Asuna:Asuna stand zusammengequetscht in der U Bahn, ihre Handtasche und den Geigenkoffer vor sich an den Bauch gepresst, auf dem Weg nach Hause.
Sie war noch bei Misaki gewesen und war fast schon davon ausgegangen, Satoru draußen auf sie warten zu sehen, doch er war nicht dort gewesen. Vermutlich hatte er heute keine Lust, Golems zu jagen.
Vielleicht schmollte er auch noch, weil sie ihm gestern Abend die Tür vor der Nase zugeknallt hatte. Beim Frühstück hatte er zumindest nicht verstimmt gewirkt, allerdings war sie auch in Eile gewesen und hatte kaum Zeit zum Essen oder Reden gehabt.
Die U Bahn hielt und Asuna trat in die Nacht, folgte dem gewohnten Weg zu ihrer Wohnung. Sie balancierte ihren Geigenkoffer auf einem Knie, während sie kurze Zeit später nach dem richtigen Schlüssel suchte und ihre Tür aufschloss.
Ein würziger Geruch schoss ihr entgegen, zusammen mit dem Geräusch von brutzelndem Öl und dem sanften Summen ihres Reiskochers. Oh und natürlich Satorus lautes Trällern.
Sie stieg aus ihren Stiefeln, hängte den Mantel auf und wappnete sich für den Augenblick, in dem sie die Küche betreten würde.
Asuna trat zum Türrahmen.
Die Küche war das reinste Chaos. Sie sah Töpfe und Pfannen und Reiskleckse auf dem Boden und der anrichte.
"Da bist du ja endlich!", Satoru schwenkte eine Pfanne mit Gemüse und Fleischbällchen, "Ich hab einen Mordskohldampf. Setz dich" Asuna blinzelte.
"Du hast gekocht?", fragte sie.
"Klar, ich hoffe, Du magst Fleischbällchen", erwiderte er gut gelaunt.
"Ich, ähhh...", versuchte sie es erneut, "Wieso hast du gekocht?" Satoru zuckte die Achseln und verteilte den Inhalt der Pfanne auf zwei Schälchen, wobei mindestens ein Viertel auf dem Boden landete. Asuna zuckte kaum merklich zusammen.
"Ich hatte Lust dazu", sagte er, "Und ich bin ziemlich gut darin. Das Rezept ist von Yuji, er macht die besten Fleischbällchen. Und jetzt setz dich endlich" Asuna ließ sich auf den Stuhl fallen, während er ihr eine Schale Reis, Salat, gebratenes Gemüse und Fleischbällchen hinstellte.
Satoru ließ sich ihr gegenüber auf den Stuhl plumpsen und zog die Schale Reis zu sich.
"Wie war dein Tag?", fragte er mit vollem Mund.
"Gut", Asuna zog die Schale mit dem Salat zu sich, "Früher vorbei, als ich gedacht hatte"
"Ach ja, die Golems laufen schon nicht weg", winkte er ab, "Und wir brauchen schließlich auch mal eine Pause." Satoru schob sich ein Fleischbällchen in den Mund, "Sag nicht, du hast auf mich gewartet"
"Oh bitte", murmelte sie, "Ich fände es schön, wenn wir die Sache schnell hinter uns bringen"Er winkte ab.
"Das schaffen wir schon", sagte er, "Außerdem, wann war das letzte Mal, dass du Abend gegessen hast?"
"Ich esse jeden Abend zu Abend", erwiderte sie.
"Wirklich?", fragte er, "Du bist entweder bei deiner Freundin oder jagst Golems durch die Stadt."
"Was interessiert es dich?", fragte sie.
"Als meine Partnerin in diesem Fall kann ich doch nicht zu lassen, dass deine Konzentration nachlässt", er grinste.
"Ich bin super konzentriert", sagte sie und stocherte in ihrem Reis. Die Wahrheit war, dass sie seit dem sie in der Gasse erwacht war, keinen großen Appetit mehr hatte. Manchmal erinnerte ihr Körper sie daran, dass er Nahrung brauchte, doch von alleine fiel es ihr nicht ein. Ihn hatte das aber nichts anzugehen.
"Was ist mit dir?", wechselte sie darum das Thema, "Wie war dein Tag?"
"Yuji wird von Tag zu Tag besser. Ich bin mir sicher, dass er bald anfängt eine eigene Fluchtechnik zu entwickeln, sobald er Sukunas Fluchkraft kontrollieren kann", sagte er.
"Lässt du ihn immer noch Filme gucken?", fragte sie und zog die Schale mit Gemüse zu sich. Satoru lachte.
"Nein, jetzt schaut er Filme mit den anderen Beiden. Mir soll es Recht sein" Asuna kaute nachdenklich auf ihrem Gemüse herum.
"Willst du nicht nach den anderen beiden Fragen?", forderte er sie auf.
"Ich dachte, das wäre zu direkt", antwortete sie, "Nicht, dass meine geheime Aushorchstrategie noch auffällt" er grinste.
"Ich kenne spaßigere Methoden, jemanden auszuhorschen", sagte er.
"Hmm", überlegte sie, "Ich schätze mal, Fingernägel ausreißen gehört nicht dazu?"
"Igitt", sagte er entrüstet, "Nein, das meinte ich nicht" er zwinkerte.
"Hör auf", murmelte sie.
"Du hast gefragt", Satoru schmunzelte, "Wie schmeckt es?"
"Es ist gut", sagte sie.
"Wie bitte?", er hielt sich die Hand ans Ohr.
"Es ist gut!", blaffte sie. Satoru grinste.
"Ich weiß" sie verdrehte die Augen.
"Ich bin in letzter Zeit kaum dazu gekommen", redete er weiter, "Normalerweise übernimmt dass jemand für mich. Und Yuji ist ein wirklich begabter Koch" sie nickte und stellte ihre leeren Schälchen ab.
"Dankeschön", murmelte sie und besah sich das Chaos in der Küche, "Du kannst Fernsehen gucken, wenn du willst, ich räume auf"
"Wir können zusammen aufräumen und dann einen Film gucken. Du hast eine beachtliche Sammlung an DVDS, aber ein paar Klassiker sind dir entgangen. Zum Glück ist ein Profi hier", er grinste. Asuna räumte ihr Geschirr in die Spüle und ließ Wasser einlaufen.
"Du hast schon gekocht", sagte sie und begann, die Pfannen und Töpfe in die Spüle zu räumen, "Dann lass mich aufräumen"
"Du wächst ab und ich trockne", bot er an. Asuna schwieg und wischte die Arbeitsflächen ab, bevor sie ein Geschirrtuch ausbreitete.
Satoru stellte sich neben sie.
"Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist", sagte sie, "Ich hatte eigentlich nicht vor, neues Geschirr zu kaufen"
"Hey! Ich bin ein prima Abtrockner", wiedersprach er, bevor er sich nachdenklich ans Kinn tippte, "Wobei, ich bin wohl eher ein guter Nassmacher" Asuna stieß entnervt die Luft aus, während er losprustete.
"Ganz im Ernst, ich komme klar", sagte sie, als er sich wieder einiger Maßen gefangen hatte.
"Ich helfe gerne"
"Du...", sie hielt inne, "Die Küche ist das reinste Chaos, mach bitte nicht mehr dreckig, als ohnehin schon!"
"Das Chaos ist Teil des Prozesses", erklärte er, "Das gibt dem ganzen das Gewisse Je ne sait pas" Stirnrunzelnd stellte sie die Schale auf das Geschirrtuch. Satoru schnappte sich das Handtuch und trocknete.
"Siehst du?", fragte er und zeigte auf die Schale, "Gar kein Problem" Asuna spülte die Pfanne aus und er nahm sie ihr aus der Hand, bevor sie sie abstellen konnte.
"Warum machst du das?", rutschte es ihr heraus.
"Abtrocknen?", fragte er, "Keine Ahnung. Warum hast du keine Spülmaschine ist eine viel wichtigere Frage"
"Ich hab die Küche übernommen", erwiderte sie, "Warum... kochst du und... willst mir beim Putzen helfen?"
"Damit wir einen Film gucken können", sagte er, als wäre das selbstverständlich.
Asuna ließ die Platte, die sie gerade abwusch wieder ins Wasser sinken und sah ihn stirnrunzelnd an.
"Warum ist dir das so wichtig?"
"Weil du die gesamte letzte Woche spät nach Hause gekommen bist, geschlafen hast, dir einen Smoothie reingezogen hast und zur Arbeit geheschtet bist", erklärte er, "Zeit für ein bisschen Spaß"
"Und warum willst du unbedingt, dass ich Spaß habe?", fragte sie.
"Weil dieses absolute Fehlen von Spaß dich griesgrämig und gemein macht", er grinste, "Und ich es mag, wenn du lächelst" Asuna wandte sich ab und zog die Platte aus der Spüle, um sie ihm in die Hand zu drücken.
Satoru trocknete sie und legte sie ab, bevor er sich das Tuch über die Schulter warf und ihren Arm berührte.
"Ach komm schon", sagte er. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu.
"Was?"
"Lächel mal wieder. Nur ganz kurz"
"Du verhälst dich seltsam", sagte sie, ihre Hände wurden aus der Seifwnlauge gezogen, als er sie umdrehte.
"Nur ganz kurz", sagte er ubd strahlte, "Komm schon, Asuna" sie blinzelte überrascht. Dann, mehr der Überraschung geschuldet, hob sie kurz ihre Mundwinkel. Satoru strahlte. Es war eines dieser Lächeln, bei dem ihre Knie weich wurden.
"Viel besser", sagte er und hob die Hand. Asuna zuckte kurz, als seine Fingerspitzen der Linie ihrer Unterlippe folgte. Seine Finger hinterließen eine brennende Spur. Asuna packte sein Handgelenk, ehe er weiter machen konnte.
"Nein, hör nicht auf", murmelte er, "Lächel noch ein bisschen"
"Satoru!", fauchte sie und er blinzelte kurz, sie zögerte ebenfalls, einfach weil es das erste Mal seit Monaten war, dass sie ihn direkt ansprach. Doch der Name hing schwer und bedeutungsvoll zwischen ihnen und schien mit jedem Herzschlag, der verstrich noch bedeutender zu werden. Von daher wandte sie sich ab, sodass seine Hand von ihrer Wange rutschte, und konzentrierte sich auf das dreckige Geschirr.
"Hör auf mit dem Blödsinn", sagte sie matt, "Du hast Recht, ich bin müde. Ich wasch den Rest morgen ab und gehe jetzt schlafen. Untersteh dich, ohne mich aufzuräumen!" Damit wandte sie sich ab und flüchtete in ihr Zimmer, ehe er etwas erwidern konnte.

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Unlimited Void
FanfictionSatoru Gojo ist der mächtigste Jujutzist seiner Generation und Lehrer an der Jujutsu Akademie Tokio. Durch seine Hand sind tausende von Flüchen gestorben. Als Asuna Okura auf die Akademie kommt, ahnt er zunächst nicht, wer die junge Frau wirklich i...