Als sich die grauen Türen leise vor mir öffnen, schlägt mir der merkwürdige Geruch aus Krankheit, Desinfektionsmitteln und Gummi entgegen, der mir unten in der Lobby gar nicht aufgefallen ist.
Es ist seltsam ruhig, bis zwei junge Ärzte an mir vorbeirauschen.
Als ich sie nach Jace frage, fahren sie mich barsch an, hier zu warten. Also lasse ich mich auf einen der fünf grauen Stühle sinken.
Das Plastik der Sitzfläche drückt in meine Kniekehlen. Ich ziehe meine Schultern hoch und unterdrücke ein Gähnen. Je länger ich unter dem flirrenden Licht sitze, desto müder werde ich.Seit geraumer Zeit ist kein Arzt mehr den grell beleuchteten Krankenhausflur heruntergekommen.
Meine Augen starren abwechselnd auf die Tür am anderen Ende des Flurs und auf die halb vertrocknete Zimmerpflanze in der Ecke, die den sonst nackten Wartebereich schmücken soll.
Ihre braun angelaufenen Blätter rollen sich. Fünf liegen schon am Boden.Ich schaue wieder zur Tür.
Jess hat versucht mich mehrmals zu erreichen, aber ich bin noch nicht in der Lage, mit ihr zu reden, ich kann ihr nicht sagen, was Isabell mir am Telefon gesagt hat. Ich kann nicht.
Zu wissen, dass sie und ihre Mutter sich hier irgendwo hinter einer dieser Türen befinden und ich hier draußen bin, macht mich verrückt.Solange zu warten, ist zermürbend.
Mit der Zeit beginne ich Sterne vor den Augen zu sehen. Das Licht scheint immer schneller zu flackern und der Stuhl unter mir wird scheinbar noch härter.
Da höre ich aus der Ferne quietschende Schritte auf mich zukommen.Ich stehe auf, habe nicht vor diese Person passieren zu lassen, ohne eine Auskunft zu erhalten.
Die Tür, die mich von dem Bereich mit den Krankenzimmern trennt, schwingt auf.
Der Luftzug wälzt spürbar durch den Wartebereich, ich drehe den Kopf weg.
"Ophelia Rosethorn?", fragt eine Frau in grüner Hose und gleichfarbigem Oberteil."Ja!", sage ich viel zu laut und viel zu aufgeregt.
"Sie können mir jetzt folgen", lächelt sie.
Ich kann es nicht erwidern, es brennt nur eine Frage auf meiner Zunge.
"Wie geht es ihm?"
Meine Finger krallen sich in den Gurt meiner Tasche, sodass die Knöchel weiß hervortreten."Er ist wach. Ihr - Freund, richtig?"
Ich nicke.
"Er wurde vor knapp einer Stunde eingeliefert. So weit sehen seine Vitalwerte den Umständen entsprechend gut aus. Mr. Brighton hat mehrere Infusionen bekommen und wird zusätzlich mit Sauerstoff versorgt."Ich habe nicht bemerkt, zu welchem Zeitpunkt ihres Berichts sie mir einen Arm über die Schulter gelegt hat, aber als sie endet, bemerke ich erst, wie sehr ich zittere und deshalb gestützt werden muss.
"Können Sie da so reingehen, oder möchten Sie noch etwas -"
"Nein, bitte, ich ... ich muss ihn sehen", unterbreche ich die junge Frau.Sie hat kaum die Klinke heruntergedrückt, da stürme ich schon an ihr vorbei ins Zimmer.
Jace liegt auf der linken Seite des Raums in einem Bett mit weißer Bettwäsche und schaut mich mit halbgeöffneten Augen an.
Gegenüber der Tür befindet sich ein Fenster. Isabell, die davor steht, nehme ich kaum wahr.Ich stürze zum Bett und greife nach Jaces Hand.
"Ich bin da", sage ich atemlos.
Er lächelt mich mit halb geschlossenen Lidern an. Er lächelt!
Der Anblick von dem dünnen Sauerstoffschlauch in seiner Nase erschreckt mich, obwohl ich darauf vorbereitet worden bin. Seine trockenen Lippen sehen noch blasser aus als sonst.Margret tritt neben mich und legt ihre Hand an die Stelle, an der bis eben noch der Arm der Krankenschwester ruhte.
Ich habe keine Augen für sie oder die anderen. Ich schaue nur auf Jace hinunter und umklammere seine Finger. Ich habe auch nicht vor, wieder von der dünnen Matratze aufzustehen, um mir meine Jacke auszuziehen."Schön dich zusehen", sagt er leise.
Er legt den Kopf leicht zur Seite und kleine Falten bilden sich um seine eingefallenen Augen.
"Bist du früher aus der Uni abgehauen?"
"Du glaubst doch wohl nicht, ich hätte seelenruhig weiter in der Vorlesung gesessen, nachdem mich deine Schwester angerufen hat."Ich lache freudlos, aber nicht emotionslos.
Jace will mich aufziehen und ich springe darauf an. Wir sind immer noch wir, auch wenn er gerade in diesem Bett liegt und ein Tropf an seiner linken Hand angeschlossen ist. Ich verfolge den Schlauch zu seinem Ursprung, einem Beutel mit durchsichtiger Flüssigkeit, und wieder zurück an die Stelle, wo er unter Jaces Haut verschwindet."Du darfst meinetwegen nicht so viele Vorlesungen sausen lassen", sagt er mit erstaunlichem Nachdruck.
"Ich schaffe das schon, ich habe immerhin Jess, die lässt dich übrigens grüßen."
Ich bin mir sicher, wenn ich vorhin ans Handy gegangen wäre, hätte Jessica mir befohlen, Jace liebe Grüße auszurichten. Sie mag ihn wirklich. Vor allen Dingen mag sie, was er mit mir und aus mir gemacht hat.Für einen Moment herrscht Stille zwischen uns und seine grünen Augen blicken sehnsüchtig aus dem Fenster.
Ich halte seine Hand ganz fest und schweige ihn an.
Ich brauche nichts zu sagen.Ich weiß, dass er mich durch die schmalen Schlitze in seinem Gesicht lesen kann. Er versteht, was ich gerade fühle.
Und als ich seinem Blick folge, verstehe ich, dass er sich jetzt am liebsten wie ein Vogel in den Himmel erheben und davon fliegen möchte.Raus aus diesem grauen Zimmer. Weg von den besorgten Augenpaaren hier drin.
Ich möchte ja dasselbe tun._______________________________
Song: Wait - M83Good evening!
ICH HABE GANZ GROßARTIGE NEUIGKEITEN!!!!!!!!
ICH STEHE WIRKLICH, ALLEN ERNSTES AUF DER WATTYS SHORTLIST!!!!! Mit meiner Story "The Irish Boys" - einige von euch kennen die vielleicht ;P
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue! Wie oft habe ich mich schon bei den Wattys beworben!?!?! Ich habe nach all den Jahren mit dem Zählen aufgehört! Das ist ein großer Meilenstein für mich! I'm smiling big right now!!!! :) :) :)
Okay, weiter im Text: Hattet ihr gestern einen schönen Halloween Abend?
Wenn ihr euch ein Halloween-Kostüm aussuchen könnet, welches wäre das dann???
Ich bin, was das angeht, echt unkreativ. Ich müsste mir ein paar meiner Lieblingsfilme & Serien anschauen und mir richtig Gedanken machen xD
Happy November!
All my Love,
Lisa xoxo
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almost Hate [ᴬ ᴸᵒᵛᵉˢᵗᵒʳʸ]✔
RomanceIch war immer die brave Vorzeigetochter, die verzweifelt versuchte, ihre zerrissene Familie wieder zusammenzubringen. Ich bin meinem vorgezeichneten Weg gefolgt, ohne nach links und rechts zuschauen. Bis mir meine Handtasche entrissen wurde und dies...