45. Kapitel

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Asuna:

Die betraten einen Friedhof.
Asuna kämmte sich ihre vom Wind völlig zerzausten Haare aus der Stirn und drehte sie zu einem unordentlichen Knoten auf.
Sie spürte das vertraute Zupfen. Noch mehr spürte sie Satoru lässig neben ihr laufen. Fast beiläufig streifte seine Hand beim Gehen immer wieder ihren Arm, sodass sie schließlich von ihm wegtrat, Abstand zwischen sich brachte.
Asuna hatte darauf gewartet, dass er sie auf alles ansprechen würde. Vielleicht würden sie streiten oder irgendwas, doch nicht, dass sie einfach zusammen auf Mission gingen.
Von sich aus hatte sie nicht darüber reden wollen, aber es jetzt komplett zu übersehen fühlte sich auch falsch an.
"Willst du es gar nicht wissen?", fragte sie, ohne ihn anzusehen.
"Was wissen?", fragte er, jetzt, da sie nicht mehr neben ihm ging, hatte er die Hand in die Hosentasche gesteckt. Asuna stieg über einen Grabstein hinweg und suchte nach der richtigen Antwort.
"Ich weiß vieles, Asuna", sagte er und deutete schmunzelnd auf seine Augenbinde, "Die Chance, dass ich bereits weiß, was auch immer du sagen willst, ist ziemlich hoch"
"Willst du gar nicht wissen, weshalb ich... weshalb ich dich nicht mehr besucht habe?", fragte sie.
"Willst du mir denn darauf antworten?", erwiderte er. Asuna starrte auf die Grabsteine.
"Nicht wirklich"
"Siehst du?", er grinste, "Das hab ich gewusst" sie verdrehte die Augen.
Eine Weile lang stiegen sie schweigend über die Grabsteine.
"Du hast von Anfang an klar gemacht, dass es nur ums Vögeln ging", sagte er, "Also war es schade, als du nicht mehr vorbei gekommen bist. Aber nicht tragisch" Asuna spürte einen Stich und ärgerte sich maßlos, dass sie seine Worte so trafen.
"Falls du also wieder an unverbindlichem Sex interessiert bist", sagte er, "Ich schlafe gerade auf deiner Couch" sie schnaubte.
"Ich komme schon klar, Danke"
"Hmm", Satoru warf ihr einen Blick zu und grinste, "Das Angebot verfällt nicht. Du kannst gerne jederzeit darauf zurückkommen"
"Ich komme schon klar", wiederholte sie grimmig.
"Sicher?", fragte er,  "Du wirkst ein wenig angespannt. Ich könnte mich schnell darum kümmern" er grinste dreckig.
"Dafür brauch ich dich nicht", erwiderte sie.
"Sicher", sagte er, "Aber mit mir macht es doch viel mehr Spaß"
"Da überschätzt du dich aber maßlos"
"Hmm" im nächsten Moment fasste er ihr Handgelenk und zog sie zu sich. Satoru schlang die Arme um sie und presste sie an sich.
"Ich liebe diese engen Jeans an dir, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass sie sonderlich bequem sind" raunte er ihr ins Ohr, "Ich will sie am liebsten herunter reißen und dich gegen den Stein drücken. Und dann will ich dich solange durchvögeln, bis du deinen eigenen Namen vergisst. Ich will deine Finger, die sich zitternd in meinen Rücken krallen, ich will deine Lippen, die meinen Namen stöhnen, bis du nicht mehr kannst" Satorus Hand lang flach auf ihrem Bauch.
Asuna drehte sich um und verschränkte die Finger in seinem Nacken.
"Dann ist ja gut, dass ich meinen BH heute Zuhause vergessen habe", sagte sie, "Dann hast du es leichter, wenn du mich gegen die Steine drückst und ich vor dir in die Knie gehe" Satoru schluckte und befeuchtete sich die Lippen.
"Und ich dich später anflehe" ihre Hände rutschten auf seine Brust, "Oh Satoru, versuch diesmal ein wenig länger durchzuhalten" sie schob ihn von sich. Er grinste.
"Punkt für dich, kurz hattest du mich", sagte er, "Und ich halte super durch. Länger könntest du wohl kaum aushalten"
"Pfff"
"Und ich habe nicht gelogen", fügte er hinzu, "Ich lasse deine wildesten Träume war werden"
"Okay, noch ein Wort und ich lasse deine schlimmsten Albträume war werden!", warnte sie ihn. Er lachte.
"Nur zu, versohl mir ruhig den Hintern", provozierte er und wisch gerade noch aus, als ein Strahl gebündelte Schatten auf ihn zuschoss und den Golem genau hinter ihm zu einem Lehmhaufen verwandelte.
"Ich glaube, dass heißt zwei zu Null für mich", sagte sie reserviert.
"Zwei zu eins", korrigierte er, "Ich hab dich schließlich beim Fliegen geschlagen" sie hörte ein Knacken hinter sich und der Golem, der sich seit drei Grabsteinen an sie herangepirscjt hatte, zerfiel zu Matsch.
"Und jetzt ist es sogar Unentschieden", grinste er. Asuna schnaubte, eine Schattenranke schlang sich um den Golem am Friedhofsgitter und schleuderte ihn ihm entgegen. Satoru zerteilte ihn mit einer einzigen Handbewegung.
"War das jetzt ein Punkt für dich oder mich?", überlegte er, ehe er die Hand hochstreckte und zur Faust ballte. Die zwei verbliebenen Golems fielen in sich zusammen.
"Ist auch egal, ich habe eh gewonnen", fasste er zusammen. Asuna verdrehte die Augen.
"Warum willst du überhaupt meine Hilfe?", fragte sie, "Du kommst super allein klar und ich habe besseres zu tun"
"Mit dir macht es mehr Spaß", erwiderte er und trat auf sie zu, "Und ich mag unser kleines Geplänkel zwischendurch. Außerdem war das der letzte Anhaltspunkt, den sie mir gegeben haben, ab jetzt brauch ich dich, sonst bekomme ich Kopfschmerzen"
"Nun, ich hab Kopfschmerzen, seit dem du wieder da bist", sagte sie, "Und jetzt lass uns zurückgehen. Mir ist kalt" Satoru zuckte die Achseln.
"Was immer du willst" und gesellte sich neben sie. Noch während sie zwischen den Gräbern entlang gingen, spürte sie, wie die Kälte aus ihren Gliedern sickerte und ihr wärmer wurde. Asuna knöpfte ihren Mantel auf, während sie das Tor passierten. Erst da fuhr sie zu ihm herum.
"Du bist das!", rief sie.
"Du hast gesagt, dir ist kalt", entgegnete er.
"Ich dachte, ich hätte klar gemacht, dass ich deine Wärme nicht brauche", fauchte sie.
"Brauchen nicht", sagte er und grinste, "Aber ich geb sie dir gerne" sie stieß scharf die Luft aus, dann packte sie seinen Ärmel und zog ihn mit sich durch den Schatten in ihre Wohnung.
Asuna wollte seinen Ärmel loslassen, als er ihr Handgelenk fasste.
"Komm schon, lächel wenigstens ein mal für mich", sagte er. Asuna wollte sich befreien, doch er zog seine Augenbinde ab und strahlte sie an. Sie kämpfte gegen den Drang, sich wegzuducken. Er hatte irgendwas an sich, wenn er lächelte, dass ihr Herz zum Flattern brachte.
"Ich lächle, wenn du dir ein Hotelzimmer nimmst", sagte sie und wisch seinem Blick aus, "Du hast genug Geld"
"Ich habe aber noch nie so eine hübsche Hotelangestellte gesehen, wie dich", entgegnete er, "Wenn auch weitaus freundlichere"
"Hör auf damit!", fauchte sie und entwand ihm ihre Hand, "Und ich bin nicht deine Angestellte und das hier ist erst Recht kein Hotel!"
"Stimmt, aber zum Abendessen gibt es Gummibärchen und das kann ich mir ja wohl kaum entgehen lassen" Asuna trat einen Schritt von ihm zurück.
"Von mir aus, ich geh schlafen" sie drehte sich um.
"Dann träum von mir", rief er ihr hinterher, ehe sie ihre Schlafzimmertür zuziehen konnte.

Die Woche verging, ohne, dass Satoru sich ein Hotelzimmer nahm, dafür jagten sie jeden Tag Golems durch halb Tokyo. Asuna spürte sie am Rande ihres Bewusstseins auf und sie beide vernichteten sie, nachdem sie im Orchester war und sich um Misaki und Aiko kümmerte.
Am Ende der Woche schlief Satoru immer noch auf ihrer Couch und Asuna in ihrem Bett, und sie weigerte sich, als er einforderte, zu ihr kommen zu dürfen, bis er geknickt wieder abzog.

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