Asuna:
Vor ihr lagen vertrocknete Lehmklumpen und ein alter OPTisch. Asuna starrte die Klumpen an. Da war ein leichtes Zupfen an ihrem Bewusstsein, gepaart mit einem stechenden Schmerz von ihren Schläfen ausgehend.
"Die Party hast du leider schon verpasst", sagte Satoru und spazierte in den Raum, "Aber keine Sorge, wir haben uns auch ohne dich prächtig amüsiert"
"Ich...", sie schluckte.
"Wirklich schlau", sagte Satoru, die Hände in den Taschen vergraben, während er sich an den Tisch lehnte, "Weißt du, hätte man jemand anderen auf den Fall angesetzt, dann hätten sie vermutlich nie herausgefunden, wer die eigentliche Quelle ist. Aber ich kenne dich und vorallem kenne ich deine Fluchaura"
"Was bei allen Monstern?" Sie starrte die Klumpen an, "Golems" Satoru grinste.
"Soll ich dir ein bisschen auf die Sprünge helfen?", fragte er, "Golems, aus Lehm gebaute Puppen, die man durch eine Vernetzung der Seele zum Leben erweckt"
"Ich weiß, was Golems sind!", schnappte sie.
"Super!", er klatschte in die Hände, "Ist das jetzt ein Geständnis?"
"Ich... ich war das nicht" Satoru seufzte.
"Können wir uns das Theater bitte sparen?"
"Ich", stammelte sie, "Warum sollte ich eine Horde Golems erschaffen?"
"Was meinst du, was ich dich gerade frage?", erwiderte er, "Nicht, dass sie nicht praktisch wären. Zum Füße massieren, putzen, bügeln, die Weltherrschaft an sich reißen..." er zählte an seinen Fingern ab. Asuna verdrehte die Augen.
"Was sollte ich mit der verdammten Weltherrschaft anfangen?"
"Sag du es mir"
"Ich war das nicht!", blaffte sie.
"Es ist deine Fluchaura", hielt Satoru dagegen, "Nicht, dass ich es nicht verstehen würde. Du wolltest mit Sicherheit nur einen riesen Golem von mir herstellen"
"Ja", sagte sie, "Und den hätte ich verbessert, damit er wirklich riesig wäre" Satoru riss beleidigt den Mund auf.
"Du bist gemein", beschwerte er sich, "Wenn die Dinger nicht von dir sind, wieso sind sie dann gefüllt mit deiner Fluchkraft?" Sie schwieg.
"Asuna" Asuna zuckte zusammen. Ihr Name wirkte wie ein elektrischer Schlag. Sie lehnte sich gegen die Wand.
"Ich hab vor Jahren mal einen Pakt geschlossen", sagte sie schließlich.
"Einen Pakt?"
"Ja!", blaffte sie, "Ein Versprechen, das mit Fluchkraft gewirkt wird"
"Ich weiß, was ein Pakt ist", sagte Satoru, "Was besagt deiner?" Asuna lächelte.
"Das ich nicht darüber reden kann" das war die Wahrheit. Suguru hatte ihr die Rune damals gegeben, damit sie ihn, Hanami, Dakon und Jogo selbst in einem Verhör nicht verraten konnte.
"Praktisch" Satoru kaute auf seinem Kaugummi.
"Du glaubst mir?", fragte sie überrascht.
"Ich überwache dich seit anderthalb Wochen", winkte er ab, "Das hat alles unauffällig gewirkt"
"Du hast... Du hast was?!", rief sie.
"Keine Sorge, nur deine Fluchaura", sagte er, "Abgesehen davon, es gibt nichts, was ich nicht schon von dir gesehen hab" er grinste.
"Darum geht es nicht" Asuna zog ihren Mantel enger. Sie hatte hämmernde Kopfschmerzen.
"Wenn du also weißt, dass ich damit nichts zu tun hatte, wieso bist du dann hier? Was willst du von mir?"
"Es ist immer noch deine Fluchkraft", sagte er, "Wenn die Golems mit dir verbunden sind, dann kannst du sie viel eher aufspüren"
"Ich hab keine Zeit, Flüche zu jagen", erwiderte sie, "Ich hab damit abgeschlossen. Ich lebe jetzt ein anderes Leben. Hab einen Job, Freunde, Verpflichtungen"
"Du willst mir also erzählen, dass es dir egal ist, dass jemand deine Fluchkraft stielt?"
"Er kann sie haben", erwiderte sie. Satoru verzog keine Miene.
"Und es ist dir auch egal, das Flüche mit deiner Fluchkraft durch Tokyo laufen und Menschen verletzen?" Asuna schwieg.
"Und war ist dein toller Vorschlag?", fragte sie müde.
"Ich bin froh, dass du fragst", sagte er, "Wir zwei suchen nach den Golems spüren Sie auf und töten Sie. Klingt doch spaßig"
"Und wenn ich nicht will?"
"Dann werden früher oder später andere Jujuzisten auf die Golems aufmerksam. Jujuzisten Die nur wissen, das die Spur der Golems zu einer Jujutzunutzerin zurückführt. Dann war es das mit deiner Privatsphäre" Asuna musterte ihn.
"Und du hilfst mir ganz uneigennützig?"
"Ich bin immer zur Stelle, wenn eine junge Dame in Nöten ist", er warf sich in Pose, "Abgesehen davon muss ich Tokyo von den Golems säubern und es ist eindeutig Kopfschmetzfreier mit dir"
"Hmm", erwiderte sie matt. Satoru trat auf sie zu.
"Keine Sorge", sagte er und grinste, "Ich weiß mich zu benehmen. Außer du willst es anders" Asuna schnaubte.
"Nein danke"
"Na dann" er hielt ihr die Hand hin, "Hallo Partnerin" sie seufzte und schlug ein.Asuna gähnte, als sie mit Satorus Auto schließlich vor seiner Wohnung ankam. Sie würde es darauf ankommen lassen und durch die Schatten zu ihrer Wohnung reisen, sie hatte absolut keine Lust mehr auf den Straßenverkehr Tokyos. Satoru, der schon wieder aus vollem Hals zu der Musik mitgröllte, stoppte und schob kurz die Brille über seine Nase, dann streckte er sich und schob die Brille wieder hoch.
"Sieht wohl so aus, als wäre die Arbeit für heute noch nicht vorbei", sagte er und drehte den Nacken. Asuna tastete nach den Schatten in seiner Wohnung. Eine Ansammlung niederer Flüche hatte einen Teil seiner Schutzzauber überwunden.
Asuna überlegte.
"Warum machst du deine Schutzzauber nicht einfach stärker?" Sie war damals immer problemlos durch die Schatten in seine Wohnung gereist, doch Asuna hatte geglaubt, das lag daran, das er die Barriere speziell für sie gelockert hatte.
"Weißt du, ein paar niedere Flüche sind wirklich kein Problem für mich", Satoru grinste selbstgefällig, "Es ist nicht so, als ob sie irgendwas durchlassen, was mir wirklich gefährlich werden könnte und ein paar Flüche weniger machen die Welt ein Stückchen besser" Asuna zuckte kurz zusammen.
"Niedere Flüche sind sowas wie Kinder für Fluchgeister", sagte sie.
"Dann sei doch froh, dass ich sie erledige, bevor sie wirklich Schaden anrichten", sagte er, "Auch wenn es süß ist, wie du dir Sorgen machst" er zwinkerte, bevor er den Türgriff griff.
"Warte, Satoru!", rief sie und fasste seinen Ärmel. Er hielt inne und Asuna ließ ihn fast augenblicklich los.
"Ich kann dir nur helfen, wenn du keine Fluchgeister unnötig tötest", sagte sie entschieden.
"Asuna, ich bin Jujuzist. Fluchgeister töten ist mein Beruf", erinnerte er sie, "Abgesehen davon greifen sie mich an"
"Weil du sie angelockt hast", sagte sie vorwurfsvoll, "Du hast praktisch provoziert, sie umzubringen"
"Und wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen?", fragte er, "Erinnere dich nur an die Bienenkönigin in Sendai. Hätte ich die etwa nicht töten sollen"
"Die war ein Sonderfluch", erwiderte Asuna, "Und sie hat aktiv Menschen verletzt. Die Fluchgeister in deiner Wohnung verletzen niemanden"
"Ich werde ganz sicher kein Hotel bezahlen, um ein paar kleine Flüche zu retten" Asuna schwieg. Dann schluckte sie und fasste einen Entschluss.
"Musst du nicht"
"Wie stellst du dir das vor?", fragte er.
"Versprich es" Satoru lehnte sich zurück und musterte sie von oben bis unten.
"Also gut", sagte er schließlich. Asuna nickte und tastete nach den Schatten. Im nächsten Moment rollten sie aus einer dunklen Ecke in einem Parkhaus nahe ihrer Wohnung.
Asuna parkte, warf Satoru den Schlüssel zu und gähnte, während sie ausstieg. Satoru folgte ihr und grinste.
"Du konntest es wohl kaum erwarten, mich wieder in Deinem Bett zu haben" seine Hand streifte ihren Rücken, blitzschnell packte sie sein Handgelenk und zog ihn durch die Schatten. Sie kamen in ihrer Wohnung raus.
"Zieh die Schuhe aus", wieß sie ihn an, während sie schon aus ihren Pumps stieg und den Mantel ordentlich aufhängte. Asuna zog die Spange aus ihrem Haar und legte sie auf die gewohnte Ablage, bevor sie ihre Hände wusch und sich aus dem Kühlschrank einen Smoothie zum Abendessen holte. Soviel zum Essen.
Satoru folgte ihr.
"Hast du deine Jacke aufgehängt?", fragte sie mechanisch.
"Klaro"
"Hast du Hände gewaschen?"
"Sicher doch"
"Mit Seife?"
"Ähhh"
"Geh zurück und wasch dir die Hände ordentlich"
"Du bist süß, wenn du Anweisungen gibst", sagte er, bevor er ins Bad ging. Asuna fand noch etwas von dem Sushi, das sie gestern übrig hatte und stellte neben sich, bevor sie im Schrank nach Süßigkeiten kramte und eine halbe Gummibärchentüte fand. Satoru steckte den Kopf in die Küche.
"Deine Wohnung ist komplett blind", stellte er fest und ließ den Blick verzückt über alles gleiten. Asuna schob ihm das Sushi zu.
"Tja, die richtigen Schutzzauber machen viel aus", erwiderte sie. Sie hatte ihre Wohnung mit einer Art Dämmfluch belegt, so ähnlich, wie Sugurus auf ihr, damit sie sie vor seinem sechsten Blick verbarg. Dass der Fluch auch noch hier drinnen nach wirkte, war ein angenehmer Nebeneffekt.
Satoru warf einen Blick auf das Sushi und schnappte sich dann die Gummibärchentüte.
Asuna kippte ihren Smoothie runter.
"Ich habe nicht mit Besuch gerechnet, also ist nicht viel da", sagte sie.
"Ich finde schon einen Weg, meinen Hunger zu stillen", er klimperte kokett mit den Wimpern und sie verdrehte die Augen, bevor sie an ihm vorbei ins Wohnzimmer lief.
Asuna zog die Couch aus und holte eine Decke und mehrere Kissen aus dem Schrank.
"Hier kannst du schlafen", sagte sie.
"Hmm", er lehnte im Türrahmen,
"Da müssen wir uns ja eng aneinander kuscheln"
"Keine Sorge", erwiderte sie, "Ich mach dir den Platz nicht streitig" Asuna lief an ihm vorbei zu ihrem Schlafzimmer.
"Das hier ist tabu", erklärte sie.
"Bis du es dir anders überlegst", er zwinkerte. Asuna verdrehte die Augen, ging zum Schrank und zog ein Tshirt und ein paar Boxershorts heraus. Beides drückte sie ihm in die Hand.
"Zum Schlafen", erklärte sie.
"Woher hast du..."
"Na woher glaubst du denn?", unterbrach sie ihn. Er starrte auf die Kleider.
"Ich muss morgen früh raus", erklärte sie, "Ich putz mir die Zähne und geh ins Bett"
Asuna lief an ihm vorbei zum Bad.
"Asuna", sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu, "Träum schön von mir" er grinste. Sie verdrehte die Augen und zog die Tür zu.
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Unlimited Void
FanfictionSatoru Gojo ist der mächtigste Jujutzist seiner Generation und Lehrer an der Jujutsu Akademie Tokio. Durch seine Hand sind tausende von Flüchen gestorben. Als Asuna Okura auf die Akademie kommt, ahnt er zunächst nicht, wer die junge Frau wirklich i...