Plötzlich setzte sich der schwarze Labrador neben einen großen Busch auf den Boden und fing an zu jaulen.
Die Hundeführerin winkte den Polizisten zu."Hier scheint etwas zu sein."
Rief sie.
Kommissare Naseband, Kommissarin Rietz und Tom waren als erstes zur Stelle. Tom sah sich auf den Boden um. Es waren zwei Paar Fußabdrücke zu sehen. Das eine waren große Stiefelabdrücke die dem Verdächtigen Aron Mischgel zugeordnet werden konnten und das andere waren recht kleine nackte Fußabdrücke die ganz sicher Samantha gehörten.
Sie war also hier gewesen. Aufgeregt sah Tom sich weiter um. Die Fußabdrücke führten zu dem großen Busch, vor dem der schwarze Labrador saß und schienen dort zu verschwinden."Hinter dem Busch ist etwas."
Stellte Tom fest und nickte Kommissar Naseband zu, der rechts von ihm stand. Vorsichtig schob der Kommissar die Äste des Busches zur Seite. Dahinter entdeckten sie eine Treppe die nach unten führte.
"Okay ihr bleibt hier oben."
Wies Kommissarin Rietz die Kollegen vom Rettungsdienst an, die soeben ebenfalls bei Ihnen angekommen waren.
Kommissar Naseband ging als erstes die Treppe herunter. Er hatte seine Waffe und eine Taschenlampe gezogen. Beides hielt er vor sich während er Schritt für Schritt die Treppe herunter ging. Tom folgte ihm und auch die Kommissarin ging ein Stück die Treppe herunter. Am Ende der Treppe war eine schwere Stahltür. Der Kommissar steckte seine Waffe weg und versuchte die Tür zu öffnen. Mit einem laut scharrenden Geräusch öffnete sich die Tür. Ein langer schmaler Gang befand sich hinter der Tür. Der Kommissar zog seine Waffe und ging voran den Gang entlang.
Bald kamen sie zu einer weiteren massiven Stahltür. Wieder steckte der ältere Kommissar seine Waffe weg und versuchte auch die zweite Tür zu öffnen.
Doch diese schien verschlossen zu sein und rührte sich keinen Millimeter.
Nun steckte auch Tom seine Waffe weg und kramte sein Dietrichset aus der Innentasche seiner Uniform."Darf ich mal."
Bat er den Kommissar. Der schaute ihn kurz an, sah das Werkzeug und machte ihm direkt Platz.
So leise wie möglich öffnete Tom mit dem Dietrich das Schloss der schweren Tür. Er steckte das Werkzeug weg und schob die massive Stahltür auf.
Mit einem lauten Quietschen öffnete er die Tür. Er zog Waffe und Taschenlampe aus dem Gürtel und ging ohne zu zögern voran. Hinter der Stahltür war ein langer schmaler Gang, der komplett im Dunklen da lag. Nur das Licht der Taschenlampe durchschnitt die Finsternis. Vorsichtig schritt Tom durch den Gang. Dicht hinter ihm folgten die beiden Kommissare vom K11.
Linker Hand fanden sie bald ein weitere Stahltür, die durch zwei große Riegel versperrt war. Gerade wollte Tom seine Waffe zurück in den Holster stecken um die Riegel an der Tür zu öffnen, doch ein Husten war aus der Dunkelheit des Ganges zu hören. Tom leuchtete mit seiner Taschenlampe nach vorne in die Richtung des Geräusches. Dort war eine weitere Tür zu erkennen die offen stand.
Tom sah sich kurz zu den beiden Kommissaren um und nickte in Richtung der offenen Tür.
Kommissar Naseband gab ihm ein kurzes Zeichen und Tom ging langsam auf die offene Tür zu.
______________________________Zitternd saß Sam auf der Matratze und sah zur Tür. Die Strahlen einer Taschenlampe war im Gang vor der Tür zu sehen. Er musste da sein. Nun wollte Jakowaski sie holen.
Zitternd hielt Sam die Waffe vor sich. Mit der anderen Hand versuchte sie Amelie zu wecken, in dem sie ihr Bein schüttelte. Doch die stöhnte nur leise im Schlaf.
Der Lichtschein im Gang wurde heller, Jakowaski kam langsam näher.
Sam traute sich kaum zu atmen, während sie nun mit beiden Händen mit der Waffe in Richtung Tür zielte. Sie musste Amelie und sich beschützen.
Die Sekunden schienen nur langsam zu verstreichen und die Zeit zog sich. Sam konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören, ihr Herz schlug wild in ihrer Brust.
Da sah Sam einen Männerschuh in der Tür auftauchen. Das Licht der Taschenlampe zuckte durch den Raum und Sam drückte ab.
Laut tönte der Schuss durch die Dunkelheit und Sam kniff die Augen zusammen.Amelie schreckte mit einem leisen Schrei aus dem Schlaf. Sie rappelte sich auf und rutschte zu Sam herüber, um dem zitternden Mädchen die Waffe aus der Hand zu nehmen. Sie brauchte einige Sekunden um sich im Halbdunkeln zu orientieren. Eine Taschenlampe lag in der Tür auf dem Boden. Es schien mindestens zwei Personen im Gang zu stehen, die sich leise flüsternd unterhielten.
Amelie zielte mit der Waffe in Richtung Tür. Ihr war schwindlig und sie schaffte es kaum die Pistole gerade zu halten. Das Metall schien unendlich schwer in ihren Händen zu liegen.
Samantha saß schnell atmend und zitternd neben ihr auf der Matratze. Leise warteten die beiden mit rasenden Herzen auf das was als nächstes passieren würde. Amelie war kalt, doch gleichzeitig lief ihr der Schweiß in Strömen über das Gesicht, als wäre sie gerade eine lange Strecke gerannt. Sie musste husten und konnte sich nur schwer darauf konzentrieren weiterhin den Eingang zu dem Raum zu bewachen, in denen sie beide saßen.
Sie musste durchhalten sonst würde Jakowaski sie vermutlich in den nächsten Minuten erschießen oder überwältigen.
Samantha die zitternd neben ihr saß schluchzte leise und Tränen liefen ihr über das Gesicht. Man sah ihr die Panik förmlich an, die sie immer schneller atmen ließ.
Gerne hätte Amelie sich um das Mädchen gekümmert, doch es kostete sie schon alles an Kraft die Waffe weiter auf die Tür zu richten."Ganz ruhig. Alles wird gut."
Flüsterte Amelie leise zu Sam herüber. Doch das Mädchen reagiert kaum auf sie und atmete zunehmend schneller. Amelie wusste das sie vermutlich bald ohnmächtig werden würde falls sie weiter hyperventilierte.
Verzweiflung machte sich in Amelies Kopf breit. Trotz der Schusswaffe in ihrer Hand fühlte sie sich so unglaublich hilflos. Sie konnte hören das mindestens zwei Personen im Gang standen, vermutlich hatte Jakowaski seinen Helfer schon befreit und dieser würde nun erst recht Schreckliches mit ihnen vorhaben.
Niemals würde sie im Halbdunkeln beide Männer erschießen können. Auch wenn Tom ihr den Umgang mit einer Schusswaffe beigebracht hatte, wirklich viel geübt hatte sie nicht. Alleine schon, weil es sich für sie schrecklich angefühlt hatte eine Waffe überhaupt in der Hand zu halten. Als Krankenschwester war es ihre Lebensaufgabe Menschen zu helfen, zu pflegen und ihnen ihre Schmerzen zu nehmen. Da war eine Schusswaffe deren einziger Sinn doch das Verletzten und Töten war, ganz sicher nichts für sie. Doch nun wünschte sie sich sie hätte Toms Trainingsstunden mit mehr Begeisterung gefolgt und könnte nun besser schießen. Sie war sich nicht einmal sicher ob sie überhaupt treffen würde.
Tränen der Verzweiflung liefen ihr über das Gesicht. Da dies nur ihre Sicht weiter behinderte wischte sie die Tränen schnell weg. Während Sam noch immer mit einem Panikanfall kämpfte, wartete Amelie auf den Angriff der Männer die im Gang standen. Worauf warteten sie nur? Hatte Sams erster Schuss vielleicht schon einen der beiden getroffen? Zögerten die beiden Männer vielleicht deshalb so lange in den Raum zu stürmen, um über die herzufallen?
DU LIEST GERADE
Scherbenmeer
FanfictionDer Tod seines besten Freundes lässt Tom Mayers Welt zerbrechen. Von Trauer und Schuldgefühlen getrieben flüchtet er von Düsseldorf nach Köln und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach wegstre...