Ich melde mich auch mal wieder ^^
Taddl kam nicht noch einmal. War auch besser so. Die ganzen letzten Wochen war ich ihm egal gewesen und er war nicht ein einziges mal hier. Er konnte nicht wissen, dass ich im koma mehr mitbekommen hatte, als er vermutlich dachte, aber es war unglaublich verletzend. Der Mensch, von dem ich dachte er liebt mich. Mein wichtigster Halt im Leben. War alles nur Lüge? Ich habe keine ahnung. Ich denke, ich will es nicht mal wirklich wissen.
"Paul, es tut mir leid."
"Dir tut es leid? Du hast nichts falsch gemacht. Ich hätte niemals mit dir essen gehen sollen. Es ist meine schuld."
"Ist es nicht."
Wir schwiegen. Es war schwierig. Morgen würde ich verlegt werden und Paul für unbestimmte Zeit nicht mehr sehen.
Seine Hand lag auf meinem Bett und ich griff danach.
"Komm her." flüsterte ich ihm zu. Er zögerte, doch legte sich zu mir ins Bett. Es tat gut. Der einzige, der für mich da war und es immer noch ist.
"Danke für alles."
"Nein. Dafür sagt man nicht danke. Wegen mir liegst du im Krankenhaus. Wegen mir."
"Du kannst nichts dafür."
Es tat mir leid, dass er sich die Schuld dafür gab. Es war nicht seine Schuld.Wir lagen einfach so da, während mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. Es war beruhigend.
Die Tür ging leise auf und Paul bewegte sich ruckartig aus dem Bett. Für mich etwas zu schnell, weswegen ich einen stechenden Schmerz in meinem gebrochene Arm verspürte.
"Was machst du da?" fauchte eine tiefe Stimme. Taddls Stimme.
"Ich geh' am besten."
"Was zur Hölle machst du im Bett meiner Freundin? Huh?" Taddl schrie Paul richtig an.
"Ach, deine Freundin? Sah' die letzten Wochen aber nicht danach aus."
Mein Kopf hämmerte von dem vielen Geschrei.
"Ich hatte zu tun."
"So viel, dass man sich nicht melden kann? Ich war der einzige, der für sie da war. Du hast ja keine Ahnung, wie schlecht es ihr die letzten Wochen ging."
"Jungs, bitte." Meine Stimme war leise und brüchig, sodass sie keiner hörte. Beide beschimpften sich weiterhin laut und brachten meinen Kopf beinahe zum explodieren.
"Jungs!" rief ich nun und beide verstummten.
"Ich geh' besser mal." Paul gab mir extra provokant einen Kuss auf meine Stirn und verließ das Zimmer.
Ich starrte Taddl an und wartete darauf, dass er etwas sagte, tat er aber nicht. Er saß schweigend an meinem Bett, den Blick auf meine Hand gesenkt.
"Was willst du hier?" fragte ich gerade heraus.
"Ich liebe dich."
"Aha."
"Wirklich. Es tut mir so leid. Hätte ich gewusst, wie es dir geht, dann hätte ich dich nichts so behandelt."
"Nicht so behandelt? Eigentlich behandelt man seine Freundin auch nicht so, wenn es ihr gut geht."
Er wusste nicht, was er sagen sollte.
"Ich will dich eigentlich gar nicht sehen. Du bist das letzte, wirklich. Wegen dir ist der ganze Mist hier überhaupt passiert. Du musst dir schon was besseres einfallen lassen, als eine kleine Entschuldigung. Verpiss' dich einfach."
Und tatsächlich stand er auf und ging. Und hinterließ ein Loch in meinem Herz.
DU LIEST GERADE
Life is what you make it. (Taddl ff)
FanfictionÜber ein Mädchen, dass als Schwester eines bekannten YouTubers durchs Leben geht und dabei einige Dinge erlebt.