51. Kapitel

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Asuna:

Asuna stieg gerade aus der Oper, die Geige fest an sich gedrückt, als ihr Handy vibrierte.
Sie seufzte und fasste die Geige fester, ehe sie antwortete.
"Ja?"
"Bist du gerade in der Stadt?", fragte Satoru.
"Nein, ich bin in Kyoto", erwiderte sie und setzte sich in Bewegung.
"Ernsthaft?"
"Natürlich nicht!", sagte sie, "Ich musste arbeiten!"
"Also bist du bei der Oper?"
"Warum willst du dass wissen?", sagte sie und klemmte ihr Handy zwischen Schulter und Ohr, um in ihrer Tasche nach dem Portemonnaie zu kramen.
"Ich muss dich um einen Gefallen bitten", sagte er.
"Einen Gefallen?", fragte sie abgelenkt.
"Ich hab meine Schüler in die Stadt geschickt, um mich mit den Höheren zu treffen", sagte Satoru, "Und Megumi hat mir eine Nachricht geschickt, dass sie einen Finger gefunden haben und Sukuna Yuji übernommen hat"
"Wer ist Megumi?", fragte sie.
"Mein Schüler", sagte er, "Die zwei stecken in der Klemme und ich kann hier nicht weg"
"Sag den Höheren einfach ab"
"Dann erfahren Sie, dass ich meine Schüler alleine nach Tokyo geschickt habe"
"Es ist ja nicht so, als würde das deinen Ruf zerstören", sagte sie.
"Eyy! Ich bin ein klasse Lehrer!", empörte er sich, "Aber die Höheren Stellen Fragen, weil das jetzt das Dritte Mal ist, das ich versagt hätte. Und das schadet meinem Ruf und allen, die ich damit beschütze"
"Das Dritte Mal?", fragte sie.
"Ich hab die Golems noch nicht neutralisiert", zählte er auf, "Ich habe dich entkommen lassen. Ich hab die drei alleine losgeschickt" Sie schwieg.
"Asuna bitte", sagte er, "Es sind meine Erstklässler und das ist der König der Flüche"
Sie kaute auf ihrer Lippe.
"Du weißt doch, dass ich Gefallen immer erwidere", sagte er.
"Du musst dich nicht anstrengen", sagte sie, "Ich bin schon auf dem Weg, schick mir die Adresse"
Sofort ploppte eine Nachricht auf.
"Ich meine das Ernst", sagte Satoru mit rauer Stimme.
"Ich mach das nicht für dich", erwiderte Asuna und änderte die Richtung zu dem Kaufhaus, dass er ihr geschickt hat, "Ich mach das für die drei Teenager, die du in Gefahr gebracht hast. Du brauchst dich nicht so amzustrengen"
"Das ist keine Anstrengung für mich", erwiderte er und sie konnte hören, dass er grinste, "Keine Sorge, ich komme, sobald ich kann"
"Ich komme schon klar", erwiderte Asuna und beendete den Anruf.

Asuna fasste ihre Geige fester, als sie plötzlich eine Welle der Energie spürte, die tief in ihren Knochen wiederhallte.
Sie steckte ihr Handy weg und eilte in die nächste Gasse, um zwischen den Schatten zu verschmelzen.
Asuna tauchte in einem leeren Einkaufscenter auf und wurde augenblicklich von einem warmen Körper getroffen, der sie von den Füßen riss und mit ihr gegen ein Glasfenster krachte.
Die Fensterfront zersplitterte und Asuna landete in einem Knäuel aus Gliedmaßen und Splitter.
Ein Junge mit schwarzem Haar hob stöhnend den Kopf. Blut lief aus seinem Mundwinkel.
Er rappelte sich hoch und kroch von ihr weg.
"Wer sind sie?"
"Bist du Megumi?", fragte Asuna und richtete sich auf, klopfte sich die Splitter von den Kleidern. Die Schnitte und Prellungen an ihren Armen verteilten bereits.
"Wer sind sie?", wiederholte der Junge, jetzt misstrauisch.
"Sat... Gojo hat mich geschickt. Er sagte, ihr stecktet in Schwierigkeiten", antwortete sie.
Ein wütender Schrei gefolgt von einem männlichen höhnischen Lachen zerriss die Luft. Megumis Kopf fuhr herum.
"Dass kann er wohl laut sagen", sagte er und rappelte sich auf. Asuna stellte ihre Geige und Handtasche ab. Und stieg über die Splitter.
"Wissen Sie, was..."
"Sukuna hat Yujis Körper übernommen", sagte Asuna und trat aus der zerstörten Femsterfront. Ein Mädchen mit orangenem Haar und Hammer wirbelte herum, während Sukuna um sie tänzelte und höhnisch lachte.
Sukuna hob die Hand und Sie wurde durch die Luft geschleudert, krachte gegen eine Säule und ging zu Boden. Ihr Aufprall war so heftig gewesen, dass sich die Reklametafel per ihr von der Wand löste und auf sie draufkrachte.
Megumi zuckte zusammen und hob die blutenden Hände.
Asunas Schatten dehnte sich aus und schob sachte die Reklametafel von dem Mädchen mit orangenem Haar. Sie ächzte.
Asuna warf einen Blick zurück zu Megumi.
"Na mach schon", rief sie, "Hol sie daraus!"
"Warten sie, dieser Fluch dort"
"Ist Yuji, ich weiß", unterbrach sie ihn. Megumis Miene war grimmig.
"Verletzen sie ihn nicht unnötig", sagte er. Asunas Gesicht blieb hart.
"Ich werde es versuchen", sagte sie, "Aber ich kann nichts versprechen"
"Und wer genau bist du?" Sukuna hatte sich aufgerappelt und sah sie an.
"Niemand", entgegnete Asuna. Sukuna grinste.
"Der Junge scheint dich zu kennen", erwiderte er, "Und diese hübschen Schatten... doch du bist nicht so rein, wie ein Fluchgeist. Sag, wer bist du?"
"Keine Ahnung, wovon du redest", sagte Asuna und die Schatten verdichteten sich an ihren Fingern zu Klauen, "Ich weiß nur, dass ich mit Yuji noch eine Rechnung offen habe" sie lächelte.
"Dann zeig mir, was du draufhast", Sukuna grinste spöttisch, "Niemand" Asuna dehnte ihren Nacken, bis es knackte, dann stürmte sie los. Sukuna rannte ebenfalls auf sie zu, packte den Mülleimer neben sich und schleuderte ihn auf sie. Asunas Krallen fuhren durch die Metallverkleidung und Müllreste stoben auf, dann prallte sie und Sukuna aufeinander. Asuna hob die Faust, doch er wandte nur den Kopf und wisch ihr aus, ihre Andere Haust verfehlte seine Rippen, dafür schleuderte sie ihn mit voller Wucht nach hinten.
Sukuna wirbelte durch die Luft, brach durch einen Zaun und krachte gegen ein Schaufenster. Glas und Metall stoben auf. Sukuna rappelte sich stöhnend auf und grinste wie ein Haifisch, dann rannte er erneut auf sie zu. Asunas Krallen zerflossen zu einen Mantel über ihre Hände, bis Oberarme, keine Sekunde zu früh, denn Sukuna prallte mit einer Wucht gegen sie, die ihre Knochen zermalmt hätten.
Er drängte sie zurück. Asuna holte auf und schlug mit ihrer Stirn gegen seine Nase. Ein hässliches Knacken ertönte, Blut spritzte auf, doch sie hatte keine Zeit, sich darüber zu freuen, denn Sukunas Faust bohrte sich in ihren Kiefer.
Ihr Kopf wurde zurückgeworfen. Schmerz explodierte in ihrer Wange, und sie taumelte rückwärts. Sukuna legte nach, doch eine Schattenranke riss ihn rückwärts.
Asuna berührte ihre pochende Wange. Ein Zahn fühlte sich lose an und ein metallischer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. Sie spuckte auf den Asphalt. Zornig packte sie einen verrosteten Kleiderständer und schleuderte ihn auf Sukuna. Er drehte nur leicht den Kopf und grinste, ehe er sich aufrichtete.
"Ich glaube, ich weiß jetzt woher ich dich kenne", sagte er und wischte sich ein imaginäres Staubkorn von der nackten Schulter, "Ich hab mal ne Zeit lang deine Mutter gefickt" Asuna stieß ein Knurren aus.
"Reizende Frau", sinnierte Sukuna, "Du kommst ganz nach ihr, abgesehen davon, dass du einen grässlichen Männergeschmack hast. Servier diesen weißhaarigen Affen ab und wir zwei könnten uns köstlich amüsieren"
"Ich passe", erwiderte Asuna kühl, ehe eine Schattenranke die Reklametafel  hochriss und auf Sukuna schmetterte. Die Reklametafel prallte gegen den Fluch und sie stürmte nach vorne, um ihn zu zerquetschen, als er die Tafel zurückschleuderte. Asuna ließ sich auf den Boden fallen.
Die Blechbüchse fegte über sie hinweg. Asuna kam auf die Füße. Sukunas Hände schwehlten.
"Gar nicht mal schlecht", lobte er und seine Hände loderten auf, "Doch du bist mir für meinen Geschmack noch ein wenig zu menschlich" Asuna rappelte sich auf.
Er hob die Hand und ein Energieball saußte auf sie zu. Asuna sprang auf die Füße und wisch gerade noch aus. Der Ball brannte ein Tellergroßes Loch in den Asphalt, wo sie bis vor einem Herzschlag noch gelegen hatte. Sukuna feuerte wieder.
Asuna duckte sich, in ihrer Hand formte sich eine meterlange Gleve aus Ardamant. Sukuna schoss gleichzeitig auf ihre Füße und Brust, und sie vollführte eine Drehung in der Luft. Asuna landete kurz, nur um wieder abzuspringen.
Ihr Körper wölbte sich, als sie die Gleve über den Kopf hob ubd dann nach unten sausen ließ.
Die Gleve Schnitt in Sukunas Arm. Er brüllte auf, sie landete und schmetterte das Stumpfe Ende gegen seinen Kiefer. Sukuna taumelte rückwärts und sie schlug mit seiner Gleve gegen seine Knie, damit sie einknickten, sein Körper landete auf der Straße und sofort war sie über ihm, ihre Knie fixierten seine Brust auf dem Asphalt, während sie ausholte und zuschlug. Ihre Faust krachte gegen Sukunas Gesicht, wieder und wieder.
Das Lächeln flackerte für eine Sekunde und sie hielt inne.
"Yuji!", rief sie. Dann wurde sie von Sukuna runter geschleudert. Asuna landete auf der Straße und schrabbte noch einige Meter über den Asphalt.
"Netter Versuch", gestand Sukuna, "Doch es bleibt dabei. Du bist noch zu menschlich. Soll ich es dir Zeigen?"  Er hob seine Klauen. Asuna wusste kaum, wie ihr geschah, als er langsam grinste.
"Sphärenentfaltung!"
"Nein!", schrie sie. Bei jeder anderen Sphäre wäre es egal gewesen. Sie wäre vielleicht gefangen gewesen, doch alle anderen wären frei. Diese Sphäre aber war dazu gedacht, zu quälen. Nicht nur sie, sondern alle im Umfeld.
Die Sphäre hüllte sie ein, wie samtiger Nebel.
"Nein, nein, nein!" Asuna blieb nur eine Möglichkeit. Sukunas Sphäre war dafür bekannt, dass sie keine Tasche in der Realität war, sondern er die Realität selbst veränderte. Das bedeutete, seine Sphäre würde sich unkontrolliert ausdehnen und Unschuldige foltern, wenn nicht töten
So streckte sie die Arme aus und Dunkelheit brandete an den Rändern der Sphäre auf.
Sie musste versuchen, sie zurückzudrängen. Zurück in Sukuna. Den Radius verringern.
Doch die Sphäre drückte und quetschte gegen ihre Mauer der Dunkelheit. Asuna wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, ehe sie zerschlagen werden würde. Und dann, dann stand nichts mehr zwischen Sukuna und all dem Leid. Sie biss die Zähne zusammen. Ihre Finger krümmten sich. Asuna ließ zu, dass die Dunkelheit aus ihrem Herzen quoll und sie einhüllte.
Wie beim ersten Mal wurden ihre Ohren spitz, Reißzähne Gruben sich aus ihrem Zahnfleisch und sie spürte das leichte Ziehen zwischen ihren Schulterblättern, als ihre Flügel sich ausbreiteten.
Asuna biss die Zähne zusammen, dann stand sie auf. Der Stoff ihres Gewands wallte um ihre Füße. Sukuna grinste.
"So gefällst du mir schon besser", sagte er und sein Blick glitt an ihr herab. "Wir beide werden noch viel Spaß zusammen haben.Du erinnerst mich wirklich sehr an Deine Mutter", sagte er, "Ich hoffe, Du bist auch so hinreißend auf den Knien" Asuna knurrte und schleuderte ihm ihre geballte Dunkelheit entgegen. Sukuna lachte und wisch dem ohne Probleme aus.
"Und genau hier stößt du jetzt auf deine Grenzen", sagte er und hob die Hand. Asuna sah den Angriff kommen, doch sie hatte keine Möglichkeit, dem auszuweichen. Ihre ganze Kraft strömte in die Barriere um Sukunas Sphäre, um die Bewohner zu schützen. Wenn sie den Angriff ablichten, würde sie zwangsläufig die Barriere um Sukunas Sphäre Schwächen, wenn nicht einreißen.
Asuna schloss die Augen. Schmerz schoss durch ihr linkes Bein und sie brüllte auf.
Das Medaillon in ihrer Halskuhle leuchtete auf.
"Interessant", Sukuna trat näher. Asuna hieb mit ihren Krallen nach ihm, doch er packte ihre Hände und verdrehte sie, bevor er sich zu ihrem Medaillon beugte. Sukuna lachte.
"Da hast du mir ein wirklich gutes Geschenk gemacht", sagte er, "Ich werde mich bei Gojo dafür bedanken müssen, dass er mir sein Spielzeug überlassen hat" er  berührte ihre Wange, "Wir zwei werden noch viel Spaß zusammen haben" sie stieß ihren Kopf nach vorne und rammte ihre Stirn in seine Nase. Ein befriedigendes Knacken ertönte, als sie seine bereits geteilte Nase nochmal brach. Sukuna taumelte zurück.
"Ich gehöre weder dir noch Satoru", sagte sie und drückte noch fester gegen seine Sphäre.
"Falsch", korrigierte Sukuna, "Du magst jetzt vielleicht noch stark genug sein, meine Sphäre einzukesseln. Doch für mich ist es keine Anstrengung sie aufrecht zu halten. Du wirst einbrechen und dann werde ich dich mit mir nehmen" er fasste ihr Kinn und riss es zu ihm.
"Dann werde ich dich ganz langsam auseinandernehmen und zerstückeln, bis du schreist und dir wünscht, zu sterben, doch dieses hübsche Medaillon wird dich Tag für Tag heilen, sodass wir wieder von vorne beginnen können" seine Handkante krachte gegen ihre Wange.
"Das wird ein Spaß" Sukuna ließ sie los und Asuna fiel auf die Knie. Sukuna wandte sich gerade um und ließ einen Hagel aus Pfeilen auf sie niedergehen, als ein riesiger Vogel aus dem nichts auftauchte und so heftig mit den Flügeln schlug, dass die Pfeile in alle Richtungen stoben.
Megumi und das Mädchen mit dem orangenen Haar schleppten sich neben sie.
"Du bist also Gojos Freundin", sagte das Mädchen und beäugte sie skeptisch.
"Ich bin nicht...", stieß Asuna aus und runzelte die Stirn, "Hat er das etwa gesagt?"
"Ist doch auch egal, Nobara", sagte Megumu,
"Ob Gojos Freundin oder nicht, wir müssen Yuji zurückholen",  Asuna streckte den Rücken durch.
"Alles klar", sagte sie und belastete die Stelle in ihrem Mund, wo Sukuna ihr vorher einen Zahn ausgeschlagen hatte. Ein neuer Zahn war bereits nachgewachsen, allerdings verwunderte sie dass bei der Menge an Fluchkraft auch nicht, die sie produzierte, "Solange seine Sphäre aufrecht ist, kann ich nichts tun" Sukuna lachte.
"Diese kleinen Insekten können dir nicht helfen", sagte er, "Ich werde sie alle einer nach dem anderen ausschalten"
"Wir werden dich deshalb auch gar nicht erst einzeln angreifen!", schrie das Mädchen mit dem Orangenen Haar und eine Handvoll Nägel blitzten im Sonnenlicht auf. Sukunas Lächeln wurde zu einem Zähnefletschen.
Gleichzeitig mit einer Lawine von Hässchen saußten Nägel auf Sukuna zu. Asuna ging davon aus, dass er sie abwehren würde, stattdessen breitete er die Arme aus. Es war Yujis Schrei, der ertönte. Dann schnappte Sukunas Kopf zurück.
"Wollt ihr mich wirklich angreifen? Denkt daran, ich bin immer noch im Körper dieses Bengels" Megumi und Nobara ballten die Hände zu Fäusten. Doch sie griffen auch nicht mehr an.
"Wir müssen angreifen!", rief das Mädchen mit dem grünen Haar und zückte eine Klinge.
"Warte", schrie Megumi, "Das ist Yuji!" Das Mädchen zögerte. Asuna spürte, wie ihre Kraft ihr immer mehr aus den Händen glitt.
"Ich hab", ächzte sie und verstärkte ihre Barriere, "Eine Idee. Wie gut sind eure Barrierwfähigkeiten?"
"Nicht ausreichend", sagte Megumi.
"Nicht alleine", erwiderte Asuna und ächtze leise, "Zusammen" Megumi und das orangene Mädchen wechselten einen Blick.
"Ihr müsst beide gleichzeitig versuchen, eine Barriere zu erschaffen." Megumi und das Mädchen, Nobara nickten.
"Auf drei", rief Nobara.
"Eins", Asuna gab noch einmal alles.
"Zwei" Nobara und Megumi traten neben sie, ihre Barriere baute sich um Asunas eigene auf.
"Drei!" Asuna riss ihre Macht zurück in sich und stürmte nach vorne in Sukunas Sphäre.
"Warte!", rief Megumi, doch Asuna hörte ihn kaum, sondern öffnete den Mund, um zu schreien. Nur, dass kein Schrei daraus hervor kam.
Nur gähnende Dunkelheit, die um sie herum rauschte und sich zu einem Wirbelsturm formte.
Unter normalen Umständen wäre sie niemals in der Lage gewesen, genügend Schatten zu sich zu rufen, um ihren Vortex zu Formen, doch Sukunas Sphäre war keine eigene Dimension. Sie war nicht von der Wirklichkeit abgetrennt.
So hatte sie einen unendlichen Zugang zu Schatten.
Die Schatten strömten auf sie zu und stoben aus ihr heraus. Sukuna wurde von den Füßen gerissen und nach Oben gegen seine eigene Sphäre geschleudert. Die Schatten schlugen Sukuna immer höher und er wirbelte herum, wie ein Strohhalm zwischen den Elementen. Dann krachte er gegen seine Sphäre und seine Sphäre versprang in tausend Stücke.
Eine Schattenranke schoss aus Asunas Händen hervor und wickelte sich um Sukunas Knöchel, dann schnellte ihre Ranke mit voller Macht nach unten. Sukuna prallte wie ein Wassertropfen auf den Boden und ehe er sich rühren konnte, war er eingehüllt von ihren Schatten. Asuna ließ ihren Vortex verschwinden. Sukuna wehrte sich mit aller Macht gegen das Schattengefängnis, doch Asuna verfestigte ihren Griff nur noch.
Sie schwankte.
"Sat...", murmelte sie, brachte den Satz aber nicht zuende, stattdessen stützte sie sich an der Fassade ab. Vor ihren Augen tanzten Sterne.
Schritte, als sich Megumi und Nobara näherten.
"Wer war sie nochmal?", raunte Nobara Megumi zu.
"Shizukani Asuna", antwortete sie an Megumis Stelle, "Und auf gar keinen Fall Satorus Freundin"
Nobara musterte sie argwöhnisch.
"Du bist keine Jujuzistin", stellte sie fest. Asuna schüttelte den Kopf.
"Woher kennt ihr euch dann?", fragte Nobara und beugte sich vor. Asuna grinste schwach. Ihr Herz pochte viel zu laut gegen ihre Rippen, und sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören.
"Ich war eine Zeit lang seine Schülerin", sagte sie ubd schwankte. In diesem Moment landete jemand hinter ihr. Satoru sah sich um.
"Schon fertig", fragte er enttäuscht, "Du hättest mir ruhig ein bisschen was vom Spaß übrig lassen können" Asuna berührte wieder ihre Schläfen.
"Du hättest dich ja auch beeilen können", erwiderte sie. Satoru legte den Kopf schief.
"Irgendwas ist anders" dann zog er die Augenbinde runter und blinzelte ungläubig.
"Du hast", er fasste nach ihren Flügel, "Deine Finale Form erreicht" Asuna erstarrte.
"Du weißt es?", fragte sie.
"Ich weiß alles", entgegnete er und grinste, dann hob er ihre Arme an, um sie zu betrachten. Asuna schob seine Stirn vor.
"Okay, Yaga hat es mir erzählt", gab Satoru zu.
"Was hat er dir erzählt?", fragte sie und hielt sich an der Mauer fest.
"Alles", sagte Satoru leichthin. Asuna hätte am liebsten geschrien, wenn sie nicht so schwach gewesen wäre.
"Du siehst übrigens unglaublich aus"
"Ich vermöbele nunmal gerne Flüche in Bodenlangen Kleidern"
"Hmm", sagte er und legte die Hand an ihre Taille, "In dem Fall bin ich beleidigt, dass du mich noch nie so vermöbelt hast" Asuna verengte die Augen zu Schlitzen.
"Das können wir gerne nachholen" Satoru beugte sich zu ihr, bis ihre Nasenspitzen nur noch einen Wimpernschlag von einander getrennt waren.
"Das ist ein Versprechen, richtig?" Er zwinkerte. Asuna stieß scharf die Luft aus. Sie hätte gerne Satorus Hand weggeschlagen, aber sie fühlte sich noch immer wackelig auf den Beinen und war irgendwo dankbar für den Halt, den er ihr gab. Zumindest ein bisschen.
"Und was genau habt ihr hier wieder angestellt?", fragte Satoru und warf seinen Schülern einen strengen Blick zu.
"Sukuna hat uns unseren Shoppingtrip versaut", beschwerte sich Nobara, "Wir waren gerade in dieser Mal, als Yuji einen der Finger gespürt hat"
"Verstehe", sagte Satoru, "Das muss man natürlich nachholen, oder?" Asuna hörte die Antwort kaum noch, stattdessen spürte sie, wie Satoru sie mit sich ziehen wollte und damit aus dem Gleichgewicht brachte. Sie stolperte nach vorne und knallte gegen ihn.
"Hopla", Satoru nutzte die Gelegenheit, um den Arm um sie zu legen. Asuna kniff die Augen zusammen und berührte ihre Stirn. Etwas tropfte aus ihrer Nase. Dann verflüchtigt sich die Schatten und sie fiel zurück in ihren schwachen menschlichen Körper.
"Asuna?" Sie ächzte und presste die Hände auf ihre Augen, "Was ist los?"
"Ich war wohl nur", murmelte sie, "Ein wenig zu lange in Sukunas Sphäre"
"Dann bringe ich dich zu Shoko", sagte er. Satoru ging in die Hocke und schlang einen Arm unter ihren Kniekehlen durch, bevor er sie hochhob.
"Den Teufel wirst du tun", blaffte sie, "Keine Akademie"
"Aber"
"Ich sagte nein!" Satoru setzte sich in Bewegung.
"Also schön", brummte er und warf Megumi seine Kreditkarte zu.
"Wir holen das später nach", versprach er seinen Schülern. Dann setzte er sich in Bewegung. Asuna ließ sich eine Zeit lang von seiner Wärme einlullen, bis ihr klar wurde, was er da tat.
"Lass mich sofort runter", murmelte sie.
"Asuna"
"Sofort" Satoru seufzte und setzte sie ab. Asuna trat ein paar wackelige Schritte, ehe sie hustete. Ein feiner roter Nebel breitete sich auf ihrer Hand aus.
Panisch hob Satoru sie wieder hoch.
"Lass mich..."
"Nichts da!", erwiderte er und stieß sich ab. Wind umfing sie und sie kuschelte sich enger an ihn, denn die Nachtluft war eiskalt und er herrlich warm.
"Bleib wach", sagte er, "Wir sind gleich bei deiner Wohnung"
Ihre Lider flatterten und sie hörte die Worte kaum noch.

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