"Aufsteheeeeeeen!" rief plötzlich jemand und ich wachte auf. Oli stand von dem Bett, die Arme in die Hüften gestützt. Ich krallte mir die Decke und zog sie wieder ganz über Taddl und mich, da wir immer noch nackt waren. "Och Oli, wieso bist du schon da? Und wie kommst du hier rein?" "Ich wollte dich zum frühstücken abholen und Ardy war so freundlich und hat mir nach dem fünften Mal klingeln die Tür aufgemacht." okay, hatten wir eben beide die Klingel überhört. Taddl rührte sich immer noch nicht, doch ich wusste, dass er wach war. Er atmet beim schlafen anders. "Ich warte unten bei dir. Schlüssel?" "Liegt dort." Endlich ging sie und ich ließ mich wieder in mein Kissen sinken. "Ist sie immer so?" "Ja." lachte ich und drehte mich zu Taddl. Er hatte noch immer die Augen geschlossen, weswegen ich ihn einfach nr beobachtete. "Hör auf mich anzustarren." Nun öffnete er seine Augen und schaute mich ebenfalls an. Ich lächelte nur und küsste ihn dann. "Ich geh dann jetzt." hauchte ich und stand schnell auf. Angezogen machte ich mich auf den Weg nach unten, wo Oli schon wartete. In windeseile hatte ich mich fertig gemacht und wir gingen los. Es war drückend heiß und das schon am Morgen. Ich hatte eine kurze Jeans und ein weites, graues Tank Top an. Wir fuhren mit dem Lonngboard in die Stadt und ließen uns irgendwo nieder, um unser Frühstück zu genießen. "Oli, warum stehst du einfach so in Taddls Zimmer, während wir nackt im Bett liegen und tust so, als wäre es das normalste der Welt?" "Ist es doch. Ihr habt Sex und schlaft dann einfach so ein. Ich hab damit kein Problem, da ich dich schon oft nackt gesehen hab und bei Taddl ist es mit herzlich egal, wie er nackt aussieht." Ich lachte. Dafür liebte ich sie so extrem doll, sie machte sich einfach nichts aus den Gedanken anderer und machte einfach ihr Ding, wie es ihr gefällt. "Wir könnten eigentlich mal wieder Party machen. So in nen Club gehen." sagte sie irgendwann aus dem nichts. "Klar. Samstag Abend wäre doch eigentlich ganz gut, oder?" Wir einigten uns auf diesen Tag.
Als wir fertig waren mit dem Essen, machten wir uns noch mal auf zu Olis WG, in der noch zwei Jungs mit lebten. Sie schloss die Tür auf und ging direkt in ihr Zimmer. Ich zog noch schnell meine Schuhe aus und holte mir aus der Küche etwas zu trinken. Dort saß Dave, einer der Mitbewohner. "Morgen." nuschelte er verschlafen, während ich ihn zur Begrüßung umarmte. "Warst lang nicht mehr da." bemerkte er. "Ja. Viel zu tun." "Hab das schon gehört mit London. Glückwunsch, kleine." Er zwinkerte mir zu und ich verschwand in Olis Zimmer. Wir hörten Musik und vertrieben uns die restliche Zeit, bis zum Training des Hip Hop Kurses. Als wir dann irgendwann dort waren, begrüßten mich alle freundlich und freuten sich total für mich. Natürlich wegen London. Irgendwie fand ich es aber unangenehm von allen so beglückwünscht zu werden. Klar hatte ich was drauf, aber ich bin auch nur ein ganz normales Mädchen. Das Training tat mal wieder richtig gut. Etwas Abwechslung kann ja nie schaden. Oli leitete zur Zeit die Stunden, da Monika, die eigentliche Leiterin, krank war. Es machte wirklich sehr viel Spaß. Es war eine komplett andere Art des tanzens, aber trotzdem hatte ich genau das gleiche Gefühl von Freiheit. Es macht mich einfach verdammt glücklich. Ein Leben ohne tanzen könnte ich mir nicht vorstellen. Das kam garnicht in Frage.
"Kommst du jetzt wieder öfter?" fragte mich die kleine Michelle. Sie war 8 Jahre alt und tanzte schon besser, als manch andere. "Ich werde es versuchen." sagte ich und umarmte sie zum Abschied. Ich ging wieder nach Hause. "Rewi, Samstag bisschen Party?" fragte ichh und ließ mich neben ihn auf die Couch fallen. "Mit wem?" "Oli, dir, mir, vielleicht Taddl und Ardy und alle, die eben mit wollen?" Er überlegte. Warum überlegte er? Er war doch nie der, der überlegte, wenn es um feiern ging. "Ich denk mal drüber nach." "Sebastian? Wen hast du kennen gelernt?" "Hä? Niemanden?" Ich verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch. Er ist mein Bruder, er kann sowas nicht vor mir verheimlichen. "Guck nicht so! Ich erzähl dir sowieso nichts." Mein Blick blieb unverändert. "Ja, okay. Ich kenn sie nicht wirklich. Hübsches Mädchen. Hab sie heute fast umgefahren wie in so ner Liebesschnulze." sagte er ganz gelassen. "Ooooooh Rewi ist verlieeeeebt." Ich kniff ihm in die Wange. "Bin ich nicht, wirklich. Ich kenne sie ja nicht, aber wir haben Nummern getauscht." "Hast du sie schon angeschrieben oder so?" Er schüttelte den Kopf. "Mach doch! Was hast du zu verlieren?" Wieder schüttelte er den Kopf. Ich drängte ihn noch eine Weile, doch er änderte seine Meinung nicht. Langweiler.
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Life is what you make it. (Taddl ff)
Fiksi PenggemarÜber ein Mädchen, dass als Schwester eines bekannten YouTubers durchs Leben geht und dabei einige Dinge erlebt.