Kapitel 118

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Melissa

Gegenwart:
Es ist bereits später Nachmittag als ich vom Schnarchen einer Person aufwache und dann stelle ich fest, wie sehr mein Nacken schmerzt von der Position, in der ich geschlafen habe, doch als ich aufschaue und John da liegen sehe, der immer noch seinen Arm um mich geschlungen hat und selig schläft, schmunzle ich und spüre meinen Herzschlag beschleunigen. Wie hat er mich gefunden? Und wieso hat seine Anwesenheit noch immer so einen Einfluss auf mich? Ich meine ich bin eine erfolgreiche Anwältin und lasse mir nicht in die Karte schauen, bin tough und oft auch kalt meinen Mitmenschen gegenüber. Doch in dem Moment, in dem John Walsh mir eben gegenüberstand, bin ich wie Butter zergangen. War es früher auch so? Die Neugierde darüber lässt mich aufstehen und in mein Ankleidezimmer schleichen, ich werfe mich in einen Morgenmantel und suche nach einer Kiste, die ich hier im hintersten Eck meines Schrankes vermute. Nach einer längeren Suche in der besagten Kiste, finde ich das Tagebuch von damals, die ersten Jahre mit Nora habe ich es öfter hervorgeholt und abends darin gelesen nur um meine Erinnerungen an diesen Mann nicht verblassen zu lassen, doch irgendwann, kurz bevor Nora lesen konnte, habe ich das Tagebuch mit all den Erinnerungen an die Wirklichkeit von damals weggepackt und nie wieder rausgeholt.

Auch der Traum eben über das, was damals gleich am ersten Tag passiert ist, kam erst heute wieder. Meine Finger überfliegen die Seiten und ich bin geschockt darüber, wie genau mein Unterbewusstsein alles behalten hat. Dann lese ich weiter

Tagebucheintrag: Nach unserem Lunch konnte ich gerade noch so den Rest meiner Arbeit erledigen, bin dann zu Hause erstmal in meiner kleinen Wohnung auf und ab gegangen, bis ich einigermaßen klar denken konnte, dann habe ich etwas gegessen und gebadet, lange und ausgiebig. Im Bett hatte ich mein Tagebuch rausgeholt und alles bis ins Detail aufgeschrieben, darüber bin ich eingeschlafen. In meinen Träumen hatte ich mir allerdings einiges unartiges ausgemalt und bin schließlich zitternd aufgewacht. Es war 1 Uhr morgens als ich das Licht anknipste, meine Finger zogen seine Karte von meinem Nachtisch und ich bemerkte, dass der Name seines Hotels und die Zimmernummer darauf stand. Ich stellte mir vor zu ihm zu gehen, was er wohl mit mir machen würde, dann kam mir ein anderer Gedanke, ich könnte vom Festnetz im Hotel anrufen und mich durchstellen lassen, mich dann selbst berühren und ihn zuhören lassen. Diese verbotenen Gedanken machten mich wilder und auch mutiger, denn ich griff schließlich nach dem Hörer, legte ihn allerdings zweimal wieder auf die Gabel.

"Das schickt sich nicht für ein junges Mädchen", hörte ich die Stimme meines Vaters in meinem Kopf schallen. Was mich zu einer anderen Erinnerung brachte, dass sagte er nämlich zum ersten Mal zu mir, als er mich und meinen damaligen Freund dabei erwischt hatte, wie wir auf der Kellertreppe geknutscht und gefummelt haben; alles über der Gürtellinie. Mein Vater hat den Jungen Nachhause geschickt und mir mehrfach auf die Finger gehauen, es tat weh aber schon nach ein paar Minuten nicht mehr. Eigentlich genau die Zeit, die ich brauchte, um in mein Zimmer zugehen. Hinter der geschlossenen Tür wusste ich erst nicht wie ich reagieren sollte, denn mir war als wäre weinen, die richtige Reaktion, aber eigentlich war da noch ein viel größeres Gefühl, das ich damals nicht einordnen konnte. Heute weiß ich das es Erregung war.

Doch an jenem Tag in meinem Zimmer dachte ich nur an den Kuss und die Hände des Jungen, die meine Brust sanft berührt hatten. Es war eine unerlaubte Berührung und ich ahmte sie nach, wurde dabei aber fester im Griff und fing an den leichten Schmerz zu genießen. Ich vernahm ein Pochen zwischen meinen Schenkeln und zog neugierig meine Short runter. Mit einem Handspiegel schaute ich nach was da unten los war, und strich dabei über einen kleinen Knubbel, der mich wohlig erschauern ließ, ohne zu wissen was ich tat, machte ich es wieder und wieder bis ich schließlich Angst hatte zu explodieren. Also ließ ich es, haute mir auf die Finger, um mich dafür zu bestrafen und als das nichts half, zog ich an meiner Brustwarze, allerdings ließ das dass Pochen und mein Verlangen nur größer werden, verängstigt und vorsichtig berührten meine Fingerspitzen meinen Kitzler erneut und mit der Brustwarze zusammen war es noch intensiver und so hatte ich meinen ersten eigenen Orgasmus mit 14, danach bin ich in Tränen ausgebrochen.
Von da an ließ ich mir immer neue Untaten einfallen, um von meinem Vater bestraft zu werden. Nichts Schlimmes, ich ließ sein Feierabendbier umfallen oder zog mein Rock ein wenig zu hoch, es war genug, um von meinem Vater die leichten Schläge auf die Finger zu bekommen, genau das wollte ich spüren, um mich danach selbst zu befriedigen.

Der Mitbewohner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt