Schwer atmend blieb Sam liegen und wartete ängstlich darauf, dass der Mann sie erreichen würde.
Doch sie hörte nur ein lautes Poltern in ihrer Nähe und dann nichts mehr.
Stille und Dunkelheit empfing sie.
Nur ihr lautes Keuchen und das Rauschen ihres eigenen Blutes im Ohr vernahm sie noch.
Tränen liefen ihr über das Gesicht.
Ihr Rücken brannte und der betäubende Schmerz schien gar nicht nach lassen zu wollen.
Plötzlich war ein anderes Geräusch zu hören und Sam hielt erschrocken den Atem an.
Doch dann erkannte sie, dass es Amelie war die durch den Knebel versuchte sich bemerkbar zu machen.
Vorsichtig richtete Sam sich auf.
Wieder schossen Schmerzen durch ihren Rücken. Sie tastete sich nach vorne und schreckte zurück, als sie mir der Hand in eine Scherbe der Lampe fasste.
Schmerzerfüllt jaulte sie auf.
Sie spürte wie Blut ihre Hand entlanglief.
Vorsichtig tastete sie sich weiter voran und fand eine weitere Scherbe.
Diese nahm sie in die verletzte Hand und kroch weiter. Auch wenn sie sich weitere Scherben in die Knie stieß, krabbelte sie langsam weiter.
Plötzlich stieß sie auf etwas weiches.
Vorsichtig tastete sie und erkannte das es der fremde Mann sein musste, der reglos auf den Boden zu liegen schien.
Verängstigt zuckte sie zurück.
Still blieb sie einige Minuten hocken und wartete.Doch der Mann schien sich nicht zu rühren.
Sam zog die Nase hoch die aufgrund der Tränen die ihr über die Wange liefen tropfte.
Dann nahm sie allen Mut zusammen und krabbelte an dem Mann vorbei in die Richtung in der sie Amelie vermutete.
Tatsächlich brauchte sie nicht lange bis sie ein Bein spürte.
Erschrocken machte Amelie ein durch den Knebel gedämpftes Geräusch und versuchte nach Sam zu treten."Ich bin es nur."
Flüsterte Sam mit brüchiger Stimme.
Sofort hörte Amelie auf sich gegen sie zu wehren und versuchte trotz des Knebels zu reden.
Doch es kamen nur gedämpfte Geräusche heraus die Sam nicht verstand.
Sie taste sich an Amelies Körper nach oben zu ihren Händen, die am Rücken der Frau zusammengebunden waren.
Mit der Scherbe in ihrer rechten Hand versuchte Sam vorsichtig die Fesseln zu zerschneiden.
Den festen Knoten hätte sie mit ihren zitternden Händen niemals aufbekommen, daher versuchte sie es erst gar nicht.
Sie spürte das sie sich mit der Scherbe die Hände weiter zerschnitt, doch das hinderte sie nicht daran weiter zu schneiden.
Amelie blieb reglos liegen und wartete geduldig das Sam die Fesseln an ihrer Hand endlich lösen konnte.
Ab und an hörten sie den fremden Mann leise stöhnen, was Sam nur noch mehr zur Eile antrieb.Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich die Fesseln und Amelie konnte ihre Hände endlich wieder bewegen.
Stöhnend richtete sie sich auf und entfernte den Knebel aus ihrem Mund.
Ihr Hände waren taub durch das abgeklemmte Blut, trotzdem versuchte sie eilig die Fesseln an ihren Füßen zu lösen.
Sam saß zitternd da und versuchte in der absoluten Dunkelheit etwas zu erkennen.
Sie merkte das Amelie sich bewegte.
Die Angst vor dem Mann, der immer mehr Geräusche von sich gab lähmte sie.
Plötzlich fasst eine Hand nach ihr.
Erschrocken versuchte sie die Hand wegzuschlagen, bis sie merkte das es nur Amelie war.
Die half ihr auf die Beine und zog sie dann mit sich.
Vorsichtig tasteten die beiden Frauen an der Wand entlang bis zur Stahltür."Was ... wo seid ihr?"
Donnerte hinter ihnen die Stimme des Mannes. Gemeinsam schafften Amelie und Sam es die Stahltür zu öffnen und Sam schlüpfte hinter Amelie aus dem Raum.
Hinter ihnen schloss Amelie die Tür wieder und Sam tastete nach den Riegeln die sie schnell einer nach den anderen vorschob.
Da donnerte etwas von der anderen Seite gegen die Tür.
Erschrocken wich Sam zurück und stieß gegen die Wand gegenüber der Tür.
Gedämpft waren die wütenden Schreie des Mannes im Inneren des Raumes zu hören.
Doch die Stahltür rührte sich keinen Millimeter.
Einige Minuten dauerte der Krach an der Tür an. Dann schienen dem Mann die Kräfte verlassen zu haben und es wurde ruhig.
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Scherbenmeer
FanfictionDer Tod seines besten Freundes lässt Tom Mayers Welt zerbrechen. Von Trauer und Schuldgefühlen getrieben flüchtet er von Düsseldorf nach Köln und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach wegstre...