37. Kapitel

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*Timeskip, 4 Monate später

Satoru:

Satoru saß auf einem Wolkenkratzer und ließ die Beine über dem Abgrund baumeln. Der Wind fuhr ihm durch die Haare, während er die Fluchauren seiner Erstklässler beobachtete, die gerade gegen einen Schwarm Fluchgeister kämpften.
Die Fluchgeister an sich waren dabei kaum ein Hindernis, höchstens Level 4, das eigentliche Problem war ihre schiere Masse. Hier irgendwo musste ein Nest von ihnen sein.
Satoru hatte es bis jetzt noch nicht entdeckt, doch er machte sich keine großen Sorgen darum. Das wäre sicher eine Kleinigkeit.
Yuji erledigte gerade vier Fluchgeister auf einen Streich Mithilfe der schwarzer Blitz Technik und Satoru schmunzelte.
Die Zeit mit Nanami hatte Yuji gut getan. Er lehnte sich zurück und spürte die Sonne auf seinem Gesicht.
Yuji jaulte auf, als einer der Flüche ihm in die Schulter biss und Nobara zerschmetterte den Fluchgeist mit ihrem Hammer, ehe Megumis Wölfe die übrigen Fluchgeister in Fetzen rissen.
Satoru erhob sich und sein Lächeln wurde breiter. Dann trat er über die Kante ins Nichts.

"Zeig mal her!"
"Aua, nicht anfassen!", rief Yuji, als Nobara seinen Arm fasste.
"Stell dich nicht so an", entgegnete sie.
"Sei vorsichtig Nobara!", rief Megumi.
"Schon klar!"
"Da sind ja meine Lieblingserstklässler!" Satoru breitete die Arme aus, aber die Drei waren zu sehe mit Yujis Arm beschäftigt, um ihn zu bemerken. Er seufzte und ließ die Arme sinken.
"Die Wunde sieht nicht Lebensbedrohlich aus", mischte er sich dann in die Diskussion ein.
"Sag ich doch!", Yuji entzog Nobara seinen Arm.
"Wir sollten dich trotzdem zu Shoko bringen", murrte Megumi.
"Aber, dann verpassen wir doch den Kuchen. Sensei hat es versprochen", rief Yuji. Satoru grinste stolz.
"Was redest du für einen Mist!", fuhr Megumi ihn an.
"Das Cafe ist doch nicht so weit entfernt", warf Nobara ein.
"Du bist nicht hilfreich"
"Bitte, er ist Sukunas Gefäß. Er kann nicht vergiftet werden", erklärte sie und warf ihr Haar zurück.
"Also ist es entschieden" Satoru schlang die Arme um Megumis und Yujis Schultern, "Wer will Schokokuchen?" Yuji zuckte kurz zusammen, bevor er grinste, Megumi dagegen stöhnte entnervt und befreite sich aus seinem Griff, bevor sie in Richtung des Cafés schlenderten.
Nobara und Yuji verfielen in ihr übliches Geplapper nach einem Kampf und Satoru warf hin und wieder Anmerkungen ein, während Megumi sich aus dem Gespräch heraus hielt.
Gerade als sie das Cafe erreichten, spürte Satoru eine bekannte Aura. Er erstarrte.
Die Drei liefen ins Cafe, ohne davon Notiz zu nehmen. Er starrte der Aura hinterher. Dann setzte er sich in Bewegung, erst langsam, dann immer schneller.
"Asuna" sein Herz hämmerte gegen seine Rippen. Er drängte sich durch die Menge, nur um einem kleinen Opa mit runden Apfelbäckchen gegenüber zu stehen. Der Opa lächelte ihn an.
"Kann ich dir helfen, junger Mann?" Satoru starrte ihn an, dann vielen ihm die Unterschiede in seiner Fluchaura und ihrer auf.
"Nein", murmelte er dumpf und wandte sich ab, ehe der Mann ihm weitere Fragen stellen konnte. Satorus Hand berührte seine Brust, die Stelle, wo er das Metall ihres Anhängers spürte, dann stapfte er zurück zum Cafe.
"Da bist du ja!", rief Nobara und Yuji winkte wild von einem der Tische. Er lief sich auf den freien Stuhl fallen.
"Du warst plötzlich verschwunden, Sensei", sagte Yuji.
"Ich dachte, ich hätte einen alten Bekannten gesehen", sagte er und setzte ein Lächeln auf, "Nicht so wichtig. Habt ihr schon diesen vorzüglichen Reiskuchen probiert?"

"Das tut weh", beschwerte sich Yuji, als Nobara und Megumi ihn zu Shoko manövrierten.
"Das hast du davon, dass du zuerst Kuchen essen musstest!", erwiderte Megumi.
Satoru Schritt voran und öffnete die Tür zu Shokos Labor, ohne anzuklopfen. Shoko, die gerade ihre Gummihandschuhe ausziehen wollte hielt inne und nach einem Blick auf Yuji seufzte sie und streifte ihre Handschuhe wieder über.
"Was habt ihr schon wieder angestellt?", tadelte sie die Drei, bevor sie Satoru einen vorwurfsvoll Blick zu warf.
"Nur ein paar Fluchgeister. Nichts schlimmes", sagte er.
"Aha" Shoko berührte Yujis Schulter und er zuckte zusammen, ehe ihre Fluchtechnik in ihn hinein sicherte, Venen und Arterien wieder zusammenführte, Muskelfasern ineinander verwob und die Schwellung aufhob. Satoru beobachtete sie genau.
Shokos Fluchtechnik fühlte sich an, wie warme Sonnenstrahlen, die in einen hinein schienen.
"Danke Shokosensei" Yuji lächelte reuevoll und kratzte sich am Hinterkopf.
"Pass das nächste Mal besser auf", sagte sie. Die Drei verabschiedeten sich und liefen den Gang entlang zu ihren Zimmern.
Shoko sah ihnen nach und seufzte.
"Wir waren wohl nicht besser", sagte sie.
"Suguru und ich vielleicht", sagte er, "Du hast immer gut auf uns aufgepasst" er erstarrte, als ihm klar wurde, dass er Suguru vor Shoko erwähnt hatte. Sie kramte in ihrem Labor Kittel und holte eine Packung Zigaretten heraus.
"Stimmt wohl", sagte sie und steckte sich die Zigarette in den Mund, "Ihr zwei wart wie tolwütige Welpen" sie zündete ihre Zigarette an und inhalierte den Rauch. Satoru schwieg.
"Shoko?" Satoru berührte seine Brust. Sie stieß Rauch aus.
"Ja?"
"Wirkt deine Technik bei allem?"
"Wie meinst du das?" Er überlegte.
"Lässt sie Dinge aus. Bestimmte Organe oder übersieht Wunden?"
"Meine Reversetechnik?", fragte sie und schüttelte den Kopf, "Nein. Warum fragst du?" Satoru ließ die Hand sinken. Wenn er überall heilte, warum fühlte er dann diesen Klumpen in seiner Brust?
"Nicht so wichtig", winkte er ab. Shoko betrachtete ihn aufmerksam.
"Hast du irgendwelche Wunden, von denen ich wissen sollte?"
"Natürlich nicht", entgegnete er, "Ich habe meine eigene Reversetechnik"
"Hmm" Sie zog wieder an ihrer Zigarette.
"Weißt du, wir wollten am Wochenende ausgehen", sagte sie dann, "Utahime und ich. In eine Karaokebar. Komm doch mit" er runzelte die Stirn.
"Du willst mich mitnehmen?", fragte er überrascht. Shoko hatte ihn nach Suguru nicht mehr gefragt, ob sie etwas zusammen unternehmen wollten. Und das Utahime ihn nicht mochte war kein Geheimnis. Sie zuckte die Achseln.
"Du magst doch keine Bars", sagte sie, "Sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast" sie klopfte ihm auf die Schulter. Dann verschwand sie aus dem Labor und hinterließ einzig eine Wolke aus Rauch.

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