On a friendly visit?¹⁵²

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Die warme Aprilsonne brennt regelrecht auf meinem noch dicken Pelz und als Mensch währe ich wohl schon lange zu einer Pfütze zerlaufen. Da ich aber als Wolf durch den Wald renne, muss ich die angenehme Fähigkeit des Schwitzens leider durch ein solch gewaltiges Hechel ersetzen... man müsste denken, ich sei von Busan hier her gerannt, so schnell atme ich. Eh ich endlich stehen bleibe.

Die Markierung unserer Grenzen ist noch recht frisch und vorallem aber kräftig. So intensiv, dass ich selbst nachdem ich sie bereits einige Meter hinter mir gelassen habe, die jenige von Jays Rudel nicht riechen kann.

Erst als ich quasi schon darauf stehe, steigt mir der gar nicht mal so fremde Geruch in die Nase und leicht schüttel ich den Kopf um das leichte Stechen los zu werden. Egal wo ich ihn sonst treffen würde, an der Grenze sticht sein Geruch unangenehm in meiner Nase, einfach weil er zu einem anderen Rudel gehört. Wie hält Jay das nur bei seinem Mate aus?

Leise brummelnd, beschleunige ich meine Schritte wieder etwas, auch wenn ich nun nicht mehr so schnell rennen kann, immerhin kenn ich das Gelände hier nicht allzu gut. Auch wenn ich gerade in letzter Zeit viel hier bin. Seit Jay Park Senior's Rudel unsere Nachbarn sind, ist eine häufige Kommunikation sehr wichtig und da Jeongguk zur Zeit Prüfungen hat und somit eigentlihc nur mit Jimin an sich gelehnt da sitzt und lernt oder schläft muss ich mehr seiner Pflichten übernehmen, als mir lieb ist.

Immerhin muss ich nicht in die Schule, da Jimin durch seine fortgeschrittene Schwangerschaft von Leo zuhause unterrichtet wird. Eine große Erleichterung.

Wenn Ravi nun noch die ständigen Botengänge zu Jays Rudel übernehmen würde, dann hätte ich vielleicht wirklich Ferien. Aber Namjoon meint, ich hätte einen besseren Draht zu dem jungen Alpha und zudem bräuchte er Ravi für andere Aufgaben.

Ich will mich auch eigentlich nicht beschweren, die ruhigen Aufgaben, die nicht zu schwer sind tun mir wirklich gut, genauso wie die regelmäßigen Gespräche mit Yoongi und Chan, sodass ich deulich weniger Probleme mit meinen anderen Persönlichkeiten habe. Zumindest soweit ich das einschätzen kann.

Aber es ist einfach zu warm zum rennen.

Etwas ermattet bleibe ich erneut stehen und setze mich diesmal sogar kurz hin, eh ich mich wieder aufrappel um das letzte Stück zu dem alten Gasthof zurück zu legen. Jay hat ihn über das Frühlingsfest hinweg einmal Grundgereinigt und zum grßen Teil bereits renoviert, so dass er einen guten Anfang für ein schönes Rudellager bietet.

Nun ich will nicht wissen, wie creepy es gewesen sein muss, all die Leichen weg zu räumen, die bereits seit Monaten dort lagen.

Ich frage mich, wann ich auf meinen Besuchen wohl diese Frage gestellt bekomme: ‚Was ist eigentlich aus euren früheren Nachbarn geworden?'

Ich mein... was soll ich dann antworten?

‚Mh ja, die... Die mochten wir nicht und ham sie deshalb kurzer Hand mal abgeschlachtet.', oder wie?

Meine etwas sehr frustrierten Gedanken werden von einem leisen Knurren unterbrochen, weshalb ich aprubt stoppe. Vor mir steht eine hübsche, etwas kleinere Beta mit gesträuptem Fell und starrt mich wenig begeistert an.

Knapp senke ich den Kopf einstück, als hinter ihr ein weiteren Wolf zwischen den Bäumen hervortritt und innerlihc seufze ich, als ich den etwas übellaunigen Beta Hongjoong erkenne. Die Wöfin vor mir, mag mich genauso wenig wie er und ist Mina, Jay Beta. Zu ihm und allen anderen Mitgliedern ist sie ein reiner Engel und hilft mit ihrem Gefährten Hongjoong Jay wirklcih gut, das kleine Rudel ordentlich über die Runden zu bringen.

Mögen muss ich die beiden deshalb trotzdem nicht.

Etwas deprimiert, dass ich wieder einmal genau auf die beiden treffen musste, bevor ich zu Jay gelangen konnte, setze ich mich vollständig auf meine Hinterbeine.

Scars - memories of past fights ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt