Kapitel 51

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Chris
Eine Krankenschwester hat mich darüber informiert, das es Nora besser geht und der Eingriff vorüber ist. Ich glaube sie will mich damit beruhigen, aber ich habe leider keine Ahnung, wovon sie redet, und es macht mir mehr Angst. Ihre Ärztin öffnet kurz darauf die Tür und bittet mich herein, Nora liegt auf einer Pritsche mit einem Tropf am Arm. Sie sieht besser aus und lächelt sogar. Unschlüssig setze ich mich neben ihre Beine auf die Pritsche und halte ihre Hand, während mir die Ärztin erzählt, was in der letzten halben Stunde alles passiert ist. Beeindruckt von der Fülle an Informationen drücke ich Noras Hand fester.

Nora muss noch bis der Tropf durchgelaufen ist, liegen bleiben, in der Zeit bringe ich Aurelie auf den neusten Stand, ich hatte sie kontaktiert und um Rat gefragt, gestern Abend schon, aber auf Grund der Zeit -Verschiebung hat sie erst jetzt geantwortet. Auch Sarah fragt nach wie es Nora geht.

"Sarah fragt, ob sie zurückkommen sollen?" und Nora hebt eine Augenbraue, "nicht meinetwegen, aber es liegt an dir Chris, die nächsten 24 Stunden soll ich im Bett liegen und nichts tun. Schaffst du es auch ohne meine Hilfe?" Ihr Blick bohrt sich in mich, sie weiß genauso gut wie ich das ich es kann und das Sarah und Ben nicht zurückkommen müssen, also beruhige ich meine Schwägerin und sage ihr nicht das Nora für einen Tag ausfällt.

Nora läuft beinahe schmerzfrei zum Auto und ich danke Gott dafür, dass es Medikamente und Ärzte gibt. Ich fahre sie in unser vorübergehendes zu Hause mache ihr eine Tütensuppe und gebe ihr die verschriebene Medizin, danach legt sie sich ins Bett und ich, tja ich rufe meinen Chef und Ausbildungsleiter an, informiere ihn, das ich heute nicht mehr komme und auf seinen Kommentar über das bisschen Perioden Weh weh, frage ich ihn, ob er schon mal richtig in die Eier getreten worden ist? Denn meine Mutter hat es uns immer genauso beschrieben. "Chef, ohne sie jetzt vor den Kopf zu stoßen, aber für manche Frauen ist es wie ein Tritt in die Eier und das pausenlos für 7 Tage, wenn sie mir also sagen, dass sie das auch nur als ein wenig weh weh abschütteln können, dann ziehe ich meinen Hut vor ihnen. Ansonsten sollten sie sich nicht das Maul zerreißen über einen Schmerz, den sie nicht selbst empfunden haben. Ich sehe sie dann am Montag. Schönes Wochenende Ihnen."

Nach diesem hitzigen Argument gehe ich nach Nora sehen, sie lächelt und winkt mich zu sich: "Wusste gar nicht, dass du schmerzende Eierstöcke hast" murmelt sie und ich mache ein "ha ha" zurück. "Meiner Mutter ist es sehr wichtig, das ihre Jungs Frauen gut behandeln und auch wissen, wie krass sich das anfühlt. Sie selbst hat immer darunter gelitten, mein Vater hat dann eine Woche lang, ihre Aufgaben völlig selbstverständlich übernommen. Ich glaube Carlo und Ben haben sich darüber einmal das Maul zerrissen. So ein Kommentar wie: Papa ist eine Pussy, kam bei meinen Eltern nicht gut an und beide haben dafür ein Knie in die Eier bekommen." "Das ist aber ganz schön hart", fügt Nora an und ich zucke mit den Schultern. "Mir hat es Spaß gemacht ihnen mein Knie zu verpassen", mit offenem Mund starrt sie mich an, dann boxt sie mich in die Schulter. "Du hast ihnen eine verpasst? Aber warum du?" "Weil meine Mama es mir auferlegt hat. Sie meinte die beiden müssten es aus erster Hand erfahren." Jetzt lachen wir beide und Nora kuschelt sich an mich bis ihre Augen schwer werden.

Die nächsten 24 Stunden schläft Nora fast durchgehend, ich sehe immer wieder nach ihr, um sicherzustellen, dass sie kein Fieber kriegt und genug trinkt. Ansonsten helfe ich Lilly mit den Hausaufgaben und knete anschließend mit den Kindern. Wir machen einen Spaziergang und backen zusammen eine Pizza. Während ich die Küche aufräume, liegen Lilly und Linus neben Nora im Bett und erzählen ihr alles was wir heute gemacht haben. Gemeinsam gucken wir Sandmann und Nora erzählt den Zwergen noch eine fantastische Geschichte, ehe ich sie ins Bett bringe. Als ich nach einer Dusche erledigt neben ihr ins Bett falle, überseht mich Nora mit Küssen. "Ich bin stolz auf dich", murmelt sie, während ich mich an sie kuschle. "Tut mir leid, dass ich dir keine Hilfe bin." "Du hilfst mir doch, beim Entspannen", murmle ich und sie streichelt meinen Rücken, bis ich kurz darauf einschlafe.

Der Mitbewohner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt