My Story⁴⁷

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Pov. Taehyung

"Bevor wir flohen, bekam Jimin ein Tattoo, welches aussieht wie eine Matemarkierung. Allerdings dauerte es länger als geplant einen sechsjährigen, schmerz empfindlichen Omega zu tätowieren, weshalb es am Ende sehr knapp wurde. Wir kamen erst circa eine Viertelstunde vor dem Angriff los. Wobei ich noch dabei stand, als meine Mutter einen Brief an ihren Bruder schrieb, falls wir es bis zu ihm schaffen sollten. Von da an liefen wir davon. Ich war 14, Jimin 6. Wir liefen als Wölfe und mit getarnten Gerüchen. Wobei ein Werwolf in seiner dritten Form keinen Geruch hat. Aber ich zeigte Jimin nie was ich war, ebenso verriet ich ihm nicht, das er Ziel des Angriffs war. Niemals."

Tief hole ich Luft, während sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitet.

"Mein 'Befehl' war es, immer versteckt im Wald zu bleiben. Aber ein Werwolf kann sich, wenn er will, über jeden Befehl hinweg setzen, solange er nicht zu geschwächt ist. Weshalb ich trotzdem immerwieder in die Nähe von Siedlungen ging. Ich wollte wissen, was mit unserer Familie sei, ich glaubte nicht, dass sie einfach so besiegt wurden sein. Aber jetzt wo ich weiß, dass es Wetwölfe waren ergibt es Sinn. Damals trafen wir aber auf ein Rudel, ein Rudel unter dem Alpha Seoyoung. Ein brutaler Alpha dessen Rudelmitglieder herunter gekommen, pervers und einfach wiederwärtig waren. Er nahm uns grad so wie ihr gefangen und wollte sich an Jimin vergehen, bemerkte jedoch, das Tattoo, welches er für eine Bindungsnarbe hielt. Er fragte mich, was das sei. Ich antworte mit einer gegen Frage und ließ es aussehen, als ob es wirklich eine Bindungsnarbe sei und Jimin mein Gefährte. Er wurde wütend, wollte es testen."

Kurz stocke ich und ein schaudern geht durch meinen Körper.

"Er ließ uns trennen, brachte mich in einen dunklen, beinah fensterlosen Raum, wo er... wo er..."

Bisher hatte ich es geschafft ohne Tränen zu sprechen, jetzt läuft mir die erste über die Schläfe.

"Wo er mich anfasste, zuerst zögernd, da er wusste, das Jimin daran staerben könnte. Aber es geschah nichts. Er bekam keine Meldung, da Jimin noch nicht verstand, was er tun sollte. Da wurde er wütend, er schlug mich und... und er schlief mit mir. 2 mal, bevor jeden anderen, der wollte an mich ließ. Dann sperrte er mich weg, jedoch fasste er Jimin nicht noch einmal an, wie ich später erfahren hab. Er hatte seine Freude mit mir. Ich bekam nichts zu essen, wirde geschlagen, vergewaltigt. Teils ritze er mir genüßlich die Haut auf und malte mit meinem Blut Bilder. Ein anderes Mal hatte ich versucht Kontakt zu Jimin aufzunehmen, bekam aber Kopfschmerzen und er fand es heraus. Im Zug dessen tauchte er meinen Kopf so lange unter Wasser, bis ich fast ohnmächtig wurde, dann nahm er ihn für einige Sekunden herraus, sodass ich Luftschnappen konnte, dann tauchte er mich herneut. Es zog sich ewig so. Ihm fielen immer wieder neue Methoden ein mich leiden zu lassen und er sagte mir, er habe unser Rudel getötet und würde sich nun solange an mir vergehen, bis Jimin alt genug sei, dann würde er mich töten und Jimin zu seinem Gefährten machen. Anschließend begann er mich mit Elektroshocks zu quälen, gab mir allerdings nie die Möglichkeit, meine dritte Form anzunehmen. Bis, ich weiß nicht wie lange, aber irgendwann gelang es mir doch mich in meine Werwolfsform zu verwandeln. Ich brachte meine und Jimins Wärter um und floh mit diesem. Von da an befolgte ich den Befehl meiner Mutter und lebte nur noch tief im Wald verborgen getarnt zwischen wilden Wölfen."

Mit dem letzten Wort bricht meine Stimme und ich muss mich erst einmal kurz sammeln, bevor ich weiter sprechen kann. Das Yoongi dennoch nicht das Wort ergreift, finde ich sehr angenehm, denn ich bin definitiv noch nicht fertig.

"Jimin bemerkte davon nichts, denn er schlief ruhig und erwachte erst, als ich bereits wieder meine normale Wolfsgestalt angenommen hatte. Ab da hielt er mich schon für einen Helden, obwohl ich ihm nicht erzählte was geschehen war und meine Wunden durch die Verwandlung verheilten. Ich drängte ihn zum weiter Marsch, begann ihn zu unterrichten. Ich zeigte ihm zu erst die Sprache der Wölfe, dann erklärte ich ihm die Ränge eines solchen. Von dem Leben unter Wolfsmenschen redete ich zu der Zeit wenig. Zumal ich es auch einfach nicht konnte, da mich jede Erinnerung an solche zu sehr schmerzte."

Erneut halte ich kurz inne und öffne die Augen für einen kurzen Moment, nur um sie danach wieder zu schließen.

"Wir schlossen uns wilden Rudeln an, zuerst nur für kurze Zeit, da wir zu auffällig waren. Doch wir lernten. Wir lernten richtig zu jagen und die Zeichen der Natur zu deuten. Immerhin durften wir nicht mehr mit Zivilisation in Berührung kommen. Zu groß die Angst meinerseits wieder soetwas erleben zu müssen. Wobei es Jimin auch nicht zur anderen Zog. Er war glücklich dort und ich hielt ihn durch alles essbare, pflanzliche was ich fand relativ gesund. Jahre lang. Bis er alt genug war Dinge zu hinterfragen und komplexere Zusammenhänge zu verstehen. Er begann zu fragen, nach dem Ablauf des Überfalls, was mir in der Gefangenschafft geschehen sei und auch ob wir genauso leben würden, wie wilde Wölfe."

Kurz presse ich die Lippen zusammen um mir ein Schluchzen verkneifen zu können.

"Ich beantwortete seine Fragen. Ich ließ Sachen aus, wie das ich ein Werwolf bin zum Beispiel. Doch log ich ihn nie an. Ab da gab er nie Widerworte, er verstand meine Angst, unsere Flucht und auch sein Tattoo wirklich. Es machte ihn fertig, doch nicht kaputt. Er bat mich ihm mehr davon beizubringen, was ich gelernt hatte, weshalb ich anfing im richtig schreiben, lesen und rechnen beizubringen. Ebenso wie alles über Naturwissenschaften, Geschichte, Geografie und fremde Sprachen, was ich wusste."

Zittrig atme ich aus, bevor ich weiter spreche.

"In gewisser Weise hab tatsächlich ich ihn aufgezogen. Immerhin verbrachte er 10 Jahre seiner 'Kindheit' nur mit mir, wobei unsere Eltern gerade einmal 6 Jahre mit ihm hatten. Dennoch blieb ich immer nur sein Hyung, war für ihn nie wie ein wirklicher Vater, sondern mehr wie ein Freund mit mehr Wissen und Verantwortung. Daher hatte er auch keine Probleme mit mir zu spielen oder mich zu ärgern, obwohl ich ihn ebenso erzog. An einem Tag im August zum Beispiel bekam er einen Fasan zu fressen, dessen Federn ihm überall klebten. Ich ging mit ihm deshalb zu einem See und badete dort. Ich wusste, dass in der Nähe ein Menschenrudel wohnt, doch dachte ich nicht wir wären bereits in ihrem Gebiet. Doch das waren wir. Sie nahmen uns gefangen, trennten uns. Ich wurde in einen fensterlosen Raum gebracht, wo man mich fesselte. Ein fremder Alpha schlug mich, verhöhnte mich und fragte nach Informationen. Zeitgleich wurde Jimin, wenn auch nur sehr kurz und nicht bis zum 'Ende', vergewaltigt. Es lag also nahe wieder in ein solches Rudel geraten zu sein, weshalb ich meine Rolle als Jimins Gefährte spielte, ohne zu behaupten dieser zu sein. Es funktionierte, wenn auch anders als erwartet. Jimin wurde geholfen und von da an wieder auf Händen getragen. Mir glaubte man, als wir schließlich zugaben nur Geschwister zu sein, dennoch nicht. Aber man ließ mich zumindest Essen, wo ich auf meinen Onkel traf. Meinen letzten Verwandten außer Jimin, von dem ich wusste, dass er lebt. Doch er nahm mich nicht auf, sondern warf mir vor, zu sein wie Seoyoung. Wenn auch indirekt. Er sperrte mich ein, in einem Raum, der mich jede Nacht von vergangenen Tagen träumen ließ."

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A bit longer... Und so traurig ;-;

Scars - memories of past fights ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt