Kapitel 12

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Nora

"Guten Morgen, dein Bett ist saubequem baust du mir auch eins?" frage ich ihn, ehe er blinzeln kann. "Nein, aber du kannst gerne öfter hier schlafen." Antwortet er und zieht mich an sich. Er trägt nur eine Boxershorts und ich ein großes Shirt ohne BH und meine Shorts, ich lasse es zu und schmiege mich an ihn. Es fühlt sich so gut an ihm so nahe zu sein. Warum fühlt es sich so gut an? Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und er fährt mir durch die Haare. "Ist mit Carlo alles okay?" frage ich und er brummt nur zustimmend. Ich schaue mich in seinem Zimmer um und stelle fest, das es sehr viel wohnlicher geworden ist in den letzten Wochen. "Mir gefällt dein Stil" sage ich und frage "Wann und vor allem voraus hast du das gemacht?" ich zeige auf ein kleines Schränkchen und er schmunzelt, das weiß ich auch ohne, dass ich sein Gesicht sehe. "Das war mein erstes Stück, ich habe es nach dem Wochenende bei meinen Eltern mitgenommen. Es ist eigentlich krumm und schief und die linke Tür klemmt, ich werde mich demnächst mal darum kümmern."

Plötzlich habe ich das Verlangen sein Gesicht zu sehen, also stütze ich mich auf meinen Ellenbogen und ehe ich mich versehe, frage ich: "Zeigst du mir wie es geht?" Seine Augen funkeln geradezu und das ist es was ich sehen wollte. "Gerne" haucht er und legt seine Hand an meine Wange, streift mir die Haare aus der Stirn und zieht mich zu seinem Mund; und bevor er mich küsst, flüstert er: "Ich zeige dir alles was du willst."

Der Kuss ist magisch, das Kribbeln breitet sich überall in meinem Körper aus. Wie ausgehungert verzehre ich mich nach ihm, nach seinen Lippen, seinem Körper. Mein Höschen wird augenblicklich feucht, ich schiebe mein Bein zwischen seine, fahre mit meiner freien Hand durch seine Haare und stöhne als er meinen Mund freigibt, um meinen Hals zu küssen. Er rollt sich halb auf mich und ist gerade dabei seine Hand unter mein Shirt zu schieben da klopft es an die Zimmertüre. Ernüchternd lässt er seinen Kopf auf meine Schulter fallen.

Julia steht vor der Tür: "Ich weiß das ihr wach seid. Ich habe euch reden gehört." Flötet sie und Chris antwortet: "Gut dann kannst du ja jetzt gehen." "Sei nett zu ihr" zische ich und er fügt nur ein "Bitte" hinzu. "Ihr habt drei Sekunden, um eure Hände und Körperteile zu sortieren, dann mache ich die Tür auf." "Nicht dein Ernst, ist die immer so?" fragt mich Chris leise und genervt, ich kichere. "Ja Julia ist was Besonderes." Und schon fliegt die Tür auf. "Hallihallöchen, na wie gehts den Turteltauben, schöne Flitterwochen gehabt." "Oh am Arsch" knurrt Chris und zieht sich die Decke über den Kopf. "Die ist auch noch so ein verdammter Morgenstunde hat Gold im Mund Typ. Nora suche dir neue Freundinnen." Grummelt er von unter der Decke. Ich lache und Julia zieht eine Grimasse.

"Eigentlich ist Julia genauso ein Kaffeejunkie wie du, was mich Schlussfolgern lässt, dass sie schon mindestens eine Tasse hatte, somit könnte noch welcher für dich da sein." "Richtig, deswegen bin ich ja hier." Erinnert sich Julia und bringt zwei große Pappbecher herein. "Einen Chai für meine Süße und der Kaffee hier, ist für unseren Grummelpeter." Ich muss lachen, weil Chris nur eine Hand aus der Bettdecke streckt. "Frühstück ist auch gleich fertig" ruft Jill aus der Küche. Julia pfeift als sie das Zimmer verlässt und zum Glück die Türe schließt. Von unter der Decke höre ich nur, "stell den Becher weg". Und kaum steht dieser auf dem Boden zieht mich der Grummelpeter unter die Decke und kitzelt mich. Ich habe Seitenstechen vom Lachen und flehe ihn an aufzuhören. Er hält inne, über mich gebeugt mit der Decke, die uns abschirmt vom Rest der Welt und schaut mich mit großen Augen an.

Dieser Mann hat mir mit dem ersten Kuss mein Herz geklaut, ich weiß das und er weiß es auch, oder habe ich gar seins und weiß es nicht. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften und lege meine Arme in seinen Nacken. Er reagiert entsprechend und kommt zu mir runter legt sich sanft auf mich und küsst mich. Küsst mich Besinnungslos. Ich kann beinahe den Urknall hören als er mich küsst. "Verdammt, du brauchst einen Waffenschein für deine Küsse." Haucht er und spricht mir aus der Seele.

Es klopft zaghafter als eben an die Tür, es ist Jill, das erkenne ich am Räuspern, mit leiser Stimme teilt sie uns mit dass das Frühstück fertig ist. "Wir kommen", antworte ich und muss bei der Doppeldeutigkeit kichern. "Ich komme noch lange nicht" flüstert Chris mir ins Ohr und mir wird heiß.

Mein Gehirn versucht meine Chris Trance mit Fakten zu unterbrechen. Er ist dein Mitbewohner und du kannst/ sollst nicht mit ihm schlafen. Ich küsse ihn nur noch ein letztes Mal, argumentiere ich mit der Stimme in meinem Kopf, dann schlüpfe ich auch schon aus seinem Bett. "Warte", knurrt er und steht ebenfalls auf. Er nimmt sich ein Shirt aus dem Schrank und kommt zu mir als er es überstreift.

Mit beiden Händen umfasst er mein Gesicht und sagt: "Das gerade hat nach Abschiedskuss geschmeckt und mir gar nicht gefallen. Küss mich richtig oder ich halte dich hier gefangen." Seine Nase neckt meine und mein Kopf gibt auf. Meine Lippen finden seine, meine Zunge gleitet in seinen Mund und liebkost seine Zunge, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Ich schlinge meine Arme um ihn und er presst mich an sich.
Atemlos sagt er: "So küsst du mich verstanden! Und nur mich! Es ist mir egal wie lange ich auf den nächsten Kuss von dir warten muss, solange er so gut ist, warte ich." Sagt er und ich könnte fast heulen.

Der Mitbewohner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt