Kapitel 46

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Aurelies' (Traum)

Als ich aufwache bin ich allein, allein wie immer, ich sehne mich so sehr nach Wärme und Geborgenheit, das ich allein umherstreife, immer auf der Suche immer ausgehungert. Aber es bleibt dabei ich bin immer allein, in der Dunkelheit. Doch plötzlich spüre ich etwas Schweres, das sich auf meinen Bauch legt, sich wie eine Schlange um mich windet. Panik steigt in mir hoch ich versuche mich zu wehren, der Schlange zu entkommen, aber ich komme nicht dagegen an. Zu schwer und zu eng ist sie um meinen Bauch geschlungen. Doch dann ist da eine Wärme auf meiner Schulter, ist das das Maul? Will sie mich fressen. Sanft breitet sich die Wärme aus, geht unter die Haut und in meine Blutbahn, verteilt sich in meinem Burstkorb. Scheiße ist das Gift? Jetzt spüre ich die Wärme an meiner Wange, sanft und zart, das kann kein Gift sein, was ist das?

"Aurelie, wach auf!" dringt es ganz leise zu mir durch und da ist die warme Berührung wieder, an der Wange und der anderen Schulter. Ich spüre auch etwas Hartes, das sich gegen den Rest meines Körpers presst. Die Panik flackert erneut auf, doch dann höre ich: "Scheiße Aurelie, wach auf" die Stimme kenne ich. Ich bin aber doch wach oder nicht? Meine Arme werden festgehalten und als ich mich gerade losmachen will landen Lippen auf meinen, weiche, zarte, geschmeidige Lippen, die ein Feuer in mir entfachen. Ich reiße die Augen auf und sehe Nora, ich kriege meinen Arm frei und fahre ihr durch die Haare. "Scheiße Aurelie, wovon hast du bitte geträumt." Höre ich Chris wütend fragen. Die Schlange um meinen Bauch war sein Arm, mit dem er mich fest an seine Brust gezogen hat. Er hält mich immer noch genauso fest an sich gepresst und entspannt sich erst als die Anspannung meinen Körper verlässt.
Nora lässt von meinen Lippen und guckt mich genauso fragend an. Ich atme aus und lasse damit den Traum endgültig los. Ich erzähle von der Einsamkeit, die mich plagt und dass sie sich diesmal wie eine Schlange um mich gewickelt hat. Nora nickt als würde sie alles verstehen, aber als ich zu Chris gucke sehe ich nur noch größere Fragezeichen. Erst als Nora alles noch einmal wiederholt und er zu nicken beginnt verstehe ich, das ich gerade in meiner Muttersprache gesprochen habe.

Der Mitbewohner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt