Infinity ~ Das Geheimnis der Hüterin // Avengers Fanfiction

Kapitel 10

Kapitel 10: Wir müssen reden

Während Sky schnellen Schrittes durch die Gänge der Basis lief, spielten sich in ihrem Kopf schon hunderte Szenarien ab, wie die folgende Konversation mit ihrem Vater verlaufen könnte. Von einem schlichten ,,nicht jetzt" bishin zu einer aufrichtigen Erklärung war alles dabei. Und so sehr hoffte sie auf letzteres.
Gern hätte sie noch an passenden Antworten für jede dieser Situtationen gearbeitet, jedoch blieb dafür keine Zeit mehr. Denn sie sah ihn schon, wie er Clint und Natscha etwas zu trinken anbot. Und Doktor Cho, wie sie Clints Vitalwerte überprüfte.
Jeden Schritt, den sie näher an ihn heran trat ließ sie unruhiger werden, ihre Knie mehr zittern. Und als sie nur noch wenige Meter und eine Glastür trennten, erinnerte sie sich an ihre Vergangenheit zurück. Wie sie vor dem Thronsaal stand, Odin in jedem Augenblick die entscheidende Frage stellen würde. Nur um es am Ende doch nicht übers Herzs bringen zu können.
Und schon fühlte sie sich wieder wie das kleine Mädchen das so sehr auf Antworten ihrer Fragen hoffte. Jedoch mit dem Unterschied, dass sie nun kein kleines Mädchen mehr war und sie nicht mehr weglaufen würde.
Behutsam öffnete sie die Tür und schloss diese genauso leise wieder. Niemand hörte sie, jedoch war Clint der erste, welcher sie bemerkte. Ein sanftes Lächeln und ein ,,Hey" brachte er über die Lippen, was Sky erwiederte. Sie nickte Natascha und Tony zu, während sie zu dem Bogenschützen hinüber lief. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Schulter. ,,Wie geht es dir?" Fragte sie besorgt, jedoch spielte Barton es schon herunter. ,,Ich bin der Alte, nur mit 'nem neuen Ersatzteil." Barton lachte und auch Natscha fand dies recht amüsant. ,,Und was wenn ich?" Provokant hielt Sky ihre Hand wenige Zentimeter über Clints versorgte Wunde und deute an, als würde sie jeden Moment drauf drücken. Jedoch gab Clint nach. ,,Okey, vielleicht noch nicht ganz der Alte." Gab er zu. Triupfierenden lächelte Sky, welche nun an Natscha hinüber zu Tony laufen wollte, als Romanoff sie kurz am Handgelenk festhielt. ,,Nimm dir die Auszeit, die du benötigst." Flüsterte sie ihr zu, wobei Sky nickte. ,,Das werde ich. Noch heute, ich verspreche es." Versicherte die junge Frau ihr, wobei Natscha wieder von ihr abließ und sie endlich zu Tony gelangte. ,,Hey." Erwiederte dieser sofort und nahm sie ihn den Arm. Sky erwiederte dies kurz, bevor sie wieder ein Schritt zurück trat. ,,Ist alles in Ordnung?" Frage Stark ernst, wobei Sky mit den Schultern zuckte. ,,Es wird alles in Ordnung sein, wenn du mir Antworten geben kannst." Bei ihren Worten wurde sie leiser, jedoch schienen Natascha und Clint dies schon garnicht mehr zu hören. Sie waren in ein Gespräch vertieft. Etwas verwundert sah Tony seine Tochter an. ,,Ich versteh nicht ganz, aber lass dich doch erstmal von Doktor Cho untersuchen und..." noch bevor er hätte seinen Satz beenden können, unterbrach sie ihn. Sie wollte keine Untersuchung, sie wollte die Wahrheit wissen. ,,Tony wir müssen reden." Dieser Satz ließ dem Braunhaarigen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Wenn sie nun das wissen wollen würde, was er all die Jahre befürchtete? Das von dem er dachte, dass er noch Zeit hätte sich darauf vorbereiten zu können. Auf das worauf er jedoch nie wirklich vorbereitet sein wird.
Er sah seine Tochter einfach nur an, ohne sich zu rühren, noch ohne irgendwelche Reaktionen zu zeigen. Jedoch konnte Sky ihn aus diesen Tran befreien. Sie hob ihre Hand und wedelte ein paar Mal vor seinem Gesicht herum, bis er wieder klar denken konnte. ,,Ist bei dir alles in Ordnung?" Fragte sie nun besorgt, wobei Tony jedoch nur nickte und schnell ein Lächeln aufsetzte. ,,Natürlich, also worüber wolltest du mit mir sprechen?" Fragte er so neutral wie es ihm möglich war. Sky hingegen sah kurz umher. ,,Ich denke, dass das nicht der richtige Ort ist um das zu besprechen." Gab sie zu, was Tony schlucken ließ. ,,So schlimm?" Brachte er es gerade so hervor. ,,Ich hoffe nicht." Gab die junge Frau zu, zog ihn im nächsten Moment schon aus dem Raum und ließ die Anderen verwundert zurück.
Als sie den Gang der Basis entlang liefen herrschte eine unangenehme Stille zwischen beiden. Und erst als beide in Skylars Aufenthaltsraum ankamen und die junge Frau die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging diese Stille vorüber. ,,Setz dich." Bot Sky ihrem Vater an. Tony setzte sich daraufhin sogleich an den am nächsten stehenden Tisch, in der abgetrennten kleinen Küche. Er ließ sich regelrecht in den Stuhl fallen, behielt dabei dennoch eine angespannte Haltung. Seine Tochter hingegen lächelte leicht, bevor sie sich auf den gegenüberliegenden Stuhl setzte und ihre Unterarme auf den Tisch stützte. ,,Ich fühle mich wie bei einem Verhör." Gab Stark belustigt zu, wenn jedoch eher aus Nervosität. Sky lachte daraufhin kurz, wurde jedoch schnell wieder ernst. ,,Genug mit den Albernheiten." Begann sie und rutschte mit ihrem Stuhl etwas näher an den Tisch. Sie überlegte kurz, wie das Gespräch am besten beginnen konnte. Jedoch gab es hierbei wohl kein richtig oder falsch.
,,Es gibt einiges was wir besprechen müssen. Vermutlich mehr als nur einiges. Ich meine..." die junge Frau hielt kurz inne. Es fiel ihr nach all den Jahren schwerer als sie vermutet hatte. Und auch Stark bekam dies mit, wesshalb er sogleich eine seiner Hände auf Skys Unterarm legte. Mit einem Lächeln sah sie zu seiner Hand und fuhrt sanft und auch etwas traurig fort. ,,Ich meine... wie lang bin ich nun schon zurück auf der Erde? Drei Jahre? Bald vier? Und wir haben fast gar nichts untereinander geklärt. Wir haben uns neu kennengelernt und ich bin dankbar dafür..." erklärt Sky, welche dabei ihre Hand auf Tonys legte. ,,... aber wir haben nie darüber gesprochen, was in der Vergangenheit geschah. Ich meine ich weis, was du die letzten Jahre getrieben hast und die weißt, was ich getrieben habe. Aber ich meine unsere Vergangenheit. " Beendete Sky ihre Erklärung, wobei Tony wehmütig lächelte. ,,Sollte man die Vergangenheit nicht genau dort lassen wo sie liegt?" Fragte er sanft nach, jedoch schüttelte Sky sogleich mit dem Kopf. ,,Nicht in unserem Fall. Nicht nachdem was damals passiert ist." Fast schon flehen sah Sky Tony an, welcher nun jedoch den Blickkontakt abbrach. Mit seiner freien Hand strich er sich kurz durch die Haare, bevor nun auch er das Wort ergriff. ,,Hör zu, ich bin nicht stolz auf meine Entscheidungen..." ,,Ich will dir überhaupt keine Vorwürfe machen." Unterbrach Sky ihn sofort, neigte ihren Kopf nach unten und versuchte den Blickkontakt wieder herzustellen. Und es gelang ihr. ,,Ich möchte nur wissen, was damals geschah und warum. Und warum ich so bin wie ich ebend bin. Auf Asgard fand ich keine Antworten. Mein Leben lang hatte ich daran zu arbeiten. Ich möchte es nur verstehen." Bat Sky weiter, wobei Tony rief durchatmen musste. ,,Sky ich kann nich..." wollte Tony gerade beginnen, als er jedoch in die gläsrigen Augen seiner Tochter sah. ,,Bitte." Flehte sie mit leiser Stimme. Und es brach ihm das Herz. Vor diesen Augenblick hatte er sich Jahre lang gefürchtet. Und jetzt wo dieser Moment da war, er seine Tochter vor sich sitzen hatte, vor sich flehen hatte, konnte er dennoch nicht die Wahrheit sagen. ,,Nun gut." Begann Tony, im Wissen, dass er seine Tochter wieder nur ins Dunkle laufen lassen würde. ,,Um eines klar zu stellen... ich habe dich zu deinem Schutz nach Asgard gegeben." Rechtfertigte Stark sich sogleich und dies war sogar nicht gelogen. ,,Aber woher kanntest du Odin?" Fragte Sky nach, worauf Tony sogleich die nächste Lüge parat hatte. ,,Der Tesseract war eine Weile auf Erden und zudem eine Weile in dem Besitz meines Vaters. Da hat sich das Eine mit dem Anderen ergeben." Erklärte Tony, sprach jedoch schnell weiter um abzulenken. ,,Er konnte dir Schutz bieten, Schutz den ich dir nie hätte geben können." ,,Aber du hast mich in eine andere Welt gegeben. Eine Welt von der du nichteinmal wusstest, dass sie außerhalb der Mythen existiert." Schlussfolgerte Sky und zog ihren Arm vorsichtig von Tonys Hand. ,,Und es ist mir alles andere als leicht gefallen. Odin hatte mich gewarnt, dass es schlimm enden würde, wenn ich dich nicht in Sicherheit bringen würde. Aber ich habe es darauf ankommen lassen, dass etwas schlimmeres passiert... dass dir etwas zustößt... ich hatte nach jenem Abend keine Wahl." Auch hier sprach Tony die Wahrheit, was seine Lügen jedoch nicht besser machten, denn Sky glaubte jedes seiner Worte. Die junge Frau nickte nachdenklich. ,,Ich hätte in deiner Situation vermutlich auch nicht gewusst, was ich tun sollte." Gab sie ehrlich zu. ,,Ich wünschte, dass es nicht soweit gekommen wäre. Das wir ein normales Leben hätten führen können. Wir beide." Erklärte Tony, wobei er jedoch nun etwas zu viel sagte, denn bei einem Wort, wurde Sky hellhörig. ,,Warum nur wir beide?" Fragte sie mit einem fragendem Blick im Gesicht und hagte gleich weiter nach. ,,Ich meine wer ist meine Mutter? Lebt sie noch?" Man konnte es Tony ansehen, wie sehr es ihn schmerzte seine Tochter anlügen zu müssen, jedoch brachte er es nicht übers Herz ihr die Wahrheit zu sagen. ,,Weißt du Schätzchen dein alter Herr, war damals nunja... ebend kein alter Herr, sonder das Gegenteil. Ich war in meinen zwanzigern und nunja da war ich wohl nicht so sesshaft mit meiner Partnerinnen Wahl wie ich es heute bin." Erklärte er, woraufhin Sky peinlich berührt die Hand vor's Gesicht hielt und auflachen musste. ,,Okey das reicht mir an Informationen." Gab sie zu, wobei Tony sich geschlagen gab. Er hob lächelnd die Hände in die Luft, bevor er so tat als würde er sich den Mund verschließen und anschließend den Schlüssel wegwerfen. Beide lachten kurzzeitig, bevor Sky noch eine letzte Frage hatte. ,,Nur noch eines..." begann sie und wurde wieder ernst. ,,... War ich schon immer so 'anfällig', wenn Vibranium in meiner Nähe war? Und meine Fähigkeiten..." Während sie sprach ließ sie die lilane Macht um ihre Finger tänzeln. ,,... hatte ich diese schon immer? Ist etwas vorgefallen, oder...?" Fragte sie, wobei sie zum Ende hin abschleifen, da sie zu sehr darauf fokusiert war. Und auch hier hätte Stark die Chance gehabt ihr alles zu sagen, was er wusste, jedoch vergeblich. Mit einem kurzen ,,Tut mir leid." Und einem Kopfschütteln, vertat er auch die letzte Chance seiner Tochter wenigstens einen Funken Wahrheit zu geben.
Die junge Frau hingegen war ein wenig enttäuscht. Sie hatte sich mehr Antworten von ihrem Vater erhofft, wollte ihn jedoch nicht weiter belasten. Sie nickte dankbar. Doch hätte sie in jenem Augenblick gewusst, was er ihr verbarg, hätte sie es nicht dabei beruhen lassen.
Nach diesem Gespräch brach erneut eine kurze Stille ein, jedoch unterbrach Tony diese. Er stand auf, lief zu seiner Tochter hinüber und hielt ihr seine Hände hin. Als sie diese ergriff, zog er sie vorsichtig hoch und umarmte sie. Nur kurz verweilten sie wortlos so, denn Tony hatte noch etwas zu sagen. ,,Ich hatte damals keine andere Wahl, weil ich wusste, daß sich dich nicht beschützen konnte. Und heute bist du eine erwachsene Frau, die sich selber beschützen kann. Und es beruhigt mich ein wenig. Doch was mich noch mehr beruhigt, ist dass ich nun selbst in der Lage bin dich zu beschützen." Nuschelte Tony zu der jungen Frau, welche ihren Kopf noch etwas mehr an ihn drückte. ,,Hätte ich damals das Wissen von heute und die Möglichkeiten meiner Anzüge gehabt, hätte ich dich nie weggeben." Beendete er seinen Satz, wobei Skylar lächeln musste. Sie löste sich von ihm, legte jedoch eine Hand auf seine Schulter. ,,Das weiß ich doch." Erwiederte sie, wobei die Welt für einen Moment in Ordnung zu sein schien. ,,Nunja es ist schon spät geworden." Erklärte Stark, welcher auf die Uhr an der Wnad deutete. Es waren schon einige Stunden vergangen. ,,Es war ein langer Tag und ich denke, dass wir alles etwas Schlaf gebrauchen könnten." Erklärte Tony, wobei Sky ihm zustimmte. ,,Du hast recht, ich sollte wirklich..." dabei deutete sie in Richtung des Bettes, woraufhin Tony nickte. ,,Nun dann. Schlaf gut und bis morgen." Er gab ihr noch einen Kuss auf den Kopf, bevor er in Richtung Tür lief. Sky lächelte ihn nocheinmal entgegen, bevor er die Tür wieder hinter sich schloss.
Zufrieden mit den wenigen Antworten, die sie von ihrem Vater erhielt, machte sich die junge Frau bereit fürs Bett. Doch wenn sie gewusst hätte, dass der Berg an Lügen sich immer weiter häufte, wäre sie sicher weder so gut noch so schnell eingeschlafen, wie es im jetzigen Moment der Fall war.

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Fortsetzung folgt...

Bis dahin einen schönen Tag euch. Und noch eine schöne restliche Weihnachtszeit.🎄
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