Kapitel 34

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Kapitel 34: Die Lügen mit denen alles Begann

Krankenhaus Washington DC

,,Wo ist sie? Wo ist sie?!" Schrie Tony aufgebracht durch die Flure des Krankenhauses. Dass die anderen Patienten und Pflegekräfte ihn entsetzt ansahen, schien ihm dabei egal zu sein. Zwei Ärzte versuchten ihn zurück zu halten, jedoch gelang ihnen dies kaum. ,,Sir bitte beruhigen Sie sich." Gab die eine Ärztin bemüht ruhig von sich, während sie fast schon vor Tony herum sprang, um ihn den Weg zu versperren. Tony jedoch ließ sich nicht beruhigen, denn im Gegensatz zu den Ärzten wusste er etwas, was für Sky überlebens wichtig war. ,,Sie verstehen mich nicht. Sie wird sterben!" Schrie Tony und baute sich fast schon vor den Ärzten auf. ,,Sir unsere Mitarbeiter sind..." weiter kam der junge Mann jedoch nicht, als Tony hinter ihnen Rettungskräfte sah, mit zwei verletzten Personen auf jeweils einer Trage. Und als er schließlich auch Natascha um die Ecke laufen sah, war er nicht mehr zu stoppen. Er zwängte sie an den Beiden vorbei und rannte auf sie zu. ,,Warten Sie!" Rief er ihnen entgegen, jedoch schien keiner auch nur daran zu denken anzuhalten. Keiner bis auf Natascha, welche Tonys Stimme erkannte. Sie drehte sich zu ihm um. ,,Tony. Du wurdest bereits informiert?" Fragte die Agentin verblüfft. Jedoch reagierte Stark nicht darauf und rannte weiter. ,,Stopp!" Rief er, wobei einer der Rettungskräfte sich noch im Rennen zu ihm umdrehte. ,,Sie können nicht mitkommen. Warten Sie hier." Erklärte er etwas zornig. Stark bemerkte, dass niemand ihm zuhören würde weshalb er stehen blieb. ,,Nehmen Sie Ihr die Kette ab! Es wird sie umbringen!" Schrie Stark erneut. Und als er bemerkte, dass niemand darauf einging, lief er schnell zu Sky und riss ihr die Kette vom Hals. Dabei sah er wie grauenvoll sie aussah. Als würde man sie gleich beerdigen wollen. ,,Jetzt reicht es! Was bilden Sie sich eigentlich ein?! Iron Man hin oder her, wir versuchen hier gerade Leben zu retten. Und jetzt verschwinden Sie, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe!" Schrie einer der Männer, bevor sie in ein Zimmer hinein gingen. Tony hingegen blieb geschockt zurück. Er sah zu wie Rogers und seine Tochter darin verschwanden. Danach schien alles um ihn herum langsam zu verstummen, was jedoch im nächsten Moment schlagartig wechselte. Es war als würde er jedes noch so leise Geräusch laut und deutlich wahrnehmen. Das Ticken der Uhr der Pflegekraft, der herunterfallende Stift eines Kindes und den leisen Klang des Luftzuges, welcher durch die Fenster drang. Ein beengendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit und seine Atmung wurde ungleichhmäßiger und schneller. ,,Ist alles okey?" Fragte Romanoff, welche im nächsten Moment ihre Hand auf seine Schulter legte. Daraufhin jedoch zuckte Tony zusammen. Die Situation wurde ihm zu viel und er stürmte an ihr vorbei.

An der frischen Luft angekommen, wollte er einfach weiter rennen, jedoch lief er dabei fast vor ein Auto. Der Fahrer konnte gerade noch bremsen, schrie jedoch auch gleich verärgert aus dem Fenster. Im nächsten Moment kam auch Natascha aus dem Krankenhaus heraus gelaufen. Sie sah dies, lief auf Stark zu und zog ihn von der Straße. ,,Beruhig dich." Sagte sie, wobei sie ihn gar nicht erst los ließ. Tony hingegen versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, was ihn nach wenigen Sekunden gelang. Er atmete aus und schloss dabei die Augen. ,,Wieder gut?" Fragte die Rothaarige, wobei Stark nickte und die Augen wieder öffnete. ,,Du... du kannst wieder loslassen." Sagte er peinlich berührt und Romanoff ließ wieder von ihm ab. Er fuhr sich mit den Händen kurz übers Gesicht und war nun wieder klar bei Verstand. ,,Komm ich gebe dir einen Kaffee aus." Sagte Romanoff und begleitete ihn erst einmal herein. Sie hatte viele Fragen, jedoch wollte sie nicht noch eine Panikatakke auslösen.

Als beide nun einen Kaffee in der Hand hielten und einen Raum fanden in dem sie ungestört waren, tastete Natascha sich langsam an die Sache heran. ,,Was war gerade los?" Fragte sie ruhig und nippte an ihrem Kaffee. Tony hingegen starrte nur auf den Boden. Er überlegte genau was er sagen sollte. Letzt endlich entschied er sich für die halbe Wahrheit, denn weiter zu lügen würde ihn nichts mehr bringen. ,,Ich... ich bin Schuld, dass ihr so zugerichtet seit." Erklärte er, wobei er nun langsam an Natascha hoch sah. Ihre Wunden waren schon wieder fast verheilt, jedoch ging es ums Prinzip. ,,Zuerst einmal habe ich die Carrier für S.h.i.e.l.d. verbessert, was kein Geheimnis ist..." weiter kam er nicht, als Natascha ihn etwas ungeduldig unterbrach. ,,Was meintest du damit, dass Sky sterben wird? Und warum um alles in der Welt hast du ihr wie ein Verrückter die Kette abgerissen?" Tonys Gesicht wurde immer blasser und sein Herz fing an zu rasen. Er stellte den Kaffee bei Seite und sah zu Boden. ,,Ich wollte sie beschützen..." Fing er an, jedoch reichte dies Romanoff nicht als Antwort. ,,Weiter." Sagte sie bestimmend und wartete ab. Noch einmal holte Tony tief Luft. ,,Ich vertraue Fury nicht. Um es allgemein zu halten, vertraue ich samt S.h.i.e.l.d. nicht. Also habe ich versucht einen Weg zu finden sie davon abzuhalten." Der Philantroph musste schlucken, bevor er in einem sehr flüsternden Ton weiter sprach. ,,Also habe ich das getan was ich für richtig hielt." ,,Und was war deiner Meinung nach das Richtige?" So ungeduldig wie zu diesem Augenblick war Romanoff seit langen nicht mehr. Tony hingegen ließ wieder etwas länger auf eine Antwort warten. Seine Hände begannen nun wieder zu zittern und er musst sich sichtlich zusammenreißen. ,,Tony!" Sagte die Rothaarige nun fordernd, in einem angespannten, jedoch leisen Ton. ,,Ihr Blut weißt Spuren von Vibranium auf. Und Vibranium ist nur durch sich selbst zerstörbar, beziehungsweise lässt es sich dadurch..." weiter kam Stark nicht, als Romanoff ihn erneut unterbrach. ,,Was hast du getan?" Fragte sie entsetzt und starrte ihn nun an. ,,Ihre Kette... ich habe sie aus Vibranium hergestellt, damit ich ihre Kräfte abschwächen kann. Ich wusste, dass es damals auf Asgard funktionierte. Sie erzählte dass Loki ihr die Hände mit einem seltsamen Draht verband, aus welchem sie sich nicht mit Hilfe ihrer Kräfte befreien konnte. Ich hatte gehofft, dass sie durch den Verlust ihrer Kräfte aussteigen würde. Ich dachte, dass Sie... wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht was ich gedacht habe. Ich wollte sie in Sicherheit wissen. " Gab er nun endlich zu, was die Sache für seine Gegenüber jedoch nicht besser machte. Eine Weile herrschte Stille, auch wenn Romanoff sichtlich innerlich kochte, blieb sie ruhig. Ein wenig, wenn auch im geringen Maße, konnte sie ihn verstehen. Und wie so oft in den letzten Monaten stellte sie fest, wie sehr Skylar ihrem Vater doch ähnelte. ,,Du denkst, dass sie bei S.h.i.e.l.d. durch ihre Kräfte aufgenommen wurde?" Fragte Romanoff, wobei sie nun diesmal die eine war, die keine Antwort erhielt. ,,Mag sein, dass ihre Kräfte einen durchaus großen Vorteil haben. Aber es ist sie. Ihr Wille. Ihre guten Gedanken. Ihr Kräfte machen sie nicht aus. Du hast sie doch in New York gesehen, wie sie auch ohne ihre Kräfte gekämpft hat. Wenn ich ihr richtig zugehört habe... hat sie das nicht schon ihr ganzes Leben lang?" Bei den letzten Worten, die Natascha sprach, ging Stark einiges durch den Kopf. Denn sie hatte Recht. Sky musste schon als kleines Mädchen lernen auf sich selbst acht zu geben. Und das in einer Welt, in die sie nicht hinein gehörte. ,,Ich habe nie daran gezweifelt, dass sie auch ohne ihre Kräfte zurecht kommen würde.'' erklärte Stark daraufhin. ,,Und warum hast du es dann getan?'' Auf diese Frage hin konnte man Tonys Reue immer deutlicher erkennen. Es stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben, dass er alles rückgängig machen würde, wenn er dies nur könnte. Aber dies war nun einmal nicht möglich. ,,Ich kann sie nicht verlieren... nicht noch einmal.'' diese Antwort traf Natascha zu tiefst. Immer mehr konnte sie seine Gedanken verstehen, sein Handeln jedoch nicht. Sie suchte nach den richtigen Worten, jedoch fand sie diese nicht, weshalb sie beschloss still zu bleiben. Stark hingegen hätte genug zu sagen gehabt. Dass er versagt hat, seine Tochter in Gefahr gebracht hat, wenn nicht sogar ihr Todesurteil sein könnte. Und wofür? Um Sky nicht zu verlieren, was er früher oder später sowieso würde, wenn er nicht schleunigst etwas ändern würde.

Infinity ~ Das Geheimnis der Hüterin // Avengers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt