Kapitel 21: Was einen Helden ausmacht
Das warme Wasser prasselte angenehm auf Skys Haut. Nachdem sie und Steve das Zimmer betreten haben, hat sie ohne weiteres das Badezimmer betreten, um eine Dusche zu nehmen.
Sie dachte dabei viel nach und vor allem über Tony. Sky hatte ihn nicht einmal die Chance gegeben sich zu rechtfertigen. Jedoch war der bestehende Konflikt mit Stark wohl ihr geringstes Problem. Ultron würde bald mächtiger denn je sein und ihnen stand mit Sicherheit noch ein Kampf gegen die künstliche Intelligenz bevor.
Mit einem tiefen Seufzen zog Sky sich ein weites T-shirt, sowie eine kurze Schlafanzughose von Clint über, bevor sie sich vor den Spiegel stellte. Gar verabscheuend betrachtete sie ihr Gesicht. Es fühlte sich an, als würde sie einer fremden Person ins Gesicht blicken. Und eigentlich war dem auch so.
Die junge Frau atmete kurz durch und öffnete den Zopf in ihren Haaren. Sie kämmte ihre rückenlangen Haare durch, bevor sie Bürste bei Seite legte und endlich beschloss das Badezimmer wieder zu verlassen.
Es war mitlerweile eine halbe Stunde vergangen und Sky war sich sicher, dass Steve sich schon schlafen gelegt hatte. Sie öffnete die Tür leise und sah Steve auf dem großen Bett liegen. Jedoch schlief er nicht. Er sah gedankenverloren aus dem Fenster, bewegte sich dabei kein Stück.
,,Noch munter?" Fragte die junge Frau zaghaft nach, während sie die Tür hinter sich schloss und auf den Blondhaarigen zu lief. Steve hingegen setzte sich sogleich aufrecht auf. Er musterte Sky besorgt, was sie sofort bemerkte. Sie mochte es nicht, wenn er sich um sie sorgte und genau das war gerade ebend der Fall. Sie setzte sich mit Abstand neben ihn auf die Bettkante und bevor er auch nur etwas hätte erwiedern können, fuhr Sky fort.
,,Sieh mich nicht so an." Bittet sie mit einem matten Lächeln auf den Lippen, während sie ihren Kopf leicht zur Seite neigte. Rogers hingegen erwiederte das Lächeln, sah jedoch zu Boden. ,,Du weißt, dass ich nicht anders kann." Gab er zu. Er wusste wovon Sky sprach, jedoch würde er sich wohl immer um sie sorgen.
Auch Sky wandt ihre Blicke von ihm ab und für einen kurzen Moment herrschte Stille. Eine Stille, welche Sky in den letzten Stunden wirklich vermisst hatte.
,,Wie fühlst du dich?" Fragte Steve nach einer Weile und unterbrach somit die Stille zwischen den Beiden. Sky hingegen starrte noch immer Löcher in die Luft. Ihr erster Gedanke war ihm zu sagen, dass es ihr gut ging. So wie sie es immer tat. Jedoch entschied sie sich für die Wahrheit, nach all den Lügen der letzten Tage, Monate, gar Jahre.
,,Leer, gebrochen... ein wenig traurig, zugleich aber auch wütend." Die junge Frau presste kurz ihre Lippen zusammen, bevor sie wieder zu Steve sah. Sie atmete schwer, ihre Haltung war in sich gefallen. ,,Es fühlt sich an, als wäre ich auf der Suche nach einer fürchterlichen Kreatur, welche die Welt in Angst und Schrecken versetzen würde. Nur um feststellen zu müssen, dass ich diese fürchterliche Kreatur bin." Mit diesen Worten beendete Sky ihren Satz, woraufhin Steve sofort Einwand hatte. ,,Du bist kein Monster!" Sagte er fest überzeugt, legte eine Hand auf ihre Schulter. ,,Ich habe Struker kalteblütig ermordet!" Wiedersprach Sky und begann wieder nur auf eine Stelle im Raum zu starren. ,,Ich habe ein Messer genommen, habe ihn erstochen, als wäre es das Normalste auf dieser Welt... obwohl er regelrecht darum gebettelt hat, ihn am Leben zu lassen." Erklärte Sky weiter.
Steve konnte diesen Selbsthass in ihrer Stimme hören, es in ihren Augen sehen. ,,Du erinnerst dich daran?" Hagte Rogers nach, was Sky wieder zu ihn blicken ließ. ,,Ich erinnere mich an alles was ich getan habe. Ich erinnere mich an Jeden, den ich Schaden zugefügt habe. Ich erinnere mich an Strukers Gesicht als ich..." ,,Es reicht!" Unterbrach Rogers Sky, während er sich vor die junge Frau kniete. Er nahm ihre Hände in seine, strich behutsam mit seinen Daumen darüber. ,,Es ist nicht deine Schuld. Du wurdest manipuliert. Du hattest keine Kontrolle über dich selbst." Erklärte Steve einfühlsam, wobei Sky nun auf seine Hände sah, welche ihre noch immer hielten. Ihr Schuldgefühle blieben bestehen, doch je stärker sie sich auf seine Stimme konzentrieren, desto leiser wurden die Stimmen in ihrem Kopf, welche ihr sagten, dass ihre jetzige Lage allein ihr Verdienst sei.
Als Rogers mit seiner kleinen Ansprache fertig war, sah sie wieder zum ihm auf. Ihre Gedanken hatten sich vorerst beruhigt, ihre Bedenken waren für einen kurzen Moment nicht relevant.
Sie rutschte langsam von der Bettkante, ließ sich vorsichtig vor Steve auf die Knien fallen und legte ihre Arme ohne weiteres um ihn. Rogers hingegen schien kurzzeitig überrumpelt, jedoch umarmete er sie im nächsten Augenblick ebenfalls.
Als Sky sich wieder von ihm löste sah sie ihn mir einem nachdenklichen, jedoch liebevollen Blick entgegen. ,,Erklär mir eines Rogers..." begann sie, während Steve sie mit sich wieder auf die Beine zog. ,,... wie schaffst du es das Gute in so viel Schlechtem zu sehen?" Fragte die junge Frau beeindruckt, woraufhin kurz die Augenbrauen zusammenzog, bevor er leicht lächelte. ,,Das ist eigentlich ganz einfach." Begann der Blondhaarige, während er etwas näher auf die junge Frau zukam. Sky schien kurzzeitig verunsichert, jedoch hielt sie still. Sie sah weiterhin zu Steve, welcher nun nur noch wenige Zenimter vor ihr stand. ,,Weil es rein gar nichts schlechtes in dir gibt." Beendete er seine Erklärung und legte somit vorsichtig seine Hände an Skys Rücken, sodass nun auch die letzten Zentimeter zwischen den beiden überbrückt waren. Sky bemerkte, wie er sie ansah, wie er sich ihr näherte. Und auch wenn die junge Frau nicht leugnen konnte, dass es ihr gefiel so nahe bei ihm zu sein, so wich sie seinem Versuch sie zu küssen dennoch aus. Sie legte behutsam ihre Hände an seine Wangen, woraufhin Rogers sofort ein Stückchen auf Abstand ging.
,,Es tut mir leid, ich..." wollte er sich gerade entschuldigen, als Sky ihn jedoch unterbrach. ,,Es ist alles in Ordnung." Versicherte sie ihm, nahm ihre Hände wieder von seinem Geischt und nahm schließlich einer seiner Hände in ihre. Sie atmete kurz durch, bevor sie ihn mit einem traurigen Lächeln entgegen sah. ,,Nach all dem, was ich dir in den letzten Stunden angetan habe... glaub mir, dass willst du nicht." Sagte sie in einer ruhigen Tonlage, woraufhin Steve sanft mir den Augenbrauen runzelte. ,,Schon länger als du dir vorstellen kannst." Gab er zur Antwort, was es der jungen Frau nur noch schwieriger machte. ,,Das meinte ich nicht. Steve, es ist verdammt gefährlich in meiner Nähe zu sein. Vorallem wenn es so nah ist, wenn du verstehst was ich meine." Sprach sie es nun endlich aus, während sie enttäuscht zu Steve sah. Dieser hingegen hatte noch immer ein so liebevolles Lächeln auf den Lippen.
,,Weißt du was gefährlich ist? Gegen Außerirdische zu kämpfen, sich mit Hydra anzulegen. Ja sogar sich einer Gruppe außergewöhnlicher Leute anzuschließen, welche mehr als nur genug Feinde haben." Erklärte Rogers, wobei Sky aufmerksam zuhörte. ,,Glaube mir ich habe schon lange genug Interesse an dir, um mir Gedanken darüber gemacht zu haben ob es sicher für dich wäre in meiner Nähe zu sein. Aber dann ist mir eingefallen, dass du, obwohl du von all den Gefahren wusstest, die von meiner Seite aus gehen, dich dennoch für mich entschieden hast. Wenn auch nur als Teampartner." Während Steve das so aussprach schien er so hoffnungsvoll, was Sky leicht Schmunzeln ließ.
,,Sky wenn du nichts für mich empfindest, dann werde ich das akzeptieren. Dann werde ich nie wieder versuchen dir näher zu kommen, als nötig." Erklärte Steve weiter, jedoch schien er nun deutlich ernster. ,,Aber wenn du mir jetzt sagst, dass dem so ist, dann verspreche ich dir mich für dich zu entscheiden. Für dich, für die Gefahren die es mit sich bringt. Für alles... immer und immer wieder." Steve wahrte auch nach seiner Erklärung noch immer etwas Abstand zu der Braunhaarigen. Diese hingegen war sichtlich gerührt von seinen Worten. Und wohl das erste Mal fühlte sie etwas bei solchen Worten. Weil sie um die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit dieser Worte wusste.
Und dennoch hatte sie eine Sache, welche ihr im Hinterkopf schwirrte. Der Titan, von welchen sie ständig Erscheinungen in der Gegenwart der Infinity-Steine bekam. Und nachdem Ultron ihr die Wahrheit über ihre Vergangenheit erzählte, war Sky sich nicht mehr wirklich sicher, ob ihre Kräfte ein Anzeichen dafür waren, dass sie vielleicht doch nicht von diesem Planten stammt. Und das wollte sie Steve auch gar nicht weiter verheimlichen.
,,Dir ist schon bewusst, dass eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass ich kein Mensch bin?" Hagte die junge Frau vorsichtig nach. Sie musterte Steves Blick genau, um seine Reaktion darauf zu sehen. Dieser hingegen lächelte nur sanft. ,,Bis jetzt hattest du auch kein Problem damit, dass ich ein alter Mann bin. Also sollte ich wohl damit klar kommen." Witzelte er rum, um die Anspannung aus der jetzigen Situation zu nehmen. Und es funktionierte. Sky schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf, bevor sie wieder ernst zu Steve sah. Dieser hingegen tat es ihr gleich, aber dennoch bewahrte er sein mattes Lächeln.
,,Also... was sagst du?" Fragte er vorsichtig nach, mitlerweile auf Skys Hand sehend, welche noch immer seine fest umschlossen hielt. Sky hingegen kniff kurz die Augen zusammen, bevor sie ebenfalls jedoch eher unsicher auf ihre Hände sah. ,,Ich... ich..." begann sie zusammenzustottern, was Steve als Antwort genügte. ,,Schon in Ordung." Gab er verständnisvoll von sich und wollte gerade seine Hand von ihrer nehmen, als nun Sky diejenige war, welche ihm sehr nahe kam.
,,Ich wollte sagen, dass ich mir ganz sicher bin." Hauchte sie und im nächsten Moment hatte sie auch schon Steves Lippen sanft und ganz leicht auf ihren liegen.
Als sie sich wieder von einander lösten, sah der eine verlegener als der Andere zu Boden. Jedoch mit einen Lächeln im Gesicht. Sky atmete tief durch und ließ sich zurück auf das Bett fallen. Steve hingegen sah sogleich zu ihr. ,,Was hast du denn?" Fragte er nach, während er sich neben sie setzte. Sky hingegen lachte stumpf auf, bevor sie sich streckte und schließlich ein Stück zur Seite rutschte. ,,Ich bin verdammt müde." Gab sie zu, woraufhin Steve sie zudeckte und sich schließlich mit großem Abstand neben sie legte. ,,Wir sollten auch langsam schlafen. Morgen wird ein langer Tag, das wette ich." Erklärte Steve noch, als er die Lampe auf dem Nachttisch neben sich ausschaltete. Sky hingegen seufzte, woraufhin Steve das Licht sofort wieder anschlatete. ,,Verzeihung, soll ich das an lassen?" Fragte er verdutzt nach, woraufhin Sky ihn nur müde anlächelte. ,,Nein, das ist es nicht." Erklärte die junge Frau, lehnte sich kurzzeitig über Steve, um das Licht auszuschalten. ,,Was dann?" Fragte der Blondhaarige noch immer verwundert, während er sich wieder zurück legte. Sky hingegen schüttelte lächelnd mit dem Kopf. Sie rutschte ein Stück näher an Steve heran, sodass sie ihren Kopf an seinen Oberarm lehnen konnte. ,,Erst küsst du mich und dann hältst du 'nen Meter Abstand von mir." Die junge Frau gähnte noch einmal, bevor sie die Augen schloss. ,,Ich versteh dich nicht Rogers." Sagte sie noch, um ihn zu ärgern, bevor sie nach und nach einschlief.
Steve hingegen sah lächelnd zu ihr. Er legte einen Arm um sie, zog die Decke noch ein Stückchen über ihre Schultern. Er lehnte seinen Kopf an ihren, bevor auch er endlich einschlief.
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Infinity ~ Das Geheimnis der Hüterin // Avengers Fanfiction
FanficBeschreibung: Es ist schwer sich in eine Welt einzufügen in die man gar nicht rein gehört. Dies hat die 20 jährige Skylar auch fest gestellt. Als kleines Kind aus Midgard nach Asgard mitgenommen. Warum? Das weiß sie nicht, da ihr niemand die ganze W...