Asuna:
Die nächsten Tage holte waren begleitet von einem immer währenden So-tun-als-würden-sie-den-andern-nicht-bemerken.
Gojo holte sie immer noch zu ihren Trainingseinheiten ab, doch er hatte ihr Training verkürzt und holte Yuji dazu, damit sie zusammen trainieren konnte. Er erwähnte seinen Kuss mit keinem Wort, doch sie spürte seine Aufmerksamkeit, die ihr folgte, wenn sie ihm den Rücken zu drehte, oder ihr lauschte, während der Film lief.
Dann wandte sie ihm den Blick zu, auch wenn das vermutlich keinen Unterschied machte, schließlich trug er ja seine Augenbinde.
Doch er grinste jedes beschissene Mal. Auch wenn Yuji dabei war, und ihnen als Puffer diente, verbrachte er viel mehr Zeit mit ihnen beiden.
Sie hatte erwartet, dass er zumindest ein Mindestmaß an Reue empfand, schließlich war sie seine Schülerin. Doch nichts.
Asuna konnte nicht sagen, ob sie das maßlos ärgerte, oder ihr in die Karten spielte. Nur, dass sie schnell handeln musste, bevor er sich entscheiden konnte, trotzdem auf Distanz zu gehen. Suguru hatte das gleiche gesagt, als sie ihm gestern Abend angerufen hatte.
Deshalb beeilte sie sich jetzt, ihren Reis und die Fleischbällchen aufzuessen, bevor sie aufstand.
"Ich bin müde", verkündete sie, Yuji und Gojo sahen zu ihr auf, "Ich gehe schlafen" Yuji sah enttäuscht auf die Schüssel Fleischbällchen, die er extra gekocht hatte.
"Dann bis morgen", sagte Gojo und lehnte sich zurück.
"Bis morgen", erwiderte sie und während sie sich umdrehte streifte ihre Fluchaura seine. Eine deutliche Aufforderung. Und wenn er ihr jetzt nicht folgte, dann hatte er sowieso kein Interesse.
Sie lief den Gang hinab ab ihrem Zimmer vorbei, bis sie hinter einer Ecke schließlich zum Stehen kam. Sie wartete.
Asuna nahm sich vor, nicht unruhig hin und her zu tiegern, sondern vollkommen selbstsicher an der Wand zu lehnen. Doch nach fünf Minuten gab sie auf und begann unruhig hin und her zu laufen. Wie würde sie weiter vorgehen, wenn er nicht auftauchte? Musste sie noch einmal von vorne anfangen? Wie unfair von ihm, das er all ihre Pläne ausgerechnet mit einem Kuss zunichte machte.
"Hallo hübsche Fremde" sie zuckte zusammen und erstarrte. Gojo stand hinter ihr, "Hast du dich verirrt?" Dann besann sie sich und grinste.
"Sieht ganz so aus" Gojo machte einen Schritt auf sie zu.
"Es ist reichlich spät", sagte er, er hatte die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben. Sie warf einen prüfenden Blick auf die Fackeln an der Wand und schob sich kaum merklich ein Stück näher.
"Hoffentlich finde ich den Weg zurück", murmelte sie. Er zog die Hände aus den Hosentaschen und legte eine auf ihre Taille.
"Hmm" er zog sie einen Herzschlag näher, "Du könntest bei mir schlafen" Asuna hob das Kinn, ihre Lippen kaum einen Atemzug von seinen entfernt.
"Wie aufopferungsvoll", bemerkte sie. Gojo befeuchtete sich die Lippen.
"Selbstlosigkeit ist mein Markenzeichen" er grinste. Ihre Lippen streiften seine, als sie die nächsten Worte sprach.
"Klingt verlockend" Gojo folgte ihren Lippen und küsste sie.
Asuna erinnerte sich zurück an ihren ersten Kuss vor ein paar Tagen, der hastig und schnell geschehen war. Bei dem das Wort Kuss kaum angebracht war. Das hier war anders. Leichter, verspielter, zarter und ehrlich gesagt ziemlich gut. Gojo dehnte ihren Kuss aus, bis sie abbrechen musste, um Luft zu holen und lachte leise.
Asuna verzog den Mund und verschränkte die Hände in seinem Nacken.
"Überzeugt?", fragte er.
"Noch nicht ganz", erwiderte sie und küsste ihn zurück. Er legte die andere Hand auf ihre Hüfte und zog sie enger an sich. Ihr Kuss wurde intensiver und verlangender, sodass ihre Knie weich wurden und sie sich fast dankbar zurück gegen die Wand drängen ließ. Asuna biss ihm sanft auf die Lippe, er vergrub die Hand in ihrem Haar, die andere wanderte fast beiläufig ihren Rock hinab.
"Gefällt dir das?", raunte er an ihrem Mund.
"Keine Ahnung", murmelte sie, "Geh tiefer" er lachte und sie spürte das Beben seines Brustkorbs an ihrem. Asuna beugte sich vor, fuhr mit den Lippen über seine Wangen, sein Ohr. Gojo drückte sie fester gegen die Wand, sodass sich seine Hüfte in ihren Bauch grub. Er half ihr, seinen Kragen hinab zu ziehen, damit sie seinen Hals küssen konnte und öffnete seinerseits die oberen Knöpfe ihrer Uniform. Asunas Hände glitten langsam über seine Schultern, die Brust und irgendwie kam sie sich dumm vor, weil sie fasziniert davon war, wie definiert sich alles sogar durch den Stoff seiner Uniform anfühlte. Sie löste sich von seinem Hals und blinzelte überrascht. Gojo gab ihr keine Zeit darüber nachzudenken. Sein Mund schloss sich über ihrem.
Er ließ von ihrem Rock ab, um ihre Handgelenke zu fassen und über ihrem Kopf in die Wand zu drücken. Asuna sog überrascht die Luft ein. Seine Lippen wanderten hungrig über ihren Kiefer, dann den Hals hinab. Sie keuchte leise.
Er gab eine Hand frei und sie vergrub sie in seinem Nacken. Ihre Finger strichen sachte über die Schwelle zwischen seinem Nacken und seinem Haar.
Tief in sich rief sie die Schatten zu sich und wäre Gojo nicht so sehr damit beschäftigt gewesen, ihren Hals zu küssen, dann wäre ihm vielleicht aufgefallen, wie es langsam heller um ihn herum wurde. Sie sammelte die Schatten unter ihrer Haut, sannte sie zu ihren Fingerspitzen in seinem Nacken.
"Kopf abschneiden", hörte sie Sugurus Stimme in ihren Gedanken. Kein Problem. Gleich erledigt.
Die Schatten sammelten sich unter ihren Fingerspitzen.
In dem Moment spürte sie seine Zähne an ihrem Hals. Asuna gab einen überraschten Laut von sich. Ein Kribbeln fuhr von ihrem Hals schlagartig in ihren Unterleib. Hitze breitete sich auf ihren Wangen aus. Gojos Hand glitt ihren Schenkel hinauf und sie kam ihm entgegen, schlang ein Bein um seine Hüften.
Na gut, Asuna konnte ihn auch später umbringen. Heute oder morgen, dass machte sicher keinen Unterschied. Und gerade hatte sie sowieso viel mehr Lust darauf, dass er sie weiter küsste.
Sie ließ die Schatten zurückquellen und zog die Hand aus seinem Nacken, um ihn weiter zu küssen.
Sie konnte spüren, dass er grinste.
Gojos Hand lag immer noch auf ihrem Oberschenkel und streichelte langsam und verlockend immer ein Stückchen höher.
Er schob ihr gerade die Jacke von den Schultern, als sie Schritte hörten. Asuna erstarrte.
"Hör nicht auf", murmelte er. Sie hatte gerade diesen einen Punkt hinter seinem Ohrläppchen gefunden.
"Da kommt jemand", erwiderte sie.
"Und?" Seine Stimme Strich über ihren Hals. Asuna konzentrierte sich auf den Schatten ihres Störenfrieds.
"Gojo!" Sie zog sich zurück.
"Was ist schon dabei?" Er grinste dreckig.
"Das ist Ijichi!", flüsterte sie drängenden.
"Hast du Angst, ihm das Herz zu brechen?"
"Du klingst eifersüchtig"
"Ich bin mega eifersüchtig", erwiderte er und drückte sie fester in die Mauer.
"Ijichi hat sowas mit Sicherheit schon gesehen"
"Dann ist das also der Flur, in dem du mit all deinen Schülerinnen rum machst?", fragte sie. Er grinste.
"Nur den Hübschen", erwiderte er unschuldig, "Außerdem wer sagt, dass es nur Schülerinnen sind" Sie stieß scharf die Luft aus. Er lachte.
Asuna ließ sich nach hinten fallen, durch die Schatten.
Der Trainingsraum war unbelichtet. Gojo stolperte hinter ihr aus dem Schatten und hätte sie beinahe mit umgerissen.
Sie taumelte ein paar Schritte nach vorne und fing sich an der Wand ab.
"Das war knapp", stieß sie aus. Er lachte.
Sie stemmte die Hände in die Hüften.
"Verdammt knapp!", sagte sie.
"Hey", er hob abwehrend die Hände und trat auf sie zu, "Ist doch nicht deine Schuld, wenn ich so unwiderstehlich bin. Ijichi würde das verstehen" er umfing ihre Hüften.
"Aha", erwiderte sie, "Und das du mich zuerst geküsst hast hat auch damit zu tun, wie unwiderstehlich DU bist"
"Möchtest du, dass ich so tue, als ob ich dich nicht attraktiv finde?", er senkte den Kopf und sie ließ sich zu einem weiteren Kuss hinreißen.
"Ich sollte jetzt wirklich ins Bett gehen", murmelte sie.
"Deins oder meins?" Sie stieß scharf die Luft aus.
"Meins"
"Hmmm", er hielt ihr Gesicht weiterhin fest, ihre Lippen verbunden, "Du alleine?"
"Ja!" Asuna lachte und gab ihm einen letzten Kuss, bevor sie sich von ihm löste. Er vergrub die Hände wieder in den Hosentaschen, jetzt wo sie nicht mehr auf ihrem Körper waren.
Asuna lächelte.
"Gute Nacht", sagte sie.
"Träum von mir", entgegnete er und grinste dreckig.

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Unlimited Void
FanfictionSatoru Gojo ist der mächtigste Jujutzist seiner Generation und Lehrer an der Jujutsu Akademie Tokio. Durch seine Hand sind tausende von Flüchen gestorben. Als Asuna Okura auf die Akademie kommt, ahnt er zunächst nicht, wer die junge Frau wirklich i...