Panic⁵⁹

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Pov. Taehyung

Immer mehr Bilder tauchen vor meinen Augen auf, weshalb ich mich wimmernd noch enger an Yoongi presse.

Es soll endlich aufhören.

Mit verschnellerter Atmung kralle ich meine Finger in seine Schulter, auch wenn der Schmerz nicht echt ist.

Den leisen keucher und seine beruhigend wirkenden Worte nehme ich nicht wahr.

Mein Körper beginnt immer mehr zu zittern, obwohl mir immer wärmer wird.

Ich merke wie Yoongi sich unter mir bewegt, versucht mich etwas von sich zu schieben, doch ich kralle mich nur noch stärker an ihn.

Sehe nichts.

Höre nichts.

Ich bin so gefangen in meinen Erinnerungen, dass ich das Gefühl hab, erneut die Ketten an meinen Armen zu spüren.

Das Bewusstsein, dass Yoongi mich festhält vererbt und seine Finger brennen nun eiskalt und abweisend auf meiner nackten Haut.

Strampelnd versuche ich dem ganzen zu entkommen, schlage wild um mich. Aber viel mehr als nur die Finger und das letzte Bisschen Geborgenheit bekomme ich damit nicht los.

Im Gegenteil scheint mir nun die Luft immer mehr auszugehen und nur ganz schwach lassen sich meine Lungen erneut mit Luft füllen. Es ist als würde ich ertrinken.

Ich kenn dieses Gefühl und es steigert die Panik in mir nur noch mehr.

Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, während nach und nach die Muskeln in meinen immernoch wild um mich schlagenden und tretenden Gliedern erschlaffen.

Ich will das nicht.

Bitte... Lass es aufhören!

Immer mehr heisere Schluchzer emtweichen meiner Kehle, werden mehr und mehr aber eher zu einem schnappatmigen, trockenen Husten.

Womit hab ich das verdient!

Meine vor wenigen Augenblicken noch erschlaften Gliedmaßen schlingen sich nun um meinen Körper.

Meine Finger bohren sich in meine Oberarme, kratzen panisch darüber-

"Taehyung...", die leicht raue aber ruhige Stimme Yoongis sickert durch unseren Link zwischen meine Gedanken.

"Puppy...", macht er weiter und zieht immer mehr meine innere Aufmerksamkeit wieder auf sich.

"Beruhige dich... es ist alles gut...", trotz dass er meine Gedanken so fesselt pulsiert noch immer eine unglaubliche Panik in meinen Adern, die mich zittern und nur kratzend Luft holen lässt.

Solange, bis ich ein kleines Stechen an meinen Oberschenkel spüre.

Fast sofort werd ich ruhiger. Die Angst verebt, der Schmerz weniger und auch der Druck auf meiner Kehle nimmt mehr und mehr ab. Bis ich schließlich langsam in mich zusammen sacke, eh ich bewusstlos auf dem Boden liegen bleibe.

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Pov. Yoongi

Selbst noch leicht unter Schock starre ich auf meinen nun scheinbar friedkich schlafenden Mate hinunter.

Nur die Tränenspuren auf seiner Wange, der leichte Schweißfilm, der seinen Körper bedeckt und die blutenden Kratzer an seinen Unterarmen zeugen von seiner Panikattack vor wenigen Minuten.

Schwer atme ich aus. "Danke Jack...", flüster ich heißer und sehe zu ihm auf, bevor ich mir einen Ruck gebe und Taehyung zurück in die 'Kuschelecke' verfrachte.

"Kein Problem, Yongs.", nickt er leicht und packt die nun leere Spritze, mit der er Tae Beruhigungsmittel spritze, zurück.

"Aber sag mal... was ist eigentlich passiert?"

Schwer seufze ich. "Wir wollten miteinander schlafen... Aber Tae hat irgendwann abgebrochen und dann eben Panik bekommen...", mit gesenktem Blick streiche ich durch die Haare des schlafenden.

"Ich kann verstehen, dass ihr euch binden wollt, aber geht es langsam an. Auch wenn Taehyung unglaublich stark ist, hat auch er Grenzen. Und bei dem Stress schafft es seine Psyche eben einfach nicht mehr, wenn er mit seinem Trauma konfrontiert ist." Vorsichtig erhebt sich der ein bisschen jüngere, was ich aus den Augemwinkel wahrnehmen kann. "Versuch so viele Dinge wie möglich, die ihn triggern könnten, zu meiden, bis es wieder ruhiger ist. Dann könnt ihr das gemeinsam, langsam aufarbeiten."

Zustimmend nicke ich, auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt.

Es gibt so viel, das ihn triggern könnte.

Sex ist das offensichtlichste. Aber er erzählt ja auch, das er fensterlose Räume ebenfalls triggernd findet und ich selbst hab bereits gemerkt, das er empfindlich auf laut zankende Stimmen reagiert.

Wieso konntest du nicht eher herkommen?

Langsam lege ich mich zu ihm und ziehe ihn in meine Arme.

"Ich lass euch dann wieder allein, ja?"

Dankbar nicke ich meinem langjährigen Freund noch zu, bevor er den Raum verlässt und ich die Augen schließend mich nich etwas enger an meinen Mate kuschel.

Ich hoffe, es wird alles gut. Ich will ihn nicht weiter Leiden sehen...

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Sehr kurz, aber dafür versuch ich a heute noch eins zu machen und b kommt heute um 22Uhr Tempus raus^^

Scars - memories of past fights ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt