Who hurt you?¹⁴³

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Pov. Tae

Vorsichtig drücke ich die Tür hinter mir ins Schloß und schließe ab. Ich will nicht am Ende davon laufen. Ich vertraue Yoongi schließlivh eigentlich... auch wenn ich gerade Angst vor ihm hab. Oder... naja vielleicht auch eher vor meinen Erinnerungen.

"Tae!", die Stimme des Älteren klingt etwas rau und seine Augen sind deutlich gerötet, während er vorm Fenster steht, zu welchem er zuvor offensichtlich hinaus gesehen hat. Auch wenn sein Gesicht mittlerweile mir zugewendet ist.

"Y-yoongi...", hauche ich leise und wage es nicht weiter auf ihn zu zugehen, weshalb ich etwas starr bei der Tür stehen bleibe.

"Warum hast du abgeschlossen?", etwas zögernd kommt diese Frage aus seinem Mund, während er sich komplett zu mir dreht.

"Ich weiß, dass du mir nichts tun wirst. Aber ich vertrau mir nicht mehr. Ich will nicht am Ende wieder davon laufen.", gestehe ich und senke den Blick.

"Tae es... Es tut mir leid, ich wollte nicht-"

"Ich weiß.", unterbreche ich seinen beinah verzwrifelten Satz seufzend. "Jihoon hat mir davon erzählt. Zumindest von 2... Was ist mit Vante?"

Leise seufzt er und senkt den Kopf leicht. "Er ist wie du. Nur ohne Angst und ohne Gewissen. Du bist immer ehrlich, er nicht. Ich weiß nicht, wie oft er da war, weil es nur heute aufgefallen ist. U-und ich versprech dir, wir haben nicht öfter miteinander geschlafen seit dem- I-ich hab nicht-"

"Danke.", unterbreche ich ihn erneut und leicht nickt er. "Ich hätte nicht weglaufen dürfen, weil du hast nichts falsch gemacht. Vante hat die sicher zugestimmt und du konntest uns nicht unterscheiden. Deshalb kann man es weder als Vetgewaltigung, noch als fremd gehen sehen... Ich sollte mich entschuldigen. Nicht du."

"Deine Rraktion ist verständlich, Puppy. Noch viel mehr bei deiner Vergangenheit.", spricht er ruhig und kommt zu mir. Jedoch stoppt er sofort, als ich instinktiv einen Schritt zurück weiche.

"Meine Vergangenheit... Mhm... Ich will nicht mehr weglaufen, das ist kein Leben mehr. I-ich kann doch nicht für immer so weiter machen. Ich muss mich damit auseinander setzen... ruhig auseinander setzen."

"Mit mir, oder jemanden, der sich damit auskennt?"

"I-ich weiß nicht... Mit Bang Chan zureden bringt mir nichts, weil er mir nicht so nahe steht. Er hat keinen wirklichen Einfluss auf mein Leben. Er gehört zwar mit zu Namjoons Beratern aber er kann mir nichts. Du bist mein Mate und diese Verbundenheit macht mir Angst.", erkläre ich leicht nickt er.

"Setz dich...", spricht er ruhig und langsam rutsche ich die Wand hinunter, weshalb auch er sich einfach auf den Boden setzt.

Wir sehen einander nicht direkt an, wenn wir gerade ausschauen und doch ist es eine irgendwo sehr angenehme Atmosphäre.

"Ich will wissen, was passiert ist... Ich will wissen, wo ich jetzt stehe. Damit ich weiß, wer ich bin...", fange ich langsam an, meinen inneren Filter abzubauen.

"Dann fass doch mal zusammen was gewesen ist. Dann versuch zuordnen was du weißt, damit du erfährst nach was du suchst."

"Ich weiß, das ich... Wo soll ich anfang?"

"Ganz vorn. Ganz vorn."

Vorsichtig nicke ich.

"Ich wurde am 30.12.95 geboren. Ich bin das erste Kind einer damals für Kinder bereits recht alten Alpha und ihres Luna. Einem Beta dessen Opa ein Werwolf war. Ich wuchs mit seiner Liebe und unter den strengen Augen meiner Mutter auf, bis ich z war. Dann zeigten sich die Gene meines Urgroßvaters. Meine Mutter mochte Legenden und in denen über Werwölfe, sind diese blutrünstige, machthungrige Monster. Und so sah sie mich, obwohl sie mich dennoch liebte. Immerhin war ich ihr Sohn. Sie wusste einfach nicht was sie tun sollte und sah dabei nicht wie sie mir weh tat. Sie wollte mich von Verantwortung fernhalten und doch gab sie mir in zu jungen Jahren zu viel davon. Machte mir zu viel Druck und erzog mich mit eiserner Hand. Ziemlich wortwörtlich, angesichts dessen das sie mich teils sogar schlug. Dabei war sie niemand schlechtes, sondern ebenso eine liebevolle Mutter und gerechte Alpha. Ich war nur ihre Schwachstelle. In Angst tun Menschen Dinge, die sie eigentlich nicht wollen. Genauso, wie sie im sterben ihre Fehler einsehen und sie bereuen. Ich weiß, wie sie starb und es war kein schöner Tod. Gelehmt und so verletzt, so verzweifelt das sie einem ihrer engsten Vertrauten quasi befahl sie zu töten. Eine Last, die sie einer sensiblen Person wie dieser nicht hätte auferlegen sollen. Aber sie hatte auch kaum mehr eine Wahl. Aber der Grund dafür bestätigte ihre Vermutungen. Ihr indirekter Mörder war das, wovor sie uns beschützen wollte. Auch wenn das hieß ihren Sohn so zu behandeln.", vorsichtig lecke ich mir dir Lippen.

Scars - memories of past fights ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt