Als Tom von der Frühschicht kam, begrüßte Leila ihn bereits ganz aufgeregt an der Haustür.
„Tom!"
Rief sie und strahlte ihn an.
Tom nahm die Kleine in den Arm und wirbelte sie einmal um seine Achse.„Hallo meine Süße. Wie war die Schule?"
Fragte er sie und lächelte.
Diese Begrüßung an der Haustür, hatte ihm das Herz gewärmt und die Müdigkeit der Frühschicht direkt wie weggeblasen.„Sam ist wach!"
Flüsterte Leila ihm ins Ohr, als er mit ihr auf den Arm seine Schuhe auszog. Er stockte und sah sie an.
„Was?"
Fragte er verblüfft.
Seit mehr als vier Wochen warteten sie schon auf diese erlösende Nachricht.„Hallo Schatz. Hat Leila es dir schon erzählt?"
Fragte Amelie, die in der Küchentür stand und ihn anlächelte.
"Stimmt das?"
Antwortete Tom und ging auf sie zu.
Amelie nickte und gab ihm einen Begrüßungskuss.„Oli hat versucht sie zu untersuchen.
Es scheint als würde es motorisch gut aussehen, sprechen konnte sie allerdings nicht.
Das kann aber mit der langen Zeit der Intubation zusammenhängen und sich bald wieder regenerieren.
Sam wurde ziemlich panisch, daher hat Oli die Untersuchung bald abgebrochen.
Sie ist dann wieder eingeschlafen.
Jetzt sollen noch neue CT-Bilder gemacht werden."Tom nickte, er wurde ganz aufgeregt am liebsten würde er direkt in die Klinik fahren und nach Sam schauen. Amelie lege ihre Hand auf seine Schulter.
„Ich habe gerade Essen gekocht, lass uns in Ruhe zusammen essen und dann fährst du ins Krankenhaus.
Dann ist sie bestimmt auch wieder wach."Tom nickte und ließ Leila wieder auf den Boden.
„Na dann, erstmal Hände waschen."
Meinte er zu dem Mädchen und gemeinsam gingen sie ins Badezimmer um sich die Hände zum Essen zu waschen.
Amelie hatte Nudel und Gulasch gekocht und die drei genossen das leckere Essen zusammen.„So, ich fahr jetzt zu Sam. Hast du schon deine Hausaufgaben fertig?"
Fragte Tom Leila. Die nickte.
„Ich geh jetzt mit Malina spielen."
Erklärte sie Tom.
Malina wohnte nur drei Häuser weiter und ging mit Leila zusammen in die erste Klasse. Die beiden Mädchen hatten sich vor einer Woche kennengelernt, noch bevor die Schule begann und waren seither beste Freunde.
Tom und Amelie hatten sich wirklich sehr darüber gefreut, da die Freundschaft der Mädchen Leila von ihrer Sorge um Sam ablenkte.
Tom drückte Leila noch einmal und gab Amelie einen Kuss, bevor er sich auf den Weg ins Krankenhaus machte.Auf der Intensivstation kam Oli ihm im Flur entgegengerannt.
„Hi Tom."
Rief er nur kurz und verschwand dann in ein Zimmer.
Kurz war Toms Herz stehen geblieben, aber Oli war in ein anderes Zimmer gegangen und nicht ins Sams.
Er beruhigt sich und atmete einmal tief durch, dann ging er zu Sams Zimmer und klopfte.
Vorsichtig öffnete er die Tür.
Mit großen und ängstigen Augen sah Sam ihn an. Tom blieb in der offenen Tür stehen und sah sie sprachlos an.
Tränen drängten sich in seine Augen.
Tränen der Erleichterung.„T..m?"
Flüsterte Sam beinah unverständlich und musste dann husten.
Schnell betrat Tom das Zimmer und schloss die Tür, dann ging er zu ihr ans Bett und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.
Er nahm ihre gesunde Hand in seine und lächelte sie an.
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Scherbenmeer
FanfictionDer Tod seines besten Freundes lässt Tom Mayers Welt zerbrechen. Von Trauer und Schuldgefühlen getrieben flüchtet er von Düsseldorf nach Köln und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach wegstre...