicher, ob es denn die richtige Entscheidung war. Doch es war mein Traum und den werde ich nicht aufgeben. Irgendwie wird das alles schon. Taddl nahm meine Hand und streichelte sie. "Ich will aber nicht davon reden. Die letzten drei Monate möchte ich noch genießen." Ich lächelte alle an. Genau, heute war der 23. August. Knappe drei Monate noch.
Langsam machten wir uns wieder auf den Rückweg, auf dem die Stimmung schon wieder viel besser war. Diesmal lachten nicht nur Felix und ich, sondern auch Taddl und Simon. Wir unterhielten die wenigen Menschen, die wir noch sahen. Wir waren schnell wieder am Haus. Es war schon relativ spät und ich ging direkt mit hoch zu Taddl, da ich Rewi nicht beim ausschlafen stören wollte. In der Wohnung ging ich direkt in Taddls Zimmer und schmiss mich aufs Bett. "Awwww lass uns Ariel anschauen!" fragte ich und setzte meinen Hundeblick auf. Sowas zieht immer. "Nein! Und schau nicht so." sagte Taddl belustigt. "Biiiiiiiiitte." Langsam sah er etwas genervt aus. "Okaay, eben nicht. Dann Street Dance?" Er nickte. Ich schaltete den Film ein und kuschelte mich auf dem Bett an Taddl. Der Film fesselte mich so sehr. Die Mischung zwischen Balett und Hip Hop. Genau mein Ding. Allgemein Tanzfilme waren genau das richtige für mich. "Du siehst müde aus." bemerkte Taddl nach dem Film. Ich nickte nur leicht und kuschelte mich weiter an ihn. "Willst du so schlafen?" - "Ich schlaf' schon." - "Ich glaub nicht." - "Doch. Ich kann mich auch im Schlaf umziehen." lachte ich und begann mein Shirt zu wechseln. Es dauerte auch seine Zeit, da ich wirklich schon im Halbschlaf war, doch nachdem ich mein Schlaf-Shirt an hatte, schlief ich sofort an Taddl gekuschelt ein.
Ich wurde durch irgend welche Geräusche aus der Küche wach. Die Tür stand halb offen und Taddl lag nicht mehr im Bett. Ich war zu müde zum aufstehen und lag einfach weiter im Bett rum, während ich wartete, dass etwas passiert. Wahrscheinlich war ich nochmal eingeschlafen, denn ein leichtes rütteln und er Duft von Kaffee öffneten meine Augen. "Du hast nicht ernsthaft frühstück gemacht?" fragte ich überwältigt. "Doch, schon. Außerdem hättest du ohne mich verschlafen." Shit! Mein erster Arbeitstag! "Wie spät ist es denn?" "Um neun." Oh Gott. So früh. Ich setzte mich hin, Taddl neben mich und wir frühstückten im Bett. "So könnte jeder Arbeitstag beginnen." lachte ich und küsste Taddl danach intensiv. "Leider musst du zur Arbeit, sonst hätte ich weiter gemacht." schmollte er. "Du wirst dich dran gewöhnen müssen."
Innerhalb einer halben Stunde war ich dann auch fertig und stand auf meinem Longboard Richtung Musikgeschäft. Irgendwie hatte ich richtig Lust zu arbeiten. Nicht nur so in den Tag hinein Leben. "Hi Karl." sagte ich und stellte mein Longboard an die Wand hinter dem Tresen. "Wow. Sogar pünktlich." lachte er zurück. Ich bekam die Aufgabe erstmal irgend welche Platten zu sortieren. Es waren wirklich coole Sachen dabei, schon allein weil es so Oldschool war. "Ähm, kannst du mir vielleicht helfen? Ich brauch die CD da oben, aber komme nicht ran." Das Mädchen war höchstens zehn und hatte strahlend blaue Augen. "Na klar. Diese hier?" Sie nickte und ich gab sie ihr runter. "Bitte schön, kleine." "Dankeschön" sagte die und lächelte mich zuckersüß an. Awww ich liebe Kinder einfach total. Falls alles nicht klappt, mach ich irgendwas mit Kindern, so viel steht fest. "Hey, jetzt ist erstmal Mittagspause. Kommst du mit was essen?" Ich willigte ein und machte mich zusammen mit Karl auf den Weg. Wir gingen zu irgend einem kleinen Imbiss und setzten uns dann in die Sonne. "Wie kommt es, dass du einen Job als Verkäuferin hast?" "Ich will meine letzten Monate hier noch sinnvoll nutzen und Geld verdienen." Er wurde leicht blass. "Bist du sterbenskrank?" fragte er vollkommen ernst und ich fing direkt an zu lachen. "Haha nein. Ich gehe in drei Monaten nach London an die Balettschule." "Oha. Ein kleines Supertalent?" lachte Karl und mir fiel auf, wie schön er doch lachte. Er bekam dabei Grübchen. Oh, wie ich Grübchen liebe. "Kann man so sagen." lachte ich zurück. "Also darf ich dir nun drei Monate beim arbeiten zusehen?" "Vergiss es!" sagte ich und boxte gegen seine Schulter. Schon jetzt merkte ich, dass wir uns gut verstehen würden.
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Life is what you make it. (Taddl ff)
FanfictionÜber ein Mädchen, dass als Schwester eines bekannten YouTubers durchs Leben geht und dabei einige Dinge erlebt.