Das Klirren von umfallenden Flaschen weckte Sam einige Stunden später.
Durch die dreckigen Vorhänge schien die Sonne in das kleine Zimmer.
Eilig stand sie auf und zog sich ihre Sachen wieder an.
Auch Leila war von dem Krach geweckt worden und sah Sam ängstlich an.„Guten Morgen."
Flüsterte Sam und lächelte sie beruhigend an. Dann versteckte sie ihre Sachen im kleinen Schrank in der Ecke und ging dahinter in Deckung.
Erneut fielen im Flur einige Flaschen um und ein lautes Fluchen war zu hören.
Die Tür zum Kinderzimmer wurde aufgerissen. Leila versteckte sich unter der Bettdecke und rührte sich nicht.
Mit einem irren Blick sah die Mutter der beiden Mädchen sich im Zimmer um, konnte aber anscheinend nicht das entdecken wonach sie suchte.
Sie verließ das Zimmer wieder und ließ die Tür zuschlagen.
Bei dem Geräusch zuckte Leila unter der Bettdecke zusammen.Einige Minuten später schlug die Wohnungstür zu und Sam atmete erleichtert auf.
Sie krabbelte hinter dem Schrank hervor und ging zu Leila, die noch immer unter ihrer Bettdecke verharrte.„Komm, du musst jetzt mal duschen. Ich wasch derweil die Wäsche."
Meinte sie zu der Kleinen und schaute unter die Decke. Ängstlich sah Leila sie an.
„Sie ist weg. Bestimmt ist der Alkohol leer und sie schaut jetzt das sie neuen bekommt."
Sam reichte der Kleinen eine Hand, die sie ohne Zögern ergriff und unter der Bettdecke hervorkrabbelte.
Sam brachte das Mädchen ins Badezimmer, das wie der Rest der Wohnung in einem katastrophalen Zustand war.
Angewidert sah sie sich in der nach Dreck starrenden Dusche um.„Warte hier."
Meinte sie zu Leila und ging in die Küche. Unter der Spüle fand sie einen beinahe neuen Schwamm, denn sie mit in die Dusche nahm. Sie zog sich ihre Sachen aus und begann die Dusche soweit wie möglich sauber zu schrubben.
Nach einigen Minuten konnte man langsam wieder das Emaile der Duschwanne erkennen und zufrieden richtete Sam sich auf.
Sie sah sich nach Seife um diesmal hatte sie Glück, in der einen Ecke lag noch eine volle Flasche Duschgel, etwas das man selten bei ihrer Mutter fand.
Schnell wusch sie sich selber und winkte dann Leila unter die Dusche.In der Ecke des Badezimmers lag ein großer Haufen Handtücher, aus diesem suchte sie zwei der am wenigsten nach Dreck starrenden heraus und trocknete sich mit einem ab.
Das andere hängte sie Leila über die Duschwand.Anschließend lief sie in Leilas Zimmer, vorsichtig darauf bedacht wo sie hintrat da der Boden neben Müll und Dreck auch mit einige Scherben bedeckt war.
Aus ihrem Rucksack suchte sie sich neue Klamotten zusammen und zog sich damit an. Kurz suchte sie den Wäschekorb, wie erwartet stand er im Wohnzimmer und war mit leeren Schnapsflaschen vollgestellt.
Seufzend nahm sie den vollen Korb und begab sich damit zum Aufzug.Der Glascontainer war gerade einmal zwei Häuser weiter und trotzdem schaffte ihre Mutter es nie, die leeren Flaschen wegzubringen.
Wie auch wenn sie meistens nicht einmal mehr geradeaus gehen konnte, weil sie so voll war. Sam brachte die leeren Flaschen zum Altglas-Container und begab sich dann zurück zur Wohnung.Leila war bereits fertig geduscht und hatte ihre dreckige Wäsche brav zusammengesucht.
Als Sam wieder in die Wohnung kam strahlte sie ihre große Schwester an und deutete auf den Stapel Wäsche.„Hab schon alles gesammelt."
„Perfekt."
Lobte Sam sie und lächelte zurück. Sam griff sich den Zweitschlüssel von Leila und zusammen machten sie sich auf den Weg in den Keller.
Hier standen die Waschmaschinen der anderen Mietparteien, die Sam meistens einfach mitbenutzte.
Sie war sich gar nicht so sicher das ihre Mutter jemals eine eigene Waschmaschine besessen hatte, geschweige denn konnte sie sich erinnern, dass sie diese jemals benutzt hatte.
Sie wählte eine der Waschmaschine aus und stopfte diese mit Leilas und ihrer Kleidung voll. Anschließend suche sie sich ein Waschmittel aus, das jemand hatte stehen lassen und startete die Maschine.
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Scherbenmeer
FanfictionDer Tod seines besten Freundes lässt Tom Mayers Welt zerbrechen. Von Trauer und Schuldgefühlen getrieben flüchtet er von Düsseldorf nach Köln und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach wegstre...