Immer diese Hater!

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Mit den Gedanken war ich leider trotzdem die ganze Zeit nicht anwesend während des Frühstücks. Immer wieder kamen mir die Hatekommentare in den Sinn und ich verstand einfach nicht, warum man so etwas tun musste. "Mach dir keinen Kopf. Das legt sich wieder." meinte Ardy und ich nickte darauf hin. Egal. Einfach drüber stehen. Die können dir eh nichts. 

Ich verabschiedete mich von den Boys und ging runter zu Rewi. "Guten Morgen, Brüderchen." trällerte ich in sein Zimmer und weckte ihn somit. Ich setzte mich mit ihm in die Küche, damit er nicht allein war und ich meine langeweile besiegen konnte. "Was steht heute noch so an?" fragte mich Rewi mit vollem Mund. "Hab in zwei Stunden Training." Er nickte und schaufelte sich sein Essen weiter in den Mund. Sah schon irgendwie unappetitlich aus. "Heute ist der legendäre Tag des 24h Streams." "Ach du Kacke." murmelte ich. "Ich glaub da verzieh ich mich." lachte ich dann noch. Nachdem Rewi fertig war, ging ich in mein Zimmer und packte schon meine Sachen. Das Wetter war wieder mal wunderschön, weswegen ich noch etwas longboarden gehen wollte, bevor ich zum Training musste. "Bin dann mal weg. Bin gegen 18 Uhr wieder da." rief ich noch in die Wohnung, bevor die Tür ins Schloss fiel. Draußen setzte ich meine Sonnenbrille auf und ließ den Fahrwind durch meine Haare wehen. Es war ein schönes Gefühl auch mal wieder allein zu sein. Jeden Tag war ich von mindestens 3-5 Leuten umgeben und so gut wie nie allein. Klar, mich störte das nicht, doch manchmal hab ich auch keine Lust mich mit irgendwem zu unterhalten oder irgendwie zuzuhören. Einfach nur durch die Gegend fahren und die Menschen beobachten. Ich sah ein junges Pärchen am Straßenrand entlang laufen, die gemeinsam lachten. Sie sahen wunschlos glücklich aus. Die Vögel zwitscherten ihre Lieder und erfüllten die Luft mit einem angenehmen Geräusch. Der Rhein floss neben mir entlang und die Sonne spiegelte sich darin. Ein typischer schöner Nachmittag, an dem eigentlich die komplette Stadt auf der Straße war. Ich ging zu Starbucks und holte mir einen Kaffee und ging danach zum Training. Wie immer machte es mir sehr viel Spaß. Da der Druck nun von mir abgefallen war, musste ich mich weniger konzentrieren, aber trotzdem flossen die Bewegungen reibungslos und flüssig. "Ich bin stolz auf dich." sagte meine Trainerin und nahm mich in den Arm. "Danke. Ohne sie hätte ich das niemals geschafft." Ich war überglücklich. Womit hatte ich denn bitte so viel Glück verdient, verdammt?

Ich war gerade auf dem Heimweg, als eine Mädchengruppe auf mich zugelaufen kam. "Bist du die Freundin von Taddl?" fragte eine von ihnen. "Ja, die bin ich." sagte ich mit einem lächeln auf den Lippen. "Hör mal zu, du Schlampe. Du lässt deine Finger von ihm. Tausenden seiner Fans hat er wegen dir das Herz gebrochen. Wenn wir ihn schon nicht haben dürfen, dann darf das keiner." giftete mich eine andere an. "Was will der denn mit dir? Er kann eine viel bessere haben." Es folgten noch viele weitere Beleidigungen. "Verlass ihn. Du bist viel zu hässlich für ihn." Mir stockte der Atem. Hatte sie das gerade echt gesagt? Mir reichte es jetzt wirklich. "Wie bitte? Ich hör' wohl schlecht. Habt ihr keine eigenen Probleme? Mal im ernst, nur weil Taddl vielleicht eine Internetbekanntheit ist, kann er trotzdem eine ganz normale Beziehung führen. Ich weiß ja nicht, was bei euch schief gelaufen ist, aber wart ihr denn noch nie verliebt oder in einer Beziehung? Mal ehrlich, mich interessiert eure Meinung dazu nicht. Ich bin glücklich und das ist alles, was zählt. Lasst uns einfach in Ruhe." Ich war überrascht, woher ich den Mut nahm ihnen sowas an den Kopf zu hauen. Auf einmal waren alle ruhig und trauten sich nicht mehr etwas zu sagen. "Ach, auf einmal ganz kleinlaut." sagte ich. "Du wirst schon noch sehen, was du davon hast." sagte wieder eine und die Gruppe entfernte sich. Endlich. Ich fuhr weiter nach Hause. Es war doch schon etwas später geworden. "Bin wieder da." rief ich und hörte schon Gelächter aus Rewis Zimmer. Ich öffnete die Tür und sah Simon, Rewi und Rotpilz. "Läuft der Stream schon oder was?" fragte ich und umarmte die Boys zur Begrüßung. "Jap. Sag mal Hallo." forderte mich Rewi auf und ich trat vor die Facecam. "Hi ihr." "Meine Schwester übrigens, falls ihr sie noch nicht kennt." In den Kommentaren kam über all nur 'Taddls Freundin *-*' oder wieder irgend welche Beleidigungen, doch ich las es garnicht erst. "Ich verzieh mich, komm aber später nochmal wieder denke ich. Viel Spaß." Somit schloss ich die Zimmertür wieder und ging in die Küche. Dort suchte ich etwas zu Essen, fand jedoch nicht wirklich viel. Also beschloss ich zu Taddl zu gehen, in der Hoffnung, dass er noch etwas hatte. Ich stand vor der Wohnungstür und klingelte. Ardy öffnete mir. Ich ging direkt in die Küche und bediente mich am Kühlschrank. "Darf ich?" fragte ich Ardy und zeigte auf irgend eine Portion Reis, die im Kühlschrank stand. "Sind sowieso noch von dir." Okay, möglich. Ich nahm mir die Schüssel, machte sie warm und setzte mich dann zu Taddl ins Zimmer. Dieser schnitt gerade ein Video. "Na du Nudel." flüsterte ich ihm ins Ohr und fuhr durch seine Haare. Er drehte sich zu mir und küsste mich. "Du wirst mir nicht glauben, was mir heute passiert ist. Eine Gruppe Mädchen kam auf mich zu und hat mir gedroht, dass ich dich in Ruhe lassen soll." Ich musste leicht lachen, da es schon irgendwie peinlich für die Mädchen war so etwas zu behaupten. Keine eigenen Probleme. "Was hast du gesagt?" fragte Taddl erstaunt. "Hab ihnen die Meinung gesagt. Vielleicht auch nicht ganz freundlich." Taddl lachte nun ebenfalls auf. "Als würdest du dir jemals was gefallen lassen." raunte er und küsste mich. "Muss ich nicht auf mir sitzen lassen sowas." "Erster Haterkontakt also. Wie gehts dir danach?" fragte er belustigt. "Ich fühl mich berühmt." lachte ich. 

Später waren Ardy, Taddl und ich noch einmal auf dem Weg zu Rewi, da wir ihn beim Stream unterstützen wollten. Es war schon zwei Uhr und ich war irgendwie selbst total müde. "Hallo Brüderchen." flötete ich und betrat das Zimmer. Rewi sah mich an und man konnte schon jetzt leichte Augenringe erkennen. Klar, auf den Bildschirm schauen ist ziemlich anstrengend. Zusammen mit den anderen setzte ich mich aufs Bett und beobachtete das Geschehen. Es war wirklich lustig mit anzusehen, wie Simon Rewi mit Kissen oder anderen Gegenständen schlug. Gerade suchte Rewi wieder das Ultratalent, wobei aber wie fast immer nur sinnlose Sachen dabei waren. Dennoch war es amüsant. "Lass uns schlafen gehen." murmelte ich zu Taddl, als ich schon halb auf seinem Schoß schlief. Er nahm mich im Brautstyle hoch und trug mich zur Tür. Rewi hielt seine Facecam einmal direkt auf uns, wie Taddl mich zur Tür raus trug und ich verabschiedete mich auch von seinen Zuschauern. Ich war totmüde und wäre beinahe in Taddls Armen eingeschlafen. Wir betraten sein Zimmer und ich wurde ins Bett gelegt. Nachdem ich meinen Schlafanzug an hatte, schlief ich direkt ein.

Life is what you make it. (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt