Kapitel 41: Nichts ist wie es scheint
,,Wir bekommen das alles wieder hin." hörte Sky ihre eigene Stimme erklingen. Verzweifelt, gar ängstlich schallten diese Worte immer wieder. Die junge Frau hingegen sah nichts außer Dunkelheit. Eine völlig schwarze Umgebung. Kurz kehrte Ruhe ein, jedoch schallte wenige Sekunden später der nächste Satz in einem grässlich laut werdendem Ton immer wieder. ,,Bitte, lass nicht los."
Nun konnte sie langsam doch einige Bilder erkennen, wobei sie diese lieber nicht gesehen hätte. Erneut sah sie Loki am Bifröst hängen, ihn wenige Sekunden später fallen. Sie drehte sich auf den Rücken, als sie sich plötzlich in einem Helicarrier wiederfand. Ruckartig stand sie auf und gerade als sie sich umdrehen wollte, stand Coulson vor ihr. Stirnrunzelnd ging sie wenige Schritte weiter auf ihn zu, als dieser jedoch erstochen wurde, von dem Zepter, welches Loki vor einigen Jahren in New York besaß. Sie schlug die Hände vor ihrem Mund und drehte sich weg, als erneut von einer völlig neuen Umgebung umzingelt war. Ihr Mund nach immer zugehalten. Doch sie hielt ihn nicht selber fest. Sie drehte sich um und sah zu einer Version ihrer selbst. Gefällig grinste diese Version ihr entgegen, bevor sie Sky weiter nach vorne schob, durch den Thronsaal Asgards. Sie lief an Thor vorbei, an Loki und an... Frigga. Sky sah ihren besorgten Blick und wollte etwas sagen, jedoch wurde ihr Mund noch immer festgehalten. Sie sah zu ihrer Version, welche nur mit den Schultern zuckte. ,,Du hast dich damals nicht von ihr verabschiedet, weshalb solltest du es also jetzt dürfen." Gab ihre Version kühl von sich, bevor sie noch "lebt wohl" von sich gab. Die letzten Worte, welche die junge Frau damals für ihre Familie hier auf Asgard übrig hatte. Sky kämpfte gegen diese Version an, jedoch schubste sie diese aus der Halle heraus. Und im nächsten Moment...
...wachte Sky auf und saß gerade im Bett. Hektisch atmete sie ein und aus und sah sich panisch im Raum um. Noch immer war sie auf Asgard und noch immer neben Thor. Die junge Frau sah wieder zu der Wand vor sich und versuchte ihre Atmung wieder in den Griff zu bekommen, was ihr wenige Sekunden später gelang. Völlig am Ende strich sie sich mit einer Hand übers Gesicht, bis hin zu ihren Haaren. Es war nur ein Traum.
Sie beugte sich etwas nach vorne, um zu sehen ob sie ihren Bruder geweckt hatte, jedoch schlief dieser seelenruhig weiter. Es hätte sie auch gewundert, denn noch nie hatte ihn irgendetwas wecken können. Erneut ließ sie ihren Blick von ihm ab. Jetzt, als sie diese Bilder von damals verdrängt hatte, kehrten sie zurück mit noch schlimmeren Erinnerungen.
Wehmütig sah sie zu Boden, als sie sich wenige Sekunden später einen ihrer alten Mäntel schnappte und sich langsam aus dem Raum schlich.Währenddessen lag Loki grübeln auf seinem Bett. Den Blick an die Decke gerichtet und den Kopf auf seinem Arm liegenden. Die Situation im Kerker ging ihn nicht mehr aus den Gedanken. Selbst wenn er sich noch so sehr bemühte, so verfolgte ihn das Bild, wie seine Schwester vor ihm zusammenbrach, auf dem Boden kauernd, völlig verzweifelt. Er versuchte vergeblich diese Gedanken zu verbannen, als er auch schon aus dem Bett stieg und sich einen kleinen Rundgang durchs Schloss erlaubte. Seine Gestalt konnte er behalten, denn um diese Abendstunden waren selbst die Wachen nicht mehr im Dienst. Zumindest seit dem Loki heir das sagen hatte.
Er lief eine Weile durch das Schloss, in Erinnerungen schwelgend, als er doch eine Tür ins Schloss fallen hörte. Schnell begab er sich hinter eine Säule und wartete ab. Schritte näherten sich ihm, bis schließlich jemand an der Säule vorbeitapste und gerade weiter lief. Es war Sky, welche sich gerade aus ihren Gemächern geschlichen hatte.
Für einen kurzen Moment hielt Loki inne. Er wollte ihr die Chance geben, ihr Gewissen zu beruhigen, jedoch konnte er dies nicht ohne ihr gegenüber zu treten. Sie würde niemanden zuhören wollen, der ihr weiß machen würde, dass es nicht ihre Schuld gewesen sei. Was es nun einmal auch nicht war. Doch wenig später kam ihn auch schon der vermeintlich perfekte Plan. Er folgte ihr unauffällig durch das Schloss, tat ihr jeden Schritt gleich, bis sie schließlich durch den geheimen Eingang, welchen sie vorhin schonmal nutze, wieder aus dem Schloss verschwand. Nun musste auch Loki eine andere Gestalt annehmen. Als typischer Asgardianer mit veränderten Geischtszügen sollte er wohl nicht auffallen. Also folgte er ihr weiter, bis sie schließlich vor dem Gewässer, welches sich nicht all zu weit vom Bifröst befand, halt machte.
Die Wasserfälle, welche im unendlichen Nichts des Weltalls verschwinden zu schienen, plätschert leise im Hintergrund und der Wind wehte immer zu ganz angenehm durch das Laub der Bäume. Wahrlich war das Wetter auszuhalten, jedoch nicht mehr sonderlich schön. Als würde es trauen, um die Verluste, welche diese Welt am heutigen Tage erlebte.
Sky kniete sich so ziemlich am Rande vor jenem Gewässer nieder und starrte in die Ferne. Alles war ruhig, alles schien friedlich und für einen kurzen Moment konnte die junge Frau durchatmen.
Ihr Bruder, welcher sich erneut versteckte, beobachtete sie einige Momente. Auch ihm blieb nicht verborgen, dass dies nicht die einzige schlechte Neuigkeit an diesem Tage gewesen sein konnte. Nein. Nur eine Qual, die den heutigen Tag nur noch unerträglicher machte. Kurz überlegte Loki noch, als er auch schon ein Trugbild von sich erscheinen ließ. Er hatte einen Plan.
Langsam ließ er das Ebenbild von sich zu ihr laufen. Und einige wenige Meter hinter ihr blieb er stehen. Sky hingegen hörte ihn weder kommen, noch bemerkte sie, dass jemand hinter ihr stand. Sie sah einfach weiter nach vorn.
,,Schleichst du dich etwas zu solch ungöttlichen Abendstunden aus deinen Gemächern?" Fragte Loki, wobei er bemerkte, wie seine Schwester tief durchatmete. Sie blieb in dem Glauben sich dies eingebildet zu haben und verweilte so noch weitere Momente. ,,Es würde nichts an der Tatsache ändern, wenn du mir weiterhin keine Beachtung schenken würdest." Und auf diesen Satz erwiederte nun auch endlich die Braunhaarige etwas. ,,Wahrlich würde es nichts daran ändern, dass mir meine Fantasie einen durchaus hinterhältigen Streich spielt." Antwortete sie und schien damit wieder zu verstummen. ,,Wenn du dich umdrehen würdest, mich ansehend, könntest du begreifen, dass du nicht wahnsinnig wirst." ,,Vermutlich." Gab die junge Frau knapp von und sah nun hinauf zu den Sternen. Sie schien ein wenig abwesend und vorallem viel zu müde zu sein. ,,Warum riskierst du dann nicht einen Blick?" Fragte Loki, welcher nun langsam ungeduldig wurde." ,,Um einer weiteren Enttäuschung entgegen zu blicken? Um zu realisieren, dass du nicht mehr unter runs weihst? Oder um feststellen zu müssen, dass niemand hinter mir steht und..." Bei ihrem letzten Satz drehte sie sich schließlich genervt um und sah tatsächlich in das Gesicht ihres Bruders. Er lächelte sie matt an nahm seine Arme zur Seite, als würde er ihr verdeutlichen wollen, dass er hier war. Sky hingegen wusste, dass dies kein reales Bild sein konnte. Dies konnte wahrlich nur ein Traum sein. Ohne weiteres von sich zu geben stand sie auf, lief auf ihren Burder zu und blieb wenige Schritte vor ihm stehen. Loki hingehen nahm seine Arme wieder runter und musterte sie. Von nahen sahen ihre Augen nur noch schlimmer aus. Sie waren leicht rötlich verfärbt und glasig. Und ihre verpflegten Wunden machten sich ebenfalls noch auf ihrem Gesicht bemerkbar. ,,Du hattest einen langen Tag, nicht?" Fragte er behutsam, wobei sie nur stumpf auflachte. Dies war Antwort genug. Die junge Frau sah kurz zur Seite und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper. Und mit leiser Stimme antwortete sie: ,,Ich habe fast alles verloren." Ihr Blick erfüllte sich erneut mit Reue und bevor Loki nur etwas hätte erwähnen können, sprach sie weiter. ,,Ich konnte gerade noch alles zurecht biegen, mit der Hilfe meiner Freunde." Sie schmunzelte traurig. ,,Nur um festlegen zu müssen, dass ich am Ende doch so viel verloren habe." Bei letzterem sah sie wieder zu Loki, welcher bedrückt schien. Wie gern würde er nun alles zugeben. Doch er konnte nicht. ,,Wir werden bei dir sein." Erwiederte der Gott, wobei Sky jedoch nur den Kopf schüttelte. ,,Ich habe mich nicht gebührend verabschiedet. Heimdall hat mich sehen lassen und ich habe es nicht darauf geachtet, weil..." ,,Es ist in Ordnung!" Unterbrach er sie bestürzt, wobei Sky wieder nur auflachte. Sie war der festen Überzeugung noch immer in Gedanken verloren zu sein. ,,Schon traurig das mir mein Unterbewusstsein sowetwas im Traum sagt." Erklärte sie, fuhr jedoch schnell fort. ,,Was auch immer. Du und Frigga seit nicht mehr hier und ich kann nichts dran ändern. Und meine einzige Erinnerung wird das hier sein." Bei diesen Worten öffnete Sky ihre und ließ auf ihrer Handfläche kleine Lichtfunken erscheinen. Frigga lehrte es Loki einst und Sky sah stehts bei seinen Versuchen zu. Dass sie dies ebenfalls beherrschte war äußerst ungewöhnlich und dies war der Moment in dem Loki begriff, was Thanos einst hatte sagen wollen. Entsetzt sah er sie an, denn nun wusste er, was sie erwartet und wer sie wirklich war.
,,Na hats dir die Sprache verschlagen?" Fragte Sky provozierend, wobei Loki sich wieder fasste und ihr entgegen lächelte. ,,Du weißt, dass du noch viel mehr könntest?" Fragte er vorsichtig nach, wobei Sky ihn stirnrunzelnd entgegen blickte. ,,Nein ich.. woher soll ich.. ich meine ja ich kann das aber..." Stotterte sie zusammen, bevor sie tief ausatmete. Loki hingegen ließ sein Trugbild ein wenig weiter auf sie zugehen und brachte es erst zum stehen, als sie ihm wieder in die Augen sah. ,,Du kannst mehr als nur das, all das was wir bei Mutter einst sahen..." weiter kam er jedoch nicht, als beide eine Stimme ertönen hörten. Es war Thor, der offensichtlich aufgewacht sein musste und nun seine Schwester suchte. ,,Hör zu du musst nur ein wenig üben und davon überzeugt sein, dass du es schaffen kannst. Vertrau mir." ,,Ich soll meinen Träumen vertrauen?" Fragte Sky stutzig, als Loki hingegen noch ein letztes Mal lächelte. ,,Nichts ist wie es scheint." Mit diesen Worten verschwand er, sodass Thor ihn nicht mehr sah, als er Sky nun endlich fand.
Völlig außer Atem blieb er vor ihr stehen. Seine Schwester hingegen war völlig verwirrt. War dies wirklich nur ein Traum gewesen? Sie wusste es nicht, aber vermutlich würde sich dies gleich klären. ,,Was machst du hier?" Fragte Thor, der sie mit einem besorgten Blick ansah. ,,Ich..." Fing Sky an, als sie jedoch merkte, dass sie sich diese Frage selbst nicht beantworten könnte. Sie wusste nur eines. Nämlich, dass sie so schnell wie möglich von diesem Planten weg musste. ,,Ich verliere meinen Verstand, meine Träume machen mich wahnsinnig und dieser Ort birgt zu viele schlechte Erinnerungen. Ich weiß, dass ich gerade erst wieder gekommen bin, aber..." weiter musste Sky nicht sprechen, als Thor sie auch schon in eine Umarmung gezogen hatte. Für einen kurzen Moment schien sie noch verwirrt, als sie jedoch schließlich wusste, dass er sie verstand und sie gehen lassen würde ohne nachtragen zu sein. Sie erwiederte die Umarmung, welche ihr schon immer geholfen hatte. ,,Du musst dich nicht rechtfertigen für die Entscheidungen die du triffst." Sagte der Blonde, bevor er wieder von ihr abließ. ,,Na komm." Sagte er noch, bevor beide in aller Ruhe ohne viele Worte zum Bifröst liefen. Dort angekommen wusste Heimdall wie auch üblich ihr Begehren und wenige Augenblicke später mussten die Geschwister auch wieder Abschied voneinander nehmen.
Bevor sie jedoch wieder zurückkehrte, sah sie zurück auf den Planeten, der ihr so viele Jahre als Schutzort diente, ja sogar als Zuhause. Und so schwer ihr dies nun auch viel, verließ sie diesen mit einem guten Gewissen.In einer Seitengasse war Skylar's Reise durch den Bifröst beendet. Sie sah sich um und erkannte sofort ihre Straße wieder. Ein letztes Mal lächelte sie gen Himmel, wissend dass Heimdall sie sehen würde, bevor sie beschloss in ihre Wohnung zu gehen. Es schien schon spät, wesshalb sie Steve nicht nur die Türklingel wecken wollte, wesshalb sie beschloss die Metallleiter am Haus hinaufzuklettern und durch die Balkontür zu schlüpfen. Auf dem Balkon angekommen öffnete sie die Tür, bevor sie schließlich die Wohnung betrat. Leise schloss sie die Tür wieder, als sie jedoch wenige Sekunden später gegen Steves Schild trat, welches ungünstig neben dem Sofa stand. Jedoch schien sich nichts zu regen, wesshalb sie beschloss sich ruhig in ihr Zimmer zu begeben. Doch daraus wurde nichts, als sie ein poltern in der Küche vernahm. Schnell griff sie zu Steve Schild und hielt dies vor sich. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie ging langsam auf die Küche zu, als sie ein erneutes poltern vernahm und nun auch die fluchende Stimme ihres Mitbewohners. Ein lautes ,,Verdammt" vernahm sie noch, als sie nicht gerade mit bedacht in die Küche stürmte.
Das einzige was sie jedoch darin vorfand, war ein völlig verwirrter Steve und eine Küche in seltsamer Verfassung. Langsam nahm die junge Frau den Schild wieder herunter, bevor sie auch schon ratlos zu Rogers sah, welcher seine Hand auf seinen Nacken legte. ,,Du bist schon wieder zurück?" Fragte er um von der Situation abzulenken, jedoch beachtete Sky dies vorerst nicht. Sie sah zu dem gedeckten Tisch, den Kerzen darauf und zu den Blumen, welche in einer Vase daneben stand. Ihr Blick blieb zunächst am Herd hängen, als sie auch schon glaubte zu verstehen. Sie wusste jedoch nicht wirklich was sie dazu sagen sollte. ,,Du hast gekocht." Sagte sie das, was offensichtlich war. ,,Und du hast meinen Schild." Gab er von sich, wobei Sky ihn zur Seite stellte. ,,Eigentlich ist dieser von meinem Großvater." ,,Und eigentlich steht er dir auch ganz gut" bei diesem Satz von Steve musste Sky anfangen zu lachen, was auch Rogers ihr gleich tat. Als sie sich wieder beruhigt hatten, ging Sky ein paar Schritte zurück. ,,Ihr werdet nichts von mir hören, aber wenn ihr lieber ungestört sein wollt, kann ich auch.." Sky unterbrach sich, als sie Steves verwirrten Blick vernahm. ,,Verzeihung, aber wovon sprichst du?" Fragte er verwundert nach. ,,Sharon wird doch sicherlich gleich vorbeikommen." Erklärte sie, wobei Steve lachen musste. Er ging auf sie zu, legte seine Hände auf ihre Schulter und schob sie Richtung Tisch. ,,Eigentlich hast du dich so lange davor gedrückt mit mir etwas essen zu gehen, dass ich mir gedacht habe, dass wenn du schon nicht mit mir gehst, wir es vielleicht zuhause nachholen könnten?" Bei diesen Worten musste Sky anfangen zu lächeln. Sie drehte die Kopf zur Seite, bevor sie wieder zu ihm sah. ,,Du gibst wohl nie auf?" Fragte sie lachen, wobei Rogers wieder ernst wurde. ,,Du musst ni..." ,,Das war ein Witz. Es würde mich freuen." Gabe die junge Frau von sich und beide fingen an das restliche Essen zu kochen, zu reden, zu lachen.
Und für eine Weile konnten sie verdrängen, was ihnen in den letzten Stunden wiederfahren ist. All den Verrat, den Kummer und vielleicht sogar alles grauenvolle, was sie noch erwarten könnte.Und ein weiterer Teil hat sein, wenn auch etwas träges Ende erreicht.🌿
Im folgenden Teil wird einiges von Sky's Vergangenheit aufgeklärt und so auch eventuelle Fragen, die sie in Laufe der bisher 91 Kapitel angehäuft haben.🌿
Es freut mich natürlich, dass noch so viele diese Geschichte lesen und ab und zu auch Feedback geben.🌿
Vielleicht bis demnächst.🌿
Habt einen schönen Tag.🌿
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Infinity ~ Das Geheimnis der Hüterin // Avengers Fanfiction
FanfictionBeschreibung: Es ist schwer sich in eine Welt einzufügen in die man gar nicht rein gehört. Dies hat die 20 jährige Skylar auch fest gestellt. Als kleines Kind aus Midgard nach Asgard mitgenommen. Warum? Das weiß sie nicht, da ihr niemand die ganze W...