Schusswechsel

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„Ich schau kurz nach Sam. Trink du derweil nen Kaffee, ok?"

Fragte Tom, Gino der ihm als Antwort den Daumen hoch zeigte.
Schnell machte Tom sich auf zur Intensivstation.
Vor dem Zimmer von Sam desinfizierte er sich die Hände und zog sich einen Schutzkittel über seine Kleidung.
Nach wie vor lag Sam bewegungslos in ihrem Bett.
Um sie herum standen lauter Geräte die zum Teil piepende Geräusche von sich gaben.

„Hey, ich war zufällig mit meinem Kollegen im Krankenhaus. Da wollte ich nochmal schnell schauen ob bei dir alles ok ist."

Auch wenn Sam im Koma lag, die Hoffnung das sie ihn bemerken würde, wollte Tom nicht so schnell aufgeben.
Er nahm ihre Hand in seine und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken.

„Leila vermisst dich ziemlich. Du musst bald wieder aufwachen."

Flüsterte er ihr zu.
Dann stand er auf, er musste bald wieder weiter auf Streife.
Er verließ das Zimmer und sah ein letztes Mal durch das Fenster in der Tür.
Als er sich umdrehte, entdeckte er weiter vorne im Flur zwei Männer, die die Räume abzulaufen schienen und in die Fenster der Türen schauten.
Es schien als würden sie jemanden suchen. Anstatt seinen Kittel auszuziehen, blieb Tom kurz stehen und beobachtete die Männer weiter.
Sein Bauchgefühl meldete sich, irgendwas schien hier nicht in Ordnung.
Er griff nach dem Funkgerät und überlegte gerade ob er Gino Hochrufen sollte, als er bei einem der Männer eine Waffe im hinteren Hosenbund entdeckte.

„15/24 für Arnold. Benötige sofort Verstärkung zur Klinik am Südring, zwei bewaffnete Personen auf der ITS."

So leise wie möglich gab Tom sein Gesuch über Funk durch und griff dann nach seiner Waffe.
Die Männer standen nur noch wenige Meter vor ihm entfernt, daher musste er nun reagieren.

„Polizei, bleiben sie stehen und nehmen sie die Hände hoch!"

Rief er den beiden Männern entgegen und richtete seine Waffe auf sie.
Der erste der Männer nahm seine Hände hoch und starrte Tom böse an.
Den Zweiten konnte er nicht genau sehen, da er im Schatten des Ersten stand.
Ein Schuss ertönte und etwas holte Tom von den Beinen.
Zum Glück verlor er seine Waffe dabei nicht, er richtete sich wieder auf und schoss auf die Männer, die nun beide ihre Waffen gezogen hatten.
Der Vordere der Beiden ging zu Boden und so schnell wie er konnte, brachte Tom sich in Sams Zimmer in Deckung.
Weitere Schüsse waren zu hören und die Glasscheibe in der Tür zersplitterte.
Besorgt sah Tom zu Sam, er hoffte das ihr Bett weit genug vom Eingang weg stand, sodass ihr nicht geschah.
Durch die geöffnete Tür sah er kurz nach links in den Flur, der Mann hatte sich ebenfalls in ein Zimmer in Deckung begeben und kaum das Tom den Kopf durch die Tür steckte, schoss er erneut auf ihn.
Eine Kugel verfehlte Tom nur knapp und schnell ging er zurück in Deckung.
Sein Herz raste und das Adrenalin schoss ihm durch die Adern.
Er wartete einige Minuten, der Flur vor der Zimmertür genau im Blick habend. Blindlings in den Flur konnte er nicht schießen, zu groß war die Gefahr jemand Unbeteiligtes zu treffen.

„Polizei! Legen sie die Waffe nieder!"

Hörte er auf einmal die Stimme seiner Kollegin Ilka Fischer vom Anfang des Flures erschallen. Schüsse hallten durch den Flur und besorgt steckte Tom wieder den Kopf durch die Tür.
Der zweite Täter lag auf dem Boden, nur wenige Meter trennten ihn von Tom.
Anscheinend hatte er ihn überraschen wollten und sich daher angeschlichen.
Ilka, Gino und Marc eilten durch den Flur auf die beiden am Boden liegenden Männer zu. Gino und Marc kümmerten sich um den Ersten der beiden, den Tom vor wenigen Minuten erwischt hatte.
Tom blieb mit gezogener Waffe im Türrahmen stehen und wartete.
Gerade als Ilka sich über den Zweiten am Boden liegenden Mann beugen wollte, um seinen Puls zu prüfen, riss dieser seine Waffe hoch.
Ohne zu zögern schoss Tom.
Da der Mann mit dem Kopf zu ihm lag, hatte er keine andere Chance, als einen tödlichen Kopfschuss zu setzten.
Blut und Hirnmasse spritzte über Ilka, die wie erstarrt über denn nun erschlaffenden Körper stand.
Gino und Marc rissen ihre Waffen hoch und richtete sie auf Tom.
Als sie ihn erkannten, ließen sie diese aber sofort wieder sinken.

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