Aschenbechergeruch

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Es war mittlerweile schon abend und ich saß allein in meinem Zimmer rum. Mein Handy klingelte. "Ja?" "Heute schon was vor?" Es war Tobi. Scheiße! Er hatte heute Geburtstag! "Fuck, Tobi es tut mir sooooo leid, ich habs vergessen. Scheiße." "Nicht schlimm. Wenn du willst kannst du mit zu mir kommen. Wir feiern hier bisschen." Ich bestätigte und zog mich um. Tobi war zum Glück bei so etwas nicht schwierig, sonst hätte er mich ja nicht eingeladen. Ich ging zu meinem Schrank und zog eine dunkelblaue Röhrenjeans heraus. Dazu ein Bauchfreies weißes Top und eine rot-schwarz karrierte Bluse. Ich nahm mir meine Handtasche und wollte gerade aus der Tür verschwinden, als Rewi hinter mir auftauchte. "Wohin gehts denn?" "Tobi hat Geburtstag." Er zog eine Augenbraue hoch. "Was ist?" "Übertreib es nicht. Ich trag dich nicht nach Hause, wenn du nicht mehr laufen kannst." "Jaja." Ich winkte ab und ging hinaus. Zu Tobi waren es nur 20 Minuten Fußweg, weshalb ich auch lief. Ich schrieb Taddl noch eine Nachricht, damit nicht irgend welche Missverständnisse entstehen. Bei Tobi angekommen, klingelte ich und wurde sofort freundlich von ihm empfangen. "Fürs Geburtstagskind gibts von mir 'ne Flasche Schnaps." lachte ich und reichte sie ihm. Ich trink das Zeug sowieso nicht, weswegen es bei mir nur rumstehen würde. Im Wohnzimmer saßen viele von Tobis Freunden, aber ich kannte auch viele von ihnen. Ich setzte mich neben Marlin. Die Party war in vollem Gange und es floss Alkohol in Mengen. Viele mussten wahrscheinlich morgen wieder arbeiten, da es mitten in der Woche war, doch das schien ihnen egal zu sein. Auch ich trank etwas. Es war wirklich lustig mit den ganzen Leuten. Ich saß nun auf der Couch neben einem Typ. "Willst du?" Er hielt mir eine Schachtel Zigaretten hin. Ich nahm mir eine und zündete sie an. Es blieb auch nicht bei der einen. Es war wirklich eine gelungene, spontane Party. Um zwei Uhr waren die meisten verschwunden und ich wollte auch langsam gehen. "Ich bring dich noch heim." sagte Fabi, der ebenfalls da war. Ich henkelte mich bei ihm ein, da mir das laufen doch etwas schwerer fiel, als gedacht. Wir mussten die ganze Zeit lachen, obwohl wir nicht mal nen richtigen Grunde hatten. In diesem Moment war einfach alles lustig. Irgendwann erzählten wir uns Geschichten aus unserer Kindheit und ich musste noch mehr lachen. Selbst als wir schon vor dem Haus meiner Wohnung standen, lachten wir noch ewig weiter. "Ich geh dann jetzt aber." Ich nickte und nahm ihn in den Arm. ich war so müde, dass ich schon bei der Umarmung hätte einschlafen können. Sie war auch ziemlich lang, da es ihm wahrscheinlich nicht anders ging. Als wir uns lösten, drehte er sich um und ging. Ich ging in Richtung Haustür und sah dort jemanden stehen. "Du riechst wie ein Aschenbecher." sagte er zu mir und hatte die Arme verschränkt. "Drin wurde geraucht. 'Tschuldigung." Seine blauen Augen starrten mich an. "Was ist?" Er zuckte mit den Schultern. "Schläfst du bei mir?" "Wenn du das willst?" Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände, sodass er mich anschauen musste. "Ja, bitte." Er zeigte so gut wie keine Reaktion. Was war denn jetzt wieder? Ich nahm seine Hand und wir gingen in meine Wohnung. "Rewi? Bin wieder da." Ich steckte meinen Kopf in sein Zimmer. Er nickte mir nur lächelnd zu und blickte dann wieder auf seinen PC. In meinem Zimmer angekommen, zog ich mich erstmal aus. Ich roch wirklich fürchterlich. Taddl kam ins Zimmer, als ich nur in Unterwäsche da stand, doch er schaute mich nicht einmal an. So, wie ich war, legte ich mich neben ihn ins Bett und strich über seine Brust. "Ich bin noch nicht wirklich müde." flüsterte ich. "Ich schon." kam nur. Ich fing trotzdem an ihn am Hals zu küssen, doch er wendete sich ab. "Was ist denn?" Er sagte nichts. "Wenn nichts ist, dann kann ich ja weiter machen." Wieder fing ich am Hals an und arbeitete mich bis zu seinem Mund. "Flo, lass das." sagte er genervt. Okay, ich drehte mich um. Wenn er nicht mit mir reden will, dann rede ich auch nicht mit ihm. "Flo.." Ich zeigte keine Reaktion. Taddl zog mich am Arm, sodass ich ihn ansehen konnte. "Hast du heute Abend geraucht?" Ich nickte. "Warum?" "Warum nicht?" Er verdrehte die Augen. "Ich will das nicht. Ich will nicht, dass du wie ein Aschenbecher riechst, sondern wie meine Flo. Außerdem will ich nicht, dass du deine Gesundheit kaputt machst." "Warum sagst du das nicht gleich? Ich dachte ich hab wieder irgend nen Mist gemacht. Wenn du das nicht willst, dann lass ich es." Trotz, dass ich betrunken war, war es die Wahrheit. Klar würde ich nicht meine Persönlichkeit für ihn ändern, doch das war nichts, was mir schwer fallen würde. "Was, so einfach? Die Flo, die sich von niemanden ins Wort reden lässt, gibt einfach so nach?" lachte er und ich stimmte mit ein. "Bild' dir ja nichts drauf ein." lachte ich und kuschelte mich an ihn. "Trotzdem stinkst du." "Ich will jetzt nicht dusche gehen. Ist zu anstrengend." "Ich kann dir ja helfen." Ich öffnete meine Augen und grinste Taddl an. Zusammen machten wir und auf den Weg ins Bad. Das duschen war im Endeffekt noch anstrengender, als wenn ich allein gegangen wäre, aber das war mir egal. Wir hatten beide nur ein Handtuch um und gingen wieder ins Bett. Mittlerweile war es um vier. War normal für uns. "Jetzt riechst du wieder gut." Ich grinste nur und schlief auf seiner Brust ein. 

Life is what you make it. (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt