15. Kapitel

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Asuna:

Asuna rannte durch das Unterholz, sprang über einen Baumstumpf und duckte sich hinter einen abgehackten Baumstamm. Eine Druckwelle presste über sie hinweg, so heftig, dass sie spürte, wie sich ihr die Haare aufstellten.
Sie drückte sich tiefer in den Baumstamm und verschmolzen mit dem Schatten, nur um wenige Augenblicke später aus dem Schatten einer großen Linde herauszutreten. Sie hielt sich verdeckt hinter dem Baumstamm.
Gojo stand auf der Lichtung unter ihr, die Hände locker in den Hosentaschen vergraben. Der Wind spielte in seinem Haar. Keine Unendlichkeit beschützte ihn.
Asuna hob leise einen Stein auf und zielte. Gerade als sie ihn mit voller Wucht auf ihn schleuderte, riss er den Arm hoch. Rotes Licht glühte auf.
"Nein!", schrie sie. Der Stein wurde zurückgeschleudert und mit ihm sie und ein paar umstehende Bäume.
Asuna prallte in eine Dornenhecke und öffnete den Mund, um unflätig zu fluchen, als ihr Stein gegen ihren Kiefer knallte und ihr die Vorderzähnr ausschlug.
Sie stöhnte und fiel zurück in die Hecke. Blut füllte ihren Mund.
"Und gibst du auf?" Gojo hatte die Hände immer noch in den Hosentaschen vergraben und beugte sich über sie.
"Der Zahnlose Look steht dir. Hat was" er überlegte, "Verwegenes" sie seufzte und befreite sich aus dem Dornenbusch.
"Ich bin für eine Revanche" Gojos Mundwinkel zuckten.
"Du stinkst nach Blut", erwiderte er, "Und du lispelst"
"Hast du Angst, ich könnte dich besiegen?", fragte sie herausfordernd. Er seufzte theatralisch.
"Na guuuuut", gab er nach und grinste.
"Du hast drei Sekunden" er begann zu zählen. Asuna verschwand augenblicklich in den Schatten. Diesmal tauchte sie augenblicklich in seinem Schatten wieder auf und schmetterte ihre Faust in seinen Brustkorb. Asuna verschwand durch die Schatten bevor er sie erreichen konnte und tauchte hinter einem Baum wieder auf.
"Asuna", Gojo seufzte, sie fuhr herum er lehnte an einem Baumstamm, "Du musst dich nicht vor mir verstecken" er holte aus und sie duckte sich unter seiner Faust hinweg, "Mit der Augenbinde macht es keinen Unterschied, ob du vor oder hinter dem Baum stehst" Gojo packte sie am Kragen und schleuderte sie herum. Asuna wirbelte in der Luft herum, ihre Füße rissen die Erde auf, als sie über den Waldhorn nach hinten scharbte. Sie schoss nach vorne, tauchte kurv vor ihm durch die Schatten und bohrte ihren Ellbogen in seine Nieren. Gojo fuhr herum. Ihre Handkante knallte mit voller Wucht gegen seine Schläfe und riss ihm glatt die Augenbinde von den Augen. Sie trat in den Schatten. Im letzten Augenblick packte er ihren Kragen und wirbelte sie durch die Luft.
Asuna kam auf dem Boden auf und für eine Sekunde war ihr Schwarz vor Augen. Sie keuschte auf. Er kniete über ihr.
"Deine Fluchaura sehe ich trotzdem", beendete er seine Ausführungen und grinste, "Der zahnlose Look hat mir besser gefallen" Asuna verdrehte die Augen.
"Ich fand mich gar nicht mal schlecht", sagte sie.
"Zu langsam", entgegnete er großkotzig, "Und was war diese schlampige Rückhand?" Sie stieß scharf die Luft aus.
"Ziemlich große Worte dafür, dass du verloren hast", sagte sie. Er hob die Augenbrauen.
"Ich glaube, wir müssen wohl nochmal die Definition von Verlieren durchgehen", sagte er. Asuna grinste.
"Stimmt wohl", sagte sie und rezitiert, "Gewonnen hat man, in dem der Gegner entweder aufgibt oder kampfunfähig ist"
"Da hast du es", er grinste selbstsicher. Asuna lächelte ebenfalls.
"Wo hab ich dich nochmal getroffen?", fragte sie und berührte mit ihren Fingern seine Wange. Gojos unbeschwerte Miene flackerte kurz. Seine Knie waren neben ihren Hüften, die Hände neben ihrem Gesicht abgestützt. Er war ihr so nahe, dass sie den Geruch seines Aftershaves wahrnehmen konnte.
Asunas Daumen Strich über seine Wange, dann drückte sie ihn ganz leicht zur Seite. Sein Schatten fiel über sie. Im nächsten Augenblick tauchte sie aus dem einer Fichte wieder auf.
"Gib auf, Sensei!", rief sie triumphierend, "Ich hab gewonnen!"
Gojo sah zu ihr hoch.
"Netter Trick, aber das macht gar nichts!", rief er und wollte aufstehen, als er feststellte, dass sie seine Handflächen und Knie an seinen Schatten geklebt hatte.
"Siehst du?" Er öffnete den Mund, schloss ihn wieder und zog beherzt an seinen Händen.
"Wirklich süß!", bemerkte er, "Aber ich kann dich immer noch schlagen, auch wenn ich am Boden klebe!" Asuna seufzte.
"Dann will ich, dass du weißt, dass ich das jetzt nicht gerne tue", sie griff in seine Jackentasche und zog einen Schokoriegel hervor.
"Warte!", rief er, "Das wagst du nicht!"
"Sagt wer?", sie setzte sich in den Schneidersitz und wollte gerade in ihren erbeuteten Riegel beißen, als ihre Hand auf eine Mauer traf.
"Hey", rief sie.
"Unendschieden!", verlangte er, "Und jetzt mach mich frei!" Asuna seufzte und löste ihren Zauber. Er schnappte sich den Riegel, bevor sie reagieren konnte und biss hinein.
"Du kämpfst", er kaute, "Ziemlich unfair"
"Und du hältst dich nicht an deine eigenen Regeln", erwiderte sie, "Was war mit keine Unendlichkeit?"
"Nun", erwiderte er, "Ich hab sie ja nicht benutzt, um mich zu beschützen" sie hob grinsend die Augenbraue.
"Aber dein Hab und Gut?"
"Kann ja keiner wissen, dass du mich so hinterhältig überfällst!", echaufierte er sich. Asuna lachte.
"Du bist nur sauer, weil ich dich geschlagen habe", sagte sie.
"Unendschieden", erinnerte er sie, bevor er ihr versöhnlich die unangeknabberte Seite seines Riegwls reichte.
"Ich will trotzdem einen halben Strich", verlangte sie. Er grinste und schob seine Augenbinde wieder hoch.
"Den bekommst du", sagte er, "So wie ich eine Revanche. Morgen"

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