Ein Schritt vor, zwei zurück.

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Das Klingeln seines Handys weckte Tom am frühen Morgen.
Stöhnend sah er kurz auf seine Armbanduhr und ging dann ans Handy.
Es war erst kurz nach vier Uhr morgens und im Haus der Familie Demir tat sich noch kein Mucks.

"Mayer?"

Murmelte Tom verschlafen in das Handy.

"Naseband. Morgen."

Kam die raue Stimme des Kommissars aus dem Handy.
Sofort war Tom hellwach und schwang seine Beine aus dem Bett.

"Deine Kollegen haben Gregor Jakowaski geschnappt!
Er wird gerade noch im Krankenhaus wegen eines Schleudertraumas behandelt.
Danach bringen sie ihn zu uns ins K11."

Tom stand mit dem Handy in der Hand auf und griff nach seiner Hose die er über einen Stuhl geworfen hatte.

"Ich mach mich sofort auf den Weg."

Erklärte Tom.

"Das habe ich erwartet. Bis gleich."

Meinte Naseband und legte auf.
Tom zog sie Hose und sein T-Shirt an.
Dann verließ er leise das Gästezimmer.
In der Küche schrieb er eine kurze Nachricht an Aylin, damit sie sich nicht wunderte das er plötzlich weg war.
Anschließend verließ er das Haus und fuhr zur Wache Chorweiler.
Müde saß Marc Westerhoven an der Eingangstheke und sah verwundert auf als Tom hereinkam.

"Morgen. Zur Frühschicht bist du zu früh. Außerdem hast du doch frei?"

Fragte Marc verwundert. Tom winkte ab.

"Ich brauch nur neue Arbeitskleidung. Muss gleich zum K11 fahren."

Marc nickte.

"Ach wegen der Verfolgungsjagd?
Dann war es echt dieser Jakowaski denn sie da geschnappt haben?
Schon eine Spur von deiner Frau?"

Tom schüttelte betrübt den Kopf.

"Ich habe noch keine Infos. Hoffentlich bekommen wir etwas aus dem Mann raus.
Ich muss los, dir noch eine ruhige Nachtschicht."

Marc nickte und wünschte ihm viel Glück bei der weiteren Suche nach Amelie.
Im Keller zog Tom sich seine Uniform an und holte Waffe und Einsatzgürtel aus seinem Ausrüstungsspind.
Dann verließ er die Wache wieder und fuhr in die Innenstadt zum Kommissariat der Mordkommission.
Am Eingang winkte er dem Diensthabenden Kollegen kurz zu und ging dann auf direkten Weg zum Büro des K11.
Nach kurzem Anklopfen betrat er das Büro. Michael Naseband war als einziges da und telefonierte gerade.
Er winkte Tom zu, dass der sich auf einen der freien Stühle setzten sollte.

"Was soll das heißen sie ist verschwunden? Es war doch ein Kollege vor Ort!"

Fragte Naseband aufgebracht. Tom horchte auf und hibbelte nervös mit seinen Bein.
Was sollte das bedeutet?
Wer war verschwunden?
Etwa eines der Kinder?

"Verdammte sch***. Ja ich mach mich auf den Weg."

Meinte Kommissar Naseband und knallte den Hörer auf den Telefonapparat.
Mit finsterer Miene sah er Tom an.

"Verdammt! Es tut mir echt Leid, aber ich habe schlechte Nachrichten für sie.
Das Mädchen, Samantha ist verschwunden.
Der Kollege von der Wache Süd der auf sie acht geben sollte, wurde tot von einer Krankenschwester aufgefunden.
Vermutlich wurde ihm eine Substanz gespritzt, die zum sofortigen Herzstillstand geführt hat."

Entsetzt sah Tom den Kommissar an.

"Er hätte die Mädchen niemals alleine lassen sollen."

Schoss es ihm durch den Kopf.
Es war alles seine Schuld.
Er atmete tief ein und aus. Dann stand er auf.

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