Kapitel 2

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Kapitel 2: Der Anfang eines bedeutenden Tages


Skylar's Perspektive

Noch total aufgelöst von diesem merkwürdigen Traum, sah ich erschrocken in Lokis schöne grünen Augen. Obwohl ich diesen Traum schon so oft hatte, dass ich ihn nun schon auswendig kannte, wusste ich trotzdem nicht wie ich mich nun verhalten sollte. Loki der mich noch immer erschrocken ansah ließ sich plötzlich nach hinten auf das Bett fallen, hielt sich die Hände vors Gesicht und sagte total fertig: ,,Du spielst mit meinen Nerven. Weißt du das?" ,,Tut mir leid'' war das einzige was ich etwas gekränkt über die Lippen bekam. Ich wollte niemanden mit meinen Problemen belasten und dennoch tat ich es. Unbewusst und immer und immer wieder. ,,Warum bist du eigentlich hier? Sag mir bitte das ich dich nicht schon wieder geweckt habe.'' ,,Nein, nein alles gut" sagte Loki hektisch, richtete sich wieder auf und fuhr ruhig fort: ,, Ich sollte dir nur bescheid geben, dass du dich langsam fertig machen solltest. Du weißt doch, dass Odin heute ganz Asgard verkündet wer der Thronnachfolger wird." ,,Aber das wird doch erst heute Abend verkündet." fügte ich etwas müde und genervt hinzu und legte mich wieder zurück. ,,Nein, genau deshalb bin ich hier. Er wird es uns schon vor der Zeremonie verraten." sagte Loki erfreut. ,,Warum um alles in der Welt solltest du mir eigentlich bescheid geben?" fragte ich ihn nun, um von der Situation abzulenken. Die Thronfolge war das letzte, worüber ich nachdenken wollte. ,,Nunja..." begann er, setzte sein typisches lächeln auf und fuhr fort. ,,Als dein Lieblingsbruder den du ja so über alles liebst habe ich mir gedacht, dass..." ,,Loki!" rief ich lachend, doch dieser erwiderte nur gespielt empört: ,,Willst du etwa sagen das ich nicht dein Lieblingsbruder bin?'' ,,Du bist doch gar nicht mein Bruder." Fügte ich ruhig hinzu und sah zu ihm hinüber. Denn obwohl ich fast mein ganzes Leben mit ihm aufgewachsen bin und es sich so anfühlte, als wäre er mein Bruder, so war er es letztendlich nicht. Jedoch fiel es mir leichter ihn und Thor als meine Brüder anzuerkennen, als Frigga und Odin als meine Eltern. Auch wenn sie noch so fürsorglich waren über all die Jahre.

Doch Loki legte sich daraufhin nur zurück und meinte schmunzelnd: ,,Hier auf Asgard bist du schon meine Schwester." ,,Und was wenn wir nicht auf Asgard währen?" erwiderte ich in der Hoffnung ihn aus der Bahn werfen zu können, was mir tatsächlich gelang. Er sah mich nur an, öffnete den Mund als würde er etwas sagen wollen, jedoch kam nichts heraus. Da ich merkte, dass ihm dies ziemlich unangenehm wurde versuchte ich wieder das Thema zu wechseln. ,,Aber jetzt mal wirklich warum solltest du mir Bescheid geben?" Loki der sich allmählich wieder gefasst hatte richtete sich wieder auf. ,,Mutter sucht Kleider für dich zusammen, Vater hat sowieso keine Zeit, weil er meine Krönung vorbereiten muss..."
Ich unterbrach ihn kurz mit einem Räuspern, denn noch war nichts entschieden und wenn ich ehrlich war, glaubte ich nicht daran, dass Loki der Thron zugesprochen wird. Aber ich wollte ihm nicht die Hoffnungen nehmen, also sah ich ihn an und schüttelte nur kurz mit dem Kopf. ,,Und warum hat mich Thor nicht geweckt?" Loki stieß ein stumpfes Lachen aus. ,,Du weißt ja, dass unser lieber Bruder das Wort "anklopfen" nicht kennt. Sind wir mal ehrlich... wirst du lieber ganz normal geweckt oder lieber von so einem Idioten, der nicht mal anklopfen kann und wahrscheinlich noch durch das ganze Zimmer gebrüllt hätte, wie ein kleines Kind.'' Als Loki das sagte musste ich an früher denken. Denn ich musste ihm wirklich recht geben. Das Wort "anklopfen" war für Thor wirklich fremd. Schon damals als Odin mich gerade mit nach Asgard genommen hatte und ich erst ein paar Stunden in dem Zimmer saß, in welches Odin mich gebracht hatte, ich auf Frigga gewartet hatte, die mir neue Kleidung geben wollte, da meine Sachen komplett zerrissen waren und Thor einfach ins Zimmer geplatzt kam, mich sofort in seine Arme nahm und sich erst nachdem er mich wieder los gelassen hatte vorstellte.
Was bei Loki das komplette Gegenteil war. Es hat lange gedauert um sein Vertrauen zu gewinnen. Die ersten Wochen hat er gar nicht mit mir gesprochen. Er war anscheinend überhaupt nicht davon begeistert, dass Odin eine Sterbliche mit nach Asgard brachte und noch dazu niemanden erklärte warum er mich mit hier her genommen hatte. Nicht einmal mir hat er es erzählt... was er bis heute nicht tat. Dazu kam noch das er in Asgard verkündete drei Kinder zu haben und ich seither als Tochter von Odin und Frigga in Asgard bekannt war. ,,Sky?" ertönte Lokis Stimme. ,,Huh? Wie bitte?" antwortete ich knapp, richtete mich auf und sah ihn an. ,,Hast du mir überhaupt zugehört?" fragte Loki und sah mich fragend an. ,,Nein, tut mir leid ich war in Gedanken." ,,Du willst immer noch wissen warum Odin dich damals mitgenommen hat... nicht wahr?" Verdutzt sah ich ihn an. Woher wusste er? ,,W...was? Woher...?" ,,Du hast im Schlaf gesprochen. Du hast wieder von dem Tag geträumt an dem dein Vater...naja du weißt schon." Er wurde am Ende seines Satzes immer leiser. Traurig sah ich zu Boden. Es ist mittlerweile schon fünfzehn Jahre her seit dem Vorfall auf Midgard. Seit fünfzehn Jahren bin ich schon hier... Seit fünfzehn Jahren ist er schon Tod. Mein Vater. Die einzige Familie die ich hatte ist fort... für immer. Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch ich versuchte sie wegzublinzeln. Ich wollte jetzt nicht weinen, nicht vor Loki oder sonst jemanden. Ich wollte niemanden damit belasten. Loki der mich die ganze Zeit mitleidig ansah stand auf einmal vom Bett auf und sagte motivierend: ,, Ich halt es nicht mehr aus dich so zu sehen. Du ziehst  dich jetzt an machst dich fertig und dann gehen wir zu Vater. Und wir werden so lang bei ihm bleiben, bis er mit der Wahrheit spricht" ,,Loki das ist lieb von dir, aber er wird es mir nicht sagen. Ich habe es schon so oft versucht, doch immer wenn ich dieses Thema anspreche heißt es, dass der richtige Moment, um es mir zu sagen, noch nicht gekommen wäre. Es macht keinen Sinn diesen Aufwand zu betreiben." antwortete ich darauf hin verbittert. Dennoch versuchte ich ihm ein Lächeln zu schenken, in der Hoffnung, dass ich ihn von der Idee mit Odin zu reden, abbringen könnte. Doch vergebens. Bevor ich jedoch irgendwas hätte darauf antworten können sprang die Tür auf und Thor stand nun mitten in meinem Zimmer. Erschrocken sah ich zur Tür, musste jedoch wenige Sekunden später schmunzeln. Das ist der Thor den ich kenne. ,,Ihr seit ja noch immer hier! Sky beeil dich, Mutter wollte dir doch noch ein Kleid raus suchen! Ihr müsst euch fertig manchen! Ihr wisst, dass Vater es nicht gut heißen würde, wenn wir zu spät kommen würden." sprach Thor hastig und wirkte dabei völlig aufgeregt und nervös zugleich. ,,Ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Guten Morgen Bruder." antwortete Loki seelenruhig und belustigt, doch Thor fand dies nicht lustig. Er ging ein paar Schritte auf Loki zu sagte knapp: ,,Ich habe jetzt keine Nerven für deine Ironie, Bruder! Komm mit wir müssen uns auch noch fertig machen!" und zog Loki mit diesen Worten auch schon mit sich aus dem Raum. Nach dem ich das Geschehen belustigt betrachtet hatte, beschloss ich aufzustehen. Denn Thor hatte recht, Frigga würde gleich herein kommen und ich stand noch im Schlafanzug da. Und zu spät kommen wollte ich auch nur ungern.

Infinity ~ Das Geheimnis der Hüterin // Avengers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt